Logitech G410 Atlas Spectrum - Test/Review
Logitech hat die G410 Atlas Spectrum angekündigt, eine mechanische TKL-Tastatur mit Romer-G-Schaltern und einer anpassbaren RGB-Tastenbeleuchtung.
Von Christoph Miklos am 04.07.2016 - 18:09 Uhr

Fakten

Hersteller

Logitech

Release

Ende 2015

Produkt

Tastatur

Preis

ab 86 Euro

Webseite

Media (14)

Einleitung und Datenblatt

Einleitung
Logitech hat die G410 Atlas Spectrum angekündigt, eine mechanische TKL-Tastatur mit Romer-G-Schaltern und einer anpassbaren RGB-Tastenbeleuchtung. Was das Keyboard im Gamer-Alltag leistet, könnt ihr in unserem ausführlichen Testbericht nachlesen!
Über Logitech
Logitech ist ein weltweit führender Anbieter von Produkten, die Menschen mit der digitalen Welt verbinden. Logitech stellt Hardware und Software für unterschiedliche Rechner-, Kommunikations- und Entertainment-Plattformen zur Verfügung. Damit ermöglicht oder optimiert das Unternehmen digitale Navigation, Musik- und Video-Entertainment, Gaming, Social Networking, Internet-Kommunikation, Videoüberwachung und die Steuerung von Home-Entertainment-Komponenten. Das im Jahr 1981 gegründete Unternehmen Logitech International ist eine Schweizer Aktiengesellschaft, die an der Schweizer Börse (LOGN) und am Nasdaq (LOGI) notiert ist.
Datenblatt
• Layout: DE • Typ: mechanisch • Switch-Typ: Omron Romer-G • Beleuchtung: Multi-Color (RGB), jede Taste individuell • Tastenhöhe: hoch • Tastenform: konkav • Nummernblock: N/A • Cursorblock: Standard • Steuertasten: Standard • Eingabetaste: verkürzt • Entf-Taste: Standard • Statusanzeige: N/A • Handballenauflage: fest • Gehäuse: Kunststoff • Anbindung: kabelgebunden (1.8m), USB 2.0 • Stromversorgung: USB • Abmessungen (BxHxT): 390.5x35.5x182.2mm • Gewicht: 830g • Besonderheiten: Anti-Ghosting (N-Key-Rollover)
Preis: 86 Euro (Stand: 04.07.2016)
Testplattform
• Mainboard: ASUS ROG Rampage IV Black Edition • Prozessor: Intel Core i7-4960X Extreme Edition @ 4.4 GHz • Arbeitsspeicher: Kingston HyperX Beast DIMM XMP Kit 32GB 2133 MHz • Grafikkarte: 2x ASUS GeForce GTX 780 Ti SLI • Prozessorkühler: EKL Alpenföhn K2 • Netzteil: Seasonic Platinum Series 1000W • Soundkarte: Creative Sound Blaster Z • Festplatten: 2x Samsung SSD 840 Evo Series 250GB (Raid0) • Gehäuse: Xilence Interceptor • Laufwerke: Samsung Blu-ray DVD-/RW • Betriebssystem: Windows 8.1 64-Bit • Peripherie: QPAD 5K LE Maus und QPAD QH-1339 Headset • Monitor: LG Electronics Flatron 29EA93-P • Zimmertemperatur: ca. 21°C
• Sonstiges: diverse Computerspiele (Genre: Taktik, MMO und Shooter)

Testbericht

Verarbeitung
Die -fast- komplett Matt schwarz beschichtete Logitech G410 misst kompakte 390.5x35.5x182.2 mm (B x H x T), bringt knapp 830 Gramm auf die Waage und kommt ohne Numpad-Areal daher (TKL-Design). Das Gehäuse wurde aus hochwertigem Kunststoff gefertigt. Die lasergravierten und UV-beschichteten Tasten sind sehr robust und die abgeglätteten Kanten verleihen der Tastatur ein hochwertiges Äußeres. Gummifüße an der Rückseite sorgen für eine rutschfeste Arbeitsweise. Auch lässt sich der Neigungswinkel des Eingabegerätes verstellen. Das USB-Kabel misst ausreichend lange 1,8 Meter. Für einen besseren Schreibkomfort verfügt unser Testmuster über fix integrierte Handballenauflage. Insgesamt gesehen hinterlässt die Verarbeitungsqualität einen sehr guten Eindruck.
Anschlag
Das Besondere an der Tastatur ist der bei jeder einzelnen Taste nicht über eine elektronische Folie, sondern über einen mechanischen Mikroschalter (Romer-G) weitergegebene Tastendruck. Dabei hat Logitech den Tastenhub auf 1,5 Millimeter verkürzt. Der kurze Weg soll dem Spieler eine niedrige Reaktionszeit mit dem Keyboard ermöglichen. Der dabei aufzuwendende Tastendruck ist extrem gering und liegt mit 45 Gramm deutlich unter dem, der bei Folientastaturen (80 Gramm) oder anderen mechanischen Tastaturen (60 bis 80 Gramm) aufgeboten werden muss. Laut Hersteller besitzen die Tasten eine Lebensdauer von 70 Millionen Anschlägen. Razer gibt hier für seine BlackWidow Chroma bis zu 60 Millionen an.
Im (Gamer)Alltag schlägt sich das G410 Keyboard sehr gut. Vor allem bei Spielen konnte uns der „taktische“ Tastenanschlag überzeugen. Aber auch als Vielschreiber wird man seine Freude mit der Tastatur haben. Lediglich der leicht hörbare Tastenanschlag könnte von einigen Spielern als störend empfunden werden.
Die Romer-G Switches
Bei der neuen G410 kommen Romer-G Switches zum Einsatz, die bei der Firma Omron produziert werden. Laut eigenen Angaben beträgt der Weg bis zum Betätigungspunkt 1,5 mm, wohingegen Cherry beispielsweise auf 2,0 mm kommt. Logitech verspricht sich davon eine um 25 Prozent schnellere Registrierung eines Tastendrucks. Ähnlich wie bei Rubberdomes erzeugen sie ein spürbares Feedback sobald die Taste ausgelöst wird (also bei 1,5 mm). Die genaue Technik hinter den Romer-G-Schaltern offenbarte man noch nicht, sie scheint mit der Spiralfeder aber den Topre-Modellen zu ähneln.
Technik und Extras
Bei der Ausstattung trumpft das Logitech Keyboard mit diversen Multimediafunktionen (Doppeltastenfunktion) auf. Darüber hinaus gibt es jeweils einen dedizierten Knopf für die Beleuchtungsintensitität und zum Deaktivieren der Windows-Tasten. Am oberen Ende der Schalter integriert ist je eine LED, welche 16,8 Millionen Farben darstellen kann. Wie auch bei Cherrys MX-RGB-Switches kann jede LED einzeln angesteuert werden, sodass die verschiedensten Farbkombinationen ermöglicht werden.
Mittels der beiliegenden und übersichtlichen Software lassen sich vielzählige individuelle Programmierungen der Tastenfunktionen in Spielen und weiteren Anwendungen mühelos vornehmen. Nutzbar sind zum Beispiel Makros, Makro-Loops, Tastenanschläge, Verzögerungszeiten sowie Media-, Internet- und Maus-Funktionen. Darüber hinaus stehen auch einige Beleuchtungsmodi zur Auswahl:
• individuelle Beleuchtung für jede einzelne Taste (16,8 Millionen Farben).
• einzelne Bereiche (zum Beispiel der Numblock) können definiert und mit einer Farbe versehen werden.
• spezielle Effekte wie „Atmung“, „Stern“, Farbzyklus“, „Farbwelle“ und „Tastendruck“ können in ihrer Richtung als auch Geschwindigkeit eingestellt werden.
• Tastenprofile für Spiele können eingerichtet und aktiv im Spiel gezielt beleuchtet werden.
Die Ausleuchtung fällt durch zentral im Schalter angeordnete, „surface mounted“-LEDs deutlich besser aus als mit MX- oder vergleichbaren Schaltern. Neben dem „Light Shaft“ wird deshalb die Oberschale des Schalters sowie der Führungsschlitten aus transluzentem Material gefertigt.
Die G410 verfügt über ein effektives Anti-Ghosting, so dass die Nicht-Umsetzung von Tasteneingaben bei einer zu hohen Anzahl gleichzeitiger Befehle Schnee von gestern ist. Theoretisch lassen sich bis zu acht Tasten gleichzeitig betätigen, ohne dass dabei Eingaben verschluckt oder Verzögerungen auftreten würden. Dies ist auch dem 1.000-Hz-Controller zu verdanken, der für eine maximal schnelle Übertragung sorgt.
Zudem bietet die G410 die Möglichkeit wie bei Roccat, das Smartphone per Halterung an der Tastatur oder das Tablet neben dem Eingabegerät mit Hilfe der Arx-Control-App für iOS und Android als zweiten Bildschirm einzubinden. Diese kann wie ältere Displays der G-Serie durch Spiele genutzt werden, um zusätzliche Informationen anzuzeigen. Alternativ lassen sich damit Einstellungen an der eigenen Logitech-Peripherie vornehmen oder Systemdaten wie Temperatur und Auslastung überwachen. Ein SDK wird bereits angeboten.
Preis und Verfügbarkeit
Ab sofort wandert das Logitech G410 Keyboard für 86 Euro (Stand: 04.07.2016) über den Ladentisch. Die Garantiezeit beträgt zwei Jahre.

Fazit und Wertung

Christoph meint: Farbenfrohe und gute TKL-Gaming-Tastatur!

Die neue Logitech G410 erbt alle positiven Eigenschaften des G910-Modells. Konkret wären das die saubere Verarbeitungsqualität, die zahlreichen Ausstattungsmerkmale und natürlich auch den ausgezeichneten Anschlag. Noch ein paar Worte zu den neuen Romer-G Switches. Diese orientieren sich recht stark an den MX-Brown Switches der deutschen Firma Cherry. Der kürzere Auslöseweg und die längere Haltbarkeit (die Logitech Switches sollen angeblich 70 Millionen Anschläge „überleben“) lesen sich sehr gut, doch im Alltag konnten wir keine gravierenden Verbesserungen feststellen. Auch die höhere Lebensdauer ist -bisher- noch nicht bewiesen. Zum Thema RGB-Beleuchtung: Diese weiß auf Anhieb zu gefallen, auch wenn es derzeit noch an abwechslungsreichen Beleuchtungsmodi mangelt (zum Vergleich zur Corsair Gaming K70/K95 RGB). Ein weiteres gutes Verkaufsargument ist die Second-Screen-Funktion, welche Besitzer einer G710+ schmerzlich vermisst haben. Angesichts der zahlreichen „Pro“-Punkte können wir ambitionierten Gamern und Enthusiasten eine Kaufempfehlung aussprechen.

90%
Verarbeitung
10
Anschlag
10
Extras
8
Preis
8
Richtig gut
  • hochwertige Verarbeitung
  • kompaktes TKL-Design
  • taktiler und präziser Anschlag
  • kurzer Auslöseweg
  • langes Datenkabel
  • Handballenauflage
  • Second-Screen-Funktion
  • Mediafunktionen (Fn)
  • dedizierte Taste für Beleuchtung und zum Deaktivieren der Windows-Tasten
  • anpassbare RGB-Hintergrundbeleuchtung
  • Profile und Makros
  • auch für (Viel)Schreiber gut geeignet
  • übersichtliche Software
  • fairer Preis
Verbesserungswürdig
  • kompakte Design nicht jedermanns Sache
  • derzeit noch recht wenig Lichteffekte/modi
  • Handballenauflage nicht abnehmbar
  • keine dedizierten Media- und Makro-Tasten
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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