Life is Strange - Test/Review (+Video)
Ein unheimlicher Sturm zieht auf. Das zumindest sieht Maxine Caulfield in einer Vision, die sie im Unterricht hat. Ein Sturm, der droht, ihre Heimatstadt wegzuschwemmen.
Von Christoph Miklos am 03.02.2015 - 03:07 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Square Enix

Entwickler

Dontnod Entertainment

Release

29.01 2015

Genre

Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

19,99 Euro

Media (16)

Teenie-Zeitreise

Ein unheimlicher Sturm zieht auf. Das zumindest sieht Maxine Caulfield in einer Vision, die sie im Unterricht hat. Ein Sturm, der droht, ihre Heimatstadt wegzuschwemmen. Ein Sturm als Sinnbild für das, was in ihrem Leben geschehen wird. Warum das neue Episoden-Adventure Life is Strange problemlos an die Qualitäten der aktuellen Telltale Games Spiele herankommt, lest ihr in unserem ausführlichen Review!
Teenie-Soap
In Life is Strange, welches vom französischen Entwicklerstudio Dontnod Entertainment (Remember Me) programmiert wurde, schlüpfen wir in die Rolle der jungen Maxine Caulfield. Das gerade erst 18 Jahre alt gewordene Teenie-Girl lebt in der fiktiven Kleinstadt Arcadia Bay in Oregon, wo sie zur Blackwell Academy geht. Der große Traum: Max möchte unbedingt professionelle Fotografin werden. Viel Zeit zum Träumen bleibt der jungen Dame aber nicht, denn schon wenige Minuten nach der kurzen Intro-Vision wird eine Mitschülerin im Waschraum niedergeschossen. Glück im Unglück: Genau in diesem Moment bekommt Max die Gabe geschenkt, die Zeit zurückzudrehen. Die erste Folge (Spielzeit: knapp drei Stunden) umfasst einen Tag und fühlt sich doch nach viel mehr an. In kurzen Momenten geht es um die Vergangenheit von Max, ihr Verhältnis zu ihren Mitschülern, zu ihrer Jugendfreundin Chloe. Sie träumt im Unterricht, verhindert einen Mord, erfährt von einem verschwundenen Mädchen, arrangiert einen gehässigen kleinen Unfall, rettet die Freundschaft zweier Mädchen und legt sich mit dem leicht unheimlichen Sicherheitschef der Schule an, der wiederum inzwischen Stiefvater von Chloe geworden ist.
Talk to me
Das eigentliche Gameplay von Life is Strange erinnert stark an die aktuellen Telltale Games. Konkret heißt das: Als Spieler kann man Max fast immer frei in kleinen Locations bewegen, und hat somit mehr Kontrolle bei der Auswahl von Gesprächspartnern - jedenfalls dann, wenn diese nicht entscheidend für die Haupthandlung sind. Die Dialoge laufen dann aber weitgehend selbstständig ab, nur gelegentlich kann der Spieler zwischen mehreren Antworten wählen. Ebenfalls ein bekanntes Konzept: Entscheidungen sollen sich im späteren Verlauf der kommenden Episoden teils deutlich auswirken. Ob Life is Strange tatsächlich langfristig einen anderen Handlungsverlauf präsentiert oder ob die Unterschiede wie bei Telltale-Titeln praktisch kaum vorhanden sind, lässt sich auf Basis der ersten Episode nicht einschätzen. Ähnlich wie in den Adventures von Telltale ist fast immer völlig unklar, was sich wie auswirkt. Von daher bringt die Möglichkeit, in der Zeit zurückzureisen und sofort mal auszuprobieren, was eine Entscheidung kurzfristig ausmacht, nicht sehr viel. Das Zeitreise-Feature macht demnach nur bei den Rätseleinlagen, welche sehr simpel ausgefallen sind, Sinn. Immerhin gibt es im Spiel gelegentlich echte, typische Adventure-Puzzles, bei denen Gegenstände kombiniert werden müssen.
Technik
Kaum zu glauben aber wahr: Life is Strange setzt bereits auf die brandneue Unreal Engine 4. Mimik und Gestik der Figuren wirken glaubhaft und hinterlassen einen sauberen Eindruck. Auch die schicken Lichteffekte und Animationen können überzeugen. Lediglich die Qualität der Texturen und das teils deutliche „Aufploppen“ von Gegenständen trüben den positiven Gesamteindruck. Im akustischen Bereich waren wir vor allem vom sehr stimmigen Soundtrack und den guten Sprechern begeistert. Aber: Der Titel enthält nur die englische Sprachausgabe sowie englische und französische Untertitel. Die Einzelepisode kostet rund 5 Euro, ein Season Pass für alle fünf Episoden knapp 20 Euro. Episode #2 soll laut aktuellem Stand im März erscheinen.
Unser PlayTime-Video zur ersten Episode

Fazit und Wertung

Christoph meint: Macht Lust auf Mehr!

Mit Life is Strange liefern die Damen und Herren von Dontnod Entertainment eine gelungene, erste Adventure-Episode ab. Beim Gameplay gibt es zwar keine großen Überraschungen (hier orientiert man sich ganz offensichtlich an den Telltale Games Titeln) doch dafür punktet das Spiel mit einer gelungenen Atmosphäre und einem erstklassigen Soundtrack. Auch im technischen Bereich findet man nur vereinzelt kleinere Schwächen (zum Beispiel die aufploppenden Gegenstände). Schade jedoch, dass man derzeit einfach zu wenig aus dem Zeitreise-Feature herausholt. Wir wünschen uns für die zweite Episode etwas smartere Rätsel und auch die gelegentlichen „Blabla“-Dialoge dürfen ruhig entfernt werden.

90%
Grafik
8
Sound
10
Bedienung
9
Spielspaß
8
Atmosphäre
9
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • stimmiger Grafik-Stil
  • schicke Gesichtsanimationen
  • saubere Animationen
  • hübsche Lichteffekte
  • eng. Sprecher
  • erstklassiger Soundtrack
  • sehr gute (Teenie)Atmosphäre
  • spannende Story
  • Zeitreise-Funktion
Verbesserungswürdig
  • recht kurz
  • ein paar müde Dialoge
  • arg simple Rätsel
Anforderungen
• Sony PlayStation 3 Konsole
• Microsoft Xbox 360 Konsole
• Sony PlayStation 4 Konsole
• Microsoft Xbox One Konsole

PC (Minimum):
• OS: Windows Vista
• Processor: Dual Core 2.0GHz or equivalent
• Memory: 2 GB RAM
• Graphics: ATI or NVidia card w/ 512 MB RAM (not recommended for Intel HD Graphics cards)
• DirectX: Version 9.0
• Hard Drive: 3 GB available space
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

1 Kommentar

Andi vor 3672 Tagen

Guter Bericht ! Schläfst du auch irgendwann ? ;) 3:07

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