LEGO 2K Drive - Test/Review
Einige ältere Leser werden sich vielleicht noch an den 1999er Fun-Racer „LEGO Racers“ für Nintendo 64, PlayStation (1) und PC erinnern.
Von Christoph Miklos am 29.06.2023 - 04:39 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

Switch Lite

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

Switch

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

2K

Entwickler

Visual Concepts

Release

19.05 2023

Genre

Rennspiel

Typ

Vollversion

Pegi

7

Webseite

Preis

ab 59,99 Euro

Media (6)

Richtig launiger Racer


Einige ältere Leser werden sich vielleicht noch an den 1999er Fun-Racer „LEGO Racers“ für Nintendo 64, PlayStation (1) und PC erinnern. Über zwei Jahrzehnte später hat NBA- und WWE 2K-Entwickler Visual Concepts erneut ein spaßiges Rennspiel mit den kunterbunten Steinchen gebastelt, das man nur wenige Wochen nach der Ankündigung schon zocken kann.

Macht Spaß


LEGO 2K Drive ist kein Kinder-Rennspiel, sondern richtet sich mit seinem wilden Gameplay-Mix aus Mario Kart, Forza Horizon und ein wenig Need for Speed an sämtliche Altersgruppen. Das Highlight im neusten 2K-Rennspiel ist der knapp zehnstündige Story-Modus, der durch vier frei befahrbare Spielwelten führt. Da fast alle Elemente in der Spielwelt aus Bauklötzen bestehen, kann man diese in ihre Einzelteile zerlegen. Vorausgesetzt, man brettert mit Karacho durch sie hindurch. So macht allein das rasante Fahren durch die Biome eine Menge Spaß und sorgt für ordentliches Chaos. Sobald man das Tutorial-Gebiet abgeschlossen hat, düst man durch eine staubige Canyon-Einöde, ein sonnendurchflutetes Goldgräber-Idyll und eine von Spinnen heimgesuchte Spuklandschaft. Ganz nebenbei nimmt man allerlei Missionen an. Doch warum macht man das überhaupt? Nun: Wir müssen Bösewicht Shadow Z besiegen, was aber nur möglich ist, wenn man den Sky Cup gewinnt. Leichter gesagt als getan, denn in den vier Spiellandschaften trifft man auf zahlreiche Rivalen. Besiegt man diese, schaltet man neue Karren frei. Garniert wird das Ganze mit witzigen Zwischensequenzen, die den ein oder anderen Schmunzler bieten. Wie bereits erwähnt nimmt man während der Story-Kampagne Missionen an. Diese sind aber nicht nur einfache Rennen, sondern erinnern stark an das Spielprinzip von Forza Horizon: Um Fortschritt in der Geschichte zu machen, muss man im Fahrerlevel aufsteigen und dafür in den Welten allerlei Missionen annehmen – was übrigens hinten raus in einen etwas zähen Grind ausartet. Ein paar Beispiele: Strecken in einer bestimmten Zeit meistern, Verfolgungsjagden, bestimmte Bewohner von Bricklandia in einem abgesteckten Areal finden oder auch eines von sechs kleinen Minispielen meistern. Hier muss man mal über feindliche Aliens brettern, um Reaktoren zu beschützen, oder Einwohner aus einem von Zombies überrannten Dorf in sichere Zonen chauffieren. Viele der Missionen sind in weniger als drei Minuten erledigt und machen durchaus Laune. Lediglich die Suchaufträge bremsen den rasanten Spielspaß etwas aus.

Hat wer Mario Kart gesagt?


Nun zum Abschnitt, der recht stark an die beliebten Mario-Kart-Teile erinnert: Sämtliche Vehikel lassen sich hervorragend steuern. Egal ob man durch Kurven driftet, die Hüpffunktion nutzt oder den Boost aktiviert. Am fahrerischen Grundgerüst gibts aus unserer Sicht nichts zu meckern. Ebenfalls sehr cool: Je nach Untergrund ändert sich das Vehikel in nur wenigen Sekunden. Düst man beispielsweise über Schotter, verwandelt sich unser Fahrzeug in ein Quad. Sobald man jedoch Wasser berührt, steht ein Schnellboot zur Verfügung. Eine weitere tolle Idee ist, dass Fahrzeuge zerbröseln können und man irgendwann nur noch auf dem Unterboden über die Piste brettert. Das passiert, wenn man in Hindernisse kracht. Das Zerbröseln passt dabei hervorragend zu LEGO und keine Sorge, fährt man durch zerstörbare Objekte, wird das Fahrzeug wieder repariert. Ach ja: Aufsammelbare Items gibt es auch. Es gibt Kanonen und einen Geist, der einen für eine kurze Zeit unverwundbar macht. An dieser Stelle müssen wir zwei Kritikpunkte erwähnen. Da wäre zunächst einmal die absolut lächerliche KI, die zu Beginn komplett übermächtig ist, nur damit sie wenige Meter vorm Ziel quasi stehen bleibt. Auf den höheren Schwierigkeitsgraden bzw. Lizenzen (A, B und C) fällt das zwar nicht mehr ganz so drastisch auf, die Kritik bleibt jedoch bestehen. Ebenfalls verbesserungswürdig ist das Streckendesign, welches auf Dauer etwas zu wenig Abwechslung bietet.
Übrigens: Sollte man keinen Bock auf die Gummiband-KI haben, gibt es Alternativ einen gut funktionierenden Multiplayer-Modus.

Bastelstunde


Während sich innerhalb der Rennen der fahrbare Untersatz automatisch anpasst, darf man in der Garage selbst Hand anlegen. Und natürlich darf man das auf die beste Art und Weise, denn was wäre schon ein LEGO-Spiel ohne seiner Kreativität freien Lauf zu lassen? Ob man dabei völlig neu anfängt oder ein bereits bestehendes Modell modifiziert, ist einem selbst überlassen. Das Basteln geht einfach und flott von der Hand. Neue LEGO-Bauteile erspielt man dabei im Story-Modus, generell ist der Baukasten mit unterschiedlichen Klötzchen aber schon von Beginn an reichlich gefüllt.

Der Ingame-Shop…


Wer hätte es gedacht, auch dieser 2K-Titel kommt mit Mikrotransaktionen, Ingame-Shop und sogar Season-Pass daher. Im Echtgeld-Shop kann man sich neue Figuren und Vehikel kaufen. Zwar kann man diese Items auch per Ingame-Währung freischalten, was allerdings sehr(!) viel Zeit in Anspruch nimmt. Zudem wird 2K Drive mit vier Seasons samt einem einjährigen Drive Pass erweitert, der auch kostenpflichtige Premium-Stufen beinhaltet. Etwas viel für unseren Geschmack. Vor allem mit Blick darauf, dass der Titel ab 6 Jahren freigegeben ist.

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