Auch 18 Monate nach der offiziellen Vorstellung verkauft sich die GeForce GTX 970 von NVIDIA wie warme Semmeln. Kein Wunder also, dass nach wie vor neue Custom-Modelle auf den Markt kommen.
Als Grafikchip kommt nach wie vor der GM204 zum Einsatz. Gefertigt wird die GPU im 28-nm-Verfahren bei TSMC. Gegenüber dem Referenzdesign hat KFA2 ordentlich an der GPU-Taktrate geschraubt. Während NVIDIA einen Basis-Takt von 1.050 MHz vorsieht, punktet unser Testmuster mit 1.178 MHz. Der Mindest-Boost-Takt liegt bei 1.329 MHz. Sofern die GPU-Temperatur nicht auf über 59 °C steigt, sind sogar 1.405 MHz möglich.
Unverändert bleibt die Taktung des Speichers. Dieser wird weiterhin mit 1.750 MHz betrieben. Die Anbindung erfolgt über ein 224 + 32 Bit breites Speicherinterface. Wir geben die Speicherbandbreite mit 224 GB/s an, auch wenn ein kleiner Bereich des Speichers nur mit den 32 Bit angebunden ist (0.5 Gigabyte). Ebenfalls unverändert: die KFA2 GeForce GTX 970 besitzt 1.644 Shadereinheiten, 104 Textureinheiten und 56 ROPs.
Die hauseigene Kühlung erfolgt über einen Kühlkörper aus Aluminium, der von vier Heatpipes und zwei 85-mm-Lüftern unterstützt wird. Auf einen semipassiven Betrieb verzichtet der Hersteller. Immerhin: Im Idle-Modus dreht einer der Lüfter mit lediglich 30% Geschwindigkeit.
Ausreichend „Saft“ bezieht die Karte mittels 8-pin- und 6-pin-PCIe-Stecker. Die Anschlussmöglichkeiten sind sehr üppig ausgefallen: 2x DVI, 1x HDMI 2.0 und 1x DisplayPort 1.2.
Puncto Verarbeitungsqualität gibt es an unserem Testmuster nichts zu bemängeln.
Unsere Testvideos zur KFA2 GeForce GTX 970 EXOC Sniper Edition
Dynamic Super Resolution (DSR) Die neue GTX 970 bekommt per Treiber Downsampling („DSR“) geboten. Beim Einsatz von Downsampling rendert die Grafikkarte das Bild intern mit einer höheren Auflösung als mit der es der Monitor ausgibt. Vor der Ausgabe wird es heruntergerechnet. Das hat positive Auswirkungen auf die Bildqualität und wird von Enthusiasten seit Jahren über externe Tools vorgenommen.
MFAA (Multi-Frame Sampled Anti-Aliasing) Mit dem GeForce 344.75 WHQL Grafikkartentreiber haben die GeForce GTX 970 und GTX 980 (Ti) einen neuen Kantenglättungsmodus namens Multi-Frame Sampled Anti-Aliasing (MFAA) spendiert bekommen. Laut NVIDIA verwenden die meisten Spieler bislang Multisample Anti-Aliasing (MSAA), das allerdings merklich Leistung kostet. Daher hätten die Entwickler MFAA entwickelt, das eine vergleichbare Bildqualität bei weniger Rechenleistung bieten soll. MFAA liefert die Qualität von 4x MSAA und 8X MSAA, während dafür nur die Rechenleistung von 2x MSAA beziehungsweise 4x MSAA benötigt wird. Insgesamt ist MFAA je nach Spiel zwischen 10 und 30 Prozent schneller.
Derzeit unterstützen 20 Spiele die neue Kantenglättung: Assassin's Creed IV Black Flag, Assassin's Creed: Unity, Battlefield 4, Civilization V, Civilization: Beyond Earth, Crysis 3, DiRT Showdown, DiRT 3, F1 2013, F1 2014, Far Cry: Blood Dragon, Far Cry 4, GRID2, GRID Autosport, Hitman: Absolution, Just Cause 2, Saints Row IV, Splinter Cell: Blacklist, Titanfall und Wargame: European Escalation.
GPU Boost 2.0 NVIDIA hat an der GPU Boost Übertaktungsfunktion Hand angelegt. War bei der GeForce GTX 680 und den kleineren Modellen noch alleine die Stromaufnahme der begrenzende Faktor der Taktsteigerung, berücksichtigt GPU Boost 2.0 nun auch die Temperatur des Chips. Ist der Stromverbrauch egal, kann GPU Boost 2.0 den Chiptakt soweit anheben, bis der Chip die kritische Temperatur von 90°C erreicht oder ein vordefiniertes Temperaturlimit erreicht wird. Da das Zusammenspiel von hoher Temperatur mit erhöhtem Stromverbrauch an der Lebensdauer des Grafikchips nagt, sollte man die Karte aber nicht auf Dauer extrem erhitzen und zusätzlich mehr Strom zumuten.
Display Overclocking
Als letzte Neuerungen hat NVIDIA ein Feature Namens „Display Overclocking“ im Angebot. Übertaktet wird nun erstmals auch der Monitor, damit Spieler auch mit aktivem VSync die Leistung der Grafikkarte ausschöpfen können. NVIDIA hat in eigenen Tests festgestellt, dass viele Displays mehr als die üblichen 60 Hertz vertragen. Daher gibt es in den neuen Treibern eine Funktion, um das auszuprobieren. Der Monitor wird dabei kurzfristig mit beispielsweise 80 Hertz angesteuert. Zeigt er noch ein Bild, kann der Anwender das bestätigen, bleibt der Bildschirm schwarz, werden die Standardfrequenzen von selbst wiederhergestellt. Zwar konnte der Hersteller auf Anfrage keine Liste von Monitoren vorlegen, die mehr als 60 Hertz beherrschen, aber reizvoll erscheint das Display-Overclocking dennoch.
Preis und Verfügbarkeit Die KFA2 GeForce GTX 970 EXOC Sniper Edition wandert ab sofort für knapp 330 Euro (Stand: 09.03.2016) über den Ladentisch.
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