Jump Force - Test/Review
Jump Force ist der neue Anime-Prügler von Spike Chunsoft, welche sich bisher vor allem durch Ihre Adventure Visual Novels ausgezeichnet haben (Danganronpa V3: Killing Harmony oder auch Zero Time Dilemma).
Von Timm Woita am 21.02.2019 - 05:32 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Bandai Namco

Entwickler

Spike Chunsoft

Release

15.02 2019

Genre

Beat'em up

Typ

Vollversion

Pegi

12

Webseite

Media (11)

Fan-Service pur

Jump Force ist der neue Anime-Prügler von Spike Chunsoft, welche sich bisher vor allem durch Ihre Adventure Visual Novels ausgezeichnet haben (Danganronpa V3: Killing Harmony oder auch Zero Time Dilemma). Das Spiel selbst führt alle möglichen Charaktere aus dem Hause Shueisha (One Piece, Dragonball, Black Clover) zusammen die in regelmäßigen Abständen Auftritte im Shonen Jump Magazin haben und lässt sie für den Fortbestand der Jump Welten antreten.
Ziemlich geiler Fanservice...
In den Kampf um die Welt werden wir eher zufällig hineingeworfen. Wir verkörpern nämlich nicht einen der bekannten Helden wie Son Goku oder Luffy, sondern haben das Vergnügen uns in einem ziemlich umfangreichen Editor einen Helden zusammenzubauen. Wir können aus drei namenlosen Klassen wählen, welche am ehesten mit Nahkämpfer, Distanzkämpfer oder einer Kombination aus beiden zu vergleichen wäre. Nach getaner Arbeit geben wir unserem Helden eine Stimme sowie einen Namen und los geht es. Hier wäre zu sagen, dass unser Held im kompletten Spiel stumm bleibt und nur während der Kämpfe mal ein paar Kampfschreie raushaut. Aber das Highlight sind die Kämpfer aus den verschiedenen Animes und Mangas. Mit diesen können wir nämlich ein Dreierteam bilden und uns dann in die Schlacht stürzen. Einen Aha-Moment erlebt man vor allem dann, wenn die verschiedenen Charaktere ihre Signature Moves raushauen, wie zum Beispiel die Genkidama, den Gear Fourth oder auch den Rasengan. …mit ziemlich dürftigem drumherum...
Für die Technik wurde die Unreal 4 Engine verwendet, welche vor allem in den Kämpfen sehr schöne Umgebungen, Texturen und flüssige Bewegungen auf den Bildschirm zaubert. Ihre wirkliche Stärke zeigt sie aber bei den Effekten. Jump Force könnte man in weiten Teilen schon fast als massives Effektfeuerwerk ansehen. Die Explosionen, Strahlen und Auren sind sehr gut gelungen und lassen den Spieler mehrfach am Rand zur Epilepsie stehen. Weiterhin ist es schön zu sehen, dass die Kämpfer während der Kämpfe nach harten Treffern in Mitleidenschaft gezogen werden. Kleidung geht kaputt und Wunden sind sichtbar.
Während die Kämpfe stark inszeniert sind und auch prima aussehen, kränkelt Jump Force leider in einem anderen Bereich: der Präsentation außerhalb der Kämpfe. Die Charaktere sind nicht gezeichnet, sondern sehen eher aus wie Plastikpuppen, die Mimik ist dahingehend doch eher an Anime oder Comics angelehnt. Weiterhin scheint es als wäre Spike Chunsoft sich nicht sicher gewesen, wie sie die Story weiterbringen sollen. Mal wird es über gelungen vertonte (japanische Audio) Zwischensequenzen getan, mal über Textboxen wie bei einer Visual Novel. Ebenfalls störend ist der Community Hub und die Ladezeiten. Ich empfehle jedem das Spiel auf Online zu stellen, damit ein wenig Leben in die Bude kommt. Die optionale Karte ist zu klein und ich bin mehrfach herumgelaufen ohne zu wissen, wo ich die nächste Storymission finde. Das Anwählen der Missionen passiert größtenteils an Schaltern im Community Hub. Dort lassen sich auch neue Individualisierungen für unseren Helden kaufen, wie Shirts, Hosen oder Accessoires. Die Ladezeiten sind ein weiterer Graus. Zwischen allen Kämpfen, Sequenzen und Gesprächen entstehen Ladezeiten. Diese sind nicht unglaublich lang, aber die Menge ist viel zu hoch.
Zum Thema Story: Diese fällt Schwarz-Weiß malerisch aus. Es wurden die Erde, sowie die Jump Welten, von einer bösen Macht angegriffen und über Portale vereint, sodass sich alle beteiligten zusammenschließen müssen, um die Bedrohung abzuwenden. Im Grunde entspricht das ja auch den grundlegenden Manga Storylines, allerdings wird in den Mangas durch Plottwists versucht den einzelnen Personen eine neue Ebene zu geben. Dies passiert in Jump Force leider kaum. … aber guter Steuerung
Bei der Steuerung fällt auf, dass sich Spike Chunsoft von Prüglern wie Dragon Ball: Xenoverse oder Dragon Ball FighterZ inspirieren lassen hat. Easy to learn, hard to master. In kurzen, knappen Tutorials werden die wichtigsten Steuerungs- und Kampfkniffe gezeigt. Hier wird darauf gesetzt dem Spieler schon früh Erfolgserlebnisse durch ellenlange Kombos und starke Superattacken zu geben. Wenn man länger spielt, merkt man aber, dass die Steuerung durch Blocken, Ausweichen und Kontern mehr Tiefgang bietet, als auf den ersten Blick sichtbar ist. Man muss sich bei Jump Force nicht auf drei Charaktere festlegen, sondern kann alle spielen, da sich die Steuerung nicht unterscheidet. Lediglich die Distanz oder die Art der Angriffe sind verschieden, weshalb sie sich auch unterschiedlich spielen. Wirklich effektiv lässt sich Jump Force aber nur mit einem Controller steuern, da die Tastatursteuerung so abstrakt ist, dass ich circa 15 Minuten gebraucht habe, bis ich überhaupt das Menü öffnen konnte.
Jump Force ist seit dem 15.02.2019 ab 45,99 Euro für PC, Xbox One und PlayStation 4 erhältlich.

Fazit & Wertung

Timm meint: Mäßiger Prügler mit massivem Fan Service!

Jump Force ist DAS Beat’em Up für Anime- und Manga-Fans, die schon immer mit ihren Lieblingshelden zusammen in die Schlacht ziehen wollten. So viel Fanservice wie hier bekommt man höchstens in J-Stars Victory VS+ geboten. Neben den circa 40 Kämpfern, gut animierten Kämpfen und einem riesigen Effektgewitter punktet Jump Force mit einer angenehmen Steuerung. Für alle anderen ist es ein mäßiger Prügler mit mauer Präsentation und einigen Problemen, wie z.B. dem “Community Hub” oder der Story.

70%
Grafik
7
Sound
7
Bedienung
8
Spielspaß
7
Atmosphäre
6
Multiplayer
8
Preis/Umfang
7
Richtig gut
  • starker Fanservice
  • gut inszenierte Kämpfe
  • einsteigerfreundliche Steuerung
  • viele Kämpfer
  • guter Editor
  • originale japanische Stimmen
Verbesserungswürdig
  • maue Story
  • nur deutsche Untertitel
  • Tastatursteuerung unbrauchbar
  • mäßige Präsentation
  • lebloser Community Hub im Offline Modus
  • viele Ladezeiten
Anforderungen
PC MINIMUM:
• Setzt 64-Bit-Prozessor und -Betriebssystem voraus
• Betriebssystem: Windows 7/8/10 (64-bit BS erforderlich)
• Prozessor: Intel Core i5-2300, 2.80 GHz / AMD A10-7850K, 3.70 GHz
• Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
• Grafik: GeForce GTX 660 Ti, 3 GB / Radeon HD 7950, 3 GB
• DirectX: Version 11
• Netzwerk: Breitband-Internetverbindung
• Speicherplatz: 17 GB verfügbarer Speicherplatz
• Soundkarte: kompatible Soundkarte oder eingebauter Chipsatz

• Microsoft Xbox One (X) Konsole
• Sony PlayStation 4 (Pro) Konsole
Getestet für
PC
Timm Woita Im Jahr 1987 hat Timm das Licht der Welt erblickt und ist seit 30 Jahren begeisterter Gamer. In seiner Freizeit spielt er alles Querbeet und ist begeisterter Radfahrer.

1 Kommentar

Bernd vor 2062 Tagen

Macht richtig Bock.

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