Injustice 2 - Test/Review
Der DC Superheldenprügler ist wieder da und Netherrealm Studios hat sich größte Mühe gegeben, die Problemchen des ersten Teils auszubessern.
Von Dominik Figl am 26.05.2017 - 16:55 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

Publisher

Warner Bros. Interactive Entertainment

Entwickler

NetherRealm Studios

Release

16.05 2017

Genre

Beat'em up

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (10)

Batman vs. Superman

Der DC Superheldenprügler ist wieder da und Netherrealm Studios hat sich größte Mühe gegeben, die Problemchen des ersten Teils auszubessern. Aber wie kann man Injustice überhaupt fortführen, hat sich die Geschichte um die gespaltene Justice League doch eigentlich mittlerweile erledigt. Wie es mit der Riege rund um Batman weitergeht, erfahrt ihr im Test!
Dark Knight
In einem kurzen Tutorial dürfen wir Superman nach Gutdünken verprügeln, ehe das Spiel uns in eine kleine Rückblende schmeißt – in der wir wieder als Batman auf Superman einhacken. Das ist schon ein Setting, das sich bewährt hat, nicht? Zurück in der Gegenwart sehen wir die Auswirkungen unseres damaligen Handelns: Die Justice League ist gespalten, Regimeunterstützer sind nicht gern gesehen oder leben versteckt, während die Crew um Batman herum versucht, die Welt ins Lot zu bringen. Metropolis und Gotham werden neu aufgebaut und Batmans ultimatives Überwachungssystem behält die gesamte Welt im Auge, späht nach Problemherden und – natürlich – nach ehemaligen Regimeanhängern. Das wäre ja grundsätzlich schon Plot genug für einen simplen Prügler. Injustice 2 setzt aber noch einen drauf und lässt Braniac angreifen. Natürlich muss man ehrlich sein: Großteils sind die Storytwists bloße Plotdevices um die Kämpfe zu rechtfertigen. Dinge wie „Hey, was macht ihr in meinem Sumpf? FIGHT!“, „Ich lenke ihn ab – FIGHT!“ oder auch „Hey, cool, dass du noch lebst – FIGHT!“ lassen einen stellenweise schmunzeln, andererseits ist das Storytelling auf der anderen Seite doch gut genug, um das zu verzeihen. Im Endeffekt spielen wir es ja der Kämpfe wegen!
Cupid of Crime
Nachdem wir nun die Story und den Erzählstil gelobt haben, können wir ruhig mit der Optik weitermachen – die glänzt nämlich in sämtlichen Bereichen. Die Kämpfe an sich sehen großartig aus, die Interaktion mit der Umwelt ist gut gelungen und die Specialmoves sind in Sachen Darstellung eben ein Träumchen – teilweise zumindest, einige sind dann, im Vergleich, eben doch etwas lieblos. Was uns allerdings vor allem aus den Socken wirft, sind die Gesichtsanimationen. Gerade im Jahr, in dem ein Mass Effect: Andromeda das Licht der Welt erblickt hat und versucht, die Standards ins bodenlose zu reißen, ist es schlicht herausragend, dass ein Beat ‘em up hier beinahe schon neue Maßstäbe setzt und uns um Welten mehr Details und Nuancen in den Gesichtern der Charaktere sehen lässt, als es ein storybasiertes RPG getan hat. Klar, dass es uns gerade Harley Quinns verrücktes Grinsen antut.

DC-Power

Aphrodites Agent
Genug geschwafelt, Zeit für ein bisschen Action. Neben der Kampagne, haben wir auch noch einen Offline Multiplayer und den Multiverse-Mode, in dem ihr Challenges absolviert und quasi einen Arcademodus für Belohnungen spielt – mit speziellen Herausforderungen. Die Belohnungen sind dann ausrüstbare Gegenstände, neue, aussehensverändernde Spielereien für eure Lieblingscharaktere oder Dinge, die ihre Werte verbessern, wodurch ihr die Figuren dann eben etwas tweaken könnt – um die Challenges wiederum etwas leichter zu gestalten. Im Onlinemodus sind die Gegenstände dafür meist ausgeschaltet und ihr trefft wieder auf die üblichen Cracks, die euch problemlos die Scheiße rausprügeln. Zwar ist das Matchmaking jetzt, zu release, besser als in einigen anderen Prüglern, die Server sind ebenfalls stabil, allerdings merkt man eben, dass es nicht der erste Ableger der Reihe ist. Grundsätzlich sei jedoch gesagt, dass die Kämpfe an sich schnell sind. Sehr schnell! Gleichzeitig sind die Kombos relativ einfach ausführbar, im Tutorial bringt man euch bei, wie ihr alles verwendet, von Juggle-Combos, bis hin zu Umgebungsangriffen – und wer wollte nicht immer schon mal Flash so hart gegen ein Auto boxen, dass er davon abprallt, gegen irgendwas donnert und zwanzig Meter weiter in ein Gebäude fliegt? Oh Barry, würdest du doch bloß nie wieder aufstehen. Dabei spielen sich die Charaktere reichlich unterschiedlich, manche sind hierbei bedeutend nützlicher als andere und natürlich kann man auch im kompetitiven Bereich einen recht deutlichen Trend ausmachen.
Puddin
Wo wir auch schon zu den negativen Seiten kommen. Angefangen mit dem gerade erwähnten Punkt: Dem Balancing. Natürlich wäre es wunderbar, wenn man spielen könnte, worauf man Lust hat. Aber wie soll man das tun, wenn ein Deadshot sowohl auf Distanz unbesiegbar ist, als auch im Nahkampf mit unglaublich mächtigen Kombos glänzt? Letztens erst ging bei einem größeren Turnier ein Controller zu Bruch – aus genau jenem Grund. Weiters hatten wir, stellenweise, leichte Probleme mit der Steuerung. Es ist jetzt schwer zu sagen, ob das an unserer Unfähigkeit liegt, oder daran, dass sie tatsächlich schwer überempfindlich ist. Natürlich ist das nichts, was sich nicht mit genügend Übung ausgleichen lässt, aber muss das denn trotzdem sein? Außerdem ist es natürlich schwer Innovation in ein Spiel zu bringen, das weitestgehend gut angenommen wurde und eigentlich gut war, wie es lief. Wieso etwas ändern, wenn es läuft? Andererseits: wieso dann nicht einfach patchen, statt neu zu produzieren? Klar. Das ist Meckern auf höchstem Niveau und wir persönlich freuen uns ja ebenfalls über die neue Story und die Grundsanierung, sowie die guten Neuerungen.

Fazit & Wertung

Dominik meint: Großartiger Prügler mit guter Story und herausragenden Animationen!

Injustice 2 ist nicht bloß gut, es ist herausragend, denn grundsätzlich gibt es nichts, woran man herumzetern könnte. Die Story ist gut inszeniert, die Animationen sind großartig und der Kampf an sich fühlt sich intuitiv und gleichzeitig schnell an. Der Einstieg fällt leicht und skilltechnischen Spielraum nach oben gibt es so gut wie immer. Die Onlineserver funktionieren ohne Probleme und von Frameeinbrüchen, Bugs oder Lag ist grundsätzlich keine Spur. Gut. Die Kampagne beschäftigt euch vielleicht fünf Stunden und der Einstieg in den Multiplayer ist hart und erbarmungslos, aber niemand hat je behauptet, ein Superheld zu sein wäre leicht. Richtig?

90%
Grafik
9
Sound
8
Bedienung
8
Spielspaß
9
Atmosphäre
9
Multiplayer
9
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • DC Helden!
  • großartige Animationen
  • gute Inszenierung
  • schnelle Kämpfe
  • einfacher Einstieg
Verbesserungswürdig
  • harter Multiplayereinstieg
  • Balancingprobleme
  • Steuerung teils übersensibel
Anforderungen
• Microsoft Xbox One
• Sony PlayStation 4
Getestet für
Xbox One
Dominik Figl DF

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