Homefront: The Revolution - Test/Review (+Video)
Bereits vor fünf Jahren thematisierte der mittlerweile insolvente und nicht mehr existierende Publisher THQ die fiktive Geschichte „Korea übernimmt die USA“ im Shooter Homefront.
Von Christoph Miklos am 25.05.2016 - 17:04 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Deep Silver

Entwickler

Dambuster Studios

Release

20.05 2016

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

ab 49,90 Euro

Media (18)

Keine Revolution

Bereits vor fünf Jahren thematisierte der mittlerweile insolvente und nicht mehr existierende Publisher THQ die fiktive Geschichte „Korea übernimmt die USA“ im Shooter Homefront. Mit Homefront: The Revolution, dem Quasi-Nachfolger, versucht nun auch Publisher Deep Silver sein Glück. Ob das neue Gameplay-Konzept überzeugen kann?
Handlung
Auch der zweite Homefront-Ableger setzt auf eine eher gewagte Story: Nordamerika begibt sich seit den 1970er-Jahren kontinuierlich in die technologische Abhängigkeit einer einzigen, nordkoreanischen Firma namens Apex. Diese entwickelt unentwegt Hightech-Geräte und schwenkt in die Waffenproduktion um, welcher die Vereinigten Staaten nicht widerstehen können. Bedingt durch Kriege und wirtschaftliche Probleme verschuldet sich die USA hoffnungslos an Nordkorea. 2025 knipst Apex dank seiner Softwarekontrolle per Knopfdruck den gesamten USA-Verteidigungsapparat aus. Jetzt, vier Jahre später, beherrscht die nordkoreanische Armee (KVA) das amerikanische Terrain und regiert mit brutaler Gewalt.
Offene Welt
In Homefront: The Revolution schlüpfen wir in die Rolle des erst frisch gebackenen Widerstandskämpfers Ethan Brady. Zusammen mit zahlreichen Untergrund-Soldaten versuchen wir unsere Heimatstadt Philadelphia von der KVA zu befreien. Nich wirklich überraschend: die Entwickler setzen auf eine offene Spielwelt, die größentechnisch an die letzten Far-Cry-Titel herankommt.
Philadelphia ist in zehn spielbare Zonen unterteilt, die man nach und nach freischaltet. Dabei weist jede Zone eigene Facetten auf. Der Stadtbezirk Lombard ist beispielsweise ein reines Kriegsgebiet und wurde von der KVA vergast, daher ist eine Atemschutzmaske Pflicht. Die Stimmung dort erinnert uns an Levels aus S.T.A.L.K.E.R.. Der Bezirk Ashgate dagegen ist ein Wohnbezirk für Kollaborateure aber in Teilen auch ein Ghetto für die Ärmeren der Stadt. Dann gibt es auch noch schwer bewachte Sperrgebiete, geheime U-Bahn-Wege und einen düsteren Gefängnisabschnitt. Für ausreichend Abwechslung ist also gesorgt.
Aufträge und Waffen
Neben der knapp 18 Stunden langen Story-Kampagne bietet jede Zone zahlreiche Nebenmissionen, die sich typisch Open-World-mäßig spielen. Die meiste Zeit über ist man damit beschäftigt, in bester Far-Cry-Manier Außenposten und Stützpunkte der Feinde einzunehmen. Die Vorgehensweise für die jeweiligen Locations wiederholt sich dabei recht schnell: Drehventile erreichen, einen Radiosender einschalten oder ein Computerterminal hacken. Sobald man einen solchen Punkt auf der Karte eingenommen hat, verwandelt sich die jeweilige KVA-Einrichtung in ein Widerstandslager. Fortan kann man solche Locations als Checkpoint nutzen (manuelles Speichern gibt es nicht) und am stets vorhandenen Waffenspind ausrüsten.
Apropos Waffen: der neuste Homefront-Ableger bietet modifizerbare Waffen, Gadgets und Ausrüstungs-Upgrades. In jedem Widerstandslager hat man Zugriff auf den Waffenspind. Dieser fungiert, wie in Far Cry 3 und 4 als zentrale Ausrüstungsbasis. Die 16 verfügbaren Waffen decken eine breite Palette ab und unterscheiden sich ordentlich. Mit von der Partie sind Flammenwerfer und Schrotflinte für den Kampf auf kurze Distanz. Wer es unauffälliger mag, greift zur Armbrust, oder zum Scharfschützengewehr. Auch Pistole, MP, MG und Minenwerfer sind verfügbar. Die verschiedenen Waffen schaltet man nach und nach frei, maximal drei Knarren kann Brady gleichzeitig bei sich tragen.
Ein interessantes Feature: man kann on-the-fly, ähnlich wie in Crysis, seine Waffe modifizieren. So wird zum Beispiel aus einer Pistole eine kleine Maschinenpistole. Auch stehen verschiedene Aufsätze (Schalldämpfer, diverse Visiere etc.) zur Verfügung. Außer Waffen lassen sich am Waffenspind auch Gadgets beziehen. Diese sind unterteilt in Brandbomben, Sprengstoff, Hack-Gerät und Ablenkung. Jedes Tool gibt es in drei Ausführungen: Als Wurfobjekt, als gezielt platzierbare Variante oder in Form eines ferngesteuerten Modellautos. Die beiden letztgenannten Versionen zündet man per Smartphone. Wer mag, kann die Gadgets selbst herstellen, die dafür nötigen Rohstoffe gibt es haufenweise zu finden oder man kauft sie am Waffenspind ein. Das nötige Geld bekommt man durch abgeschlossene Missionen. Man kann auch den Charakter selbst aufwerten - dafür stehen 11 Kleidungsobjekte im Angebot. So verringert die taktische Weste etwa den Schaden um 25 %, leichte Stiefel reduzieren die Lautstärke um 50 % etc. Da sich diese Items nicht aufbrauchen, nimmt man sie gern mit.
Abseits der „normalen“ Nebenmissionen gibt es auch noch eine Anschlagtafel in jedem Außenposten. Diese bieten zufällige Missionen, die in der Regel eine bestimmte Herausforderung darstellen. Bestimmte Einheiten oder Objekte fotografieren, einen Stützpunkt einnehmen - typische Open-World-Kost eben, die auf Dauer eher monotonen Routine-Zeitvertreib bedeutet. Quasi als Zufallselement fungieren die sogenannten Unruheherde. Hier bekommt man alle 15 bis 20 Minuten per Funkspruch ein Hilfgesuch. Etwa dass ein Widerstandslager angegriffen oder ein bestimmter Ort durch Scharfschützen bedroht wird. Man hat nur einen kurzen Moment Zeit, solche Aufträge zu erfüllen. Das klingt erst mal spannend, ist aber spielerisch leider zu unbedeutend umgesetzt. Denn es spielt absolut keine Rolle, ob man eine solche Aufgabe erfüllt oder nicht.
Koop
Auf einen Versus-Multiplayer-Modus hat der Entwickler verzichtet, stattdessen gibt es Koop-Action. Die Koop-Missionen wurden aus der Kampagne entnommen und bieten demnach nur wenig Abwechslung. Konvois angreifen, Basen verteidigen etc. - das hat man alles schon viel zu oft gesehen. Immerhin: Der Schwierigkeitsgrad ist recht hoch und erfordert ein taktisches Zusammenspiel.
Technik
Homefront: The Revolution setzt auf die Cryengine von Crytek. Zu den technischen Highlights zählen vor allem die Beleuchtung, der dynamische Tag-Nacht-Wechsel sowie die unterschiedlichen Witterungseinflüsse. Für deutlich weniger „Oho“ sorgen die pixeligen Texturen, unsauber platzierten Objekte (schweben manchmal in der Luft) und das recht seltsame Shading. Auch die Todesanimationen der Gegner sehen extrem albern aus (fallen wie Pappfiguren um). Darüber hinaus trüben die heftigen Leistungseinbrüche den Spielspaß enorm. Selbst auf einem High-End-PC (2x GeForce GTX 980 Ti, 8-Kern Prozessor von Intel und 32 Gigabyte RAM) lief unsere Testversion selten richtig rund (über 60 FPS). Auf den Konsolen von Microsoft und Sony sieht es sogar noch schlimmer aus - hier läuft der Shooter oftmals nur mit 15 bis 20 Bildern pro Sekunde (schwammiges Gun-Gameplay garantiert).
Unser Testvideo zu Homefront: The Revolution

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