Gwent Beta - Test/Review
Gwent, das Kartenspiel zu The Witcher 3 aus dem Hause CD Project Red, hat es schon vor einiger Zeit geschafft, uns in seinen Bann zu ziehen.
Von Dominik Figl am 13.08.2017 - 12:46 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

CD Projekt

Entwickler

CD Projekt

Release

2017

Genre

Kartenspiel

Typ

Free2Play

Pegi

7+

Webseite

Preis

F2P

Media (9)

Gwent und die Regeln

Gwent, das Kartenspiel zu The Witcher 3 aus dem Hause CD Project Red, hat es schon vor einiger Zeit geschafft, uns in seinen Bann zu ziehen. Wieso wir erst jetzt ein Beta-Review dazu schreiben und was Gwent besser oder schlechter macht als die Konkurrenz, das erfahrt ihr natürlich im Test!
Gwent und die Regeln
Wer Gwent und die Regeln schon kennt, darf gleich auf Seite 2 anfangen zu lesen.
Gwent hat, auch wenn es sich eigentlich noch in der Open Beta befindet, bereits jetzt einen weiten Weg zurückgelegt. Angefangen als Kartenspiel in Witcher 3 war die Entwicklung, die es durchmachen musste, um zu einem konkurrenzfähigem OnlineCG zu werden, enorm. Alte Karten sind verschwunden, neue Karten kamen hinzu, endlose Änderungen am Balancing und natürlich wichtige Limitierung wurden eingefügt, um das oben erwähnte Balancing zu gewährleisten.
Aber kommen wir erst zu den groben Regeln. Gwent spielt man Bo3, also wer zwei von drei Runden gewinnt, gewinnt das Spiel. Ein Deck besteht aus mindestens 25 Karten, mindestens 15 Bronze, also die niedrigste Wertigkeit, maximal sechs Silberkarten und maximal vier Goldkarten. Diese Limitierungen sind wichtig, weil Gold- und Silberkarten oftmals enorme Effekte haben, wie zum Beispiel das Schwächen mehrerer Gegnerkarten oder das Ausdünnen des eigenen Decks. Gerade diese Begrenzungen machen das Ganze aber interessant, denn sie geben euch die Wahl, ob ihr euer Deck auf Goldkarten, oder auf bedeutend häufiger vorkommende Bronzekarten, auslegt.
Interessant hierbei sind die verschiedenen Fraktionen und dass jede jener Fraktionen eigene Mechaniken hat. Skellige wirft eigene Karten ab und belebt sie wieder, Northern Realms ruft Verstärkung aus dem Deck, Monster verschlingen die eigenen Kreaturen um stärker zu werden. Nilfgaard wiederum hat Spione und kann Karten in der Hand aufdecken und Scoia’Thel verschiebt seine Einheiten und kann Kreaturen verdeckt legen.

Was kann es nun?

Kartenspiele
Ich muss ja ehrlich sagen, dass ich mir bei Onlinekartenspielen gerne Zeit lasse. Einerseits, weil ich sie generell liebe, andererseits, weil mir Hearthstone gezeigt hat, dass es durchaus Sinn macht abzuwarten, wie die Entwickler auf die Community, auf die Competitiveszene und auf Dialoge mit den einflussreicheren Pros reagieren. Bewegt sich das Spiel in eine coole Richtung? Ist Balancing wichtig oder wollen wir den Spielern bloß Ausreden liefern, um sie bei Laune zu halten?
Ich habe mir also die Community genauer angesehen, bin tief in das Gwentreddit eingetaucht, habe Stunden auf Youtube verbracht und bin schließlich ins Spiel selbst eingetaucht und mittlerweile bloß noch 200 Punkte von Grandmaster entfernt. Gut
Gut ist jedenfalls, dass die Entwickler auf Kritik eingehen. CD Project Red ist enorm aktiv auf Reddit und geht auf Bugreports und Spielergemecker enorm schnell ein. Dennoch nimmt es keine Hearthstoneausmaße an. Die witzigste Reaktion auf einen Patch war bisher das Gejammer eines Spielers, der sich beschwert hat, dass eine Karte generfed wurde, aber trotzdem noch spielbar ist. Um ehrlich zu sein: Genau so sollte Balancing doch laufen. Kleine Änderungen um zu verhindern, dass eine Karte in jedem einzelnen Deck benutzt wird, kein Schlag mit dem Vorschlaghammer um ihr jeglichen Sinn und Nutzen rauszuprügeln.
Sehr positiv ist auch, dass die Community selbst sehr aktiv ist und Gwent zwar natürlich manche Karten und Decks hat, die stärker und schwächer sind, zugleich aber auch über ein sehr aktives Meta verfügt, das sich fast täglich wandelt und anpasst. Es gibt keinen Archetyp der so stark ist, dass es sinnlos ist etwas anderes zu spielen. Gerade ist Queensguard besonders stark, kurz darauf erheben sich Monster, die dir die toten Einheiten vom Friedhof fressen bevor du sie belebst, woraufhin Control-Scoia’Thel wieder die Führung übernimmt. Es ist wunderschön zu sehen, wie aktiv und lebendig das Spiel aktuell ist und wie stark alles wandelt. Jedes Deck ist spielbar und die meisten Karten sind nützlich – das macht Spaß. Wir sind große Fans vom Belohnungsystem. Jede zweite, gewonnene Runde bekommt ihr Erz, die Spielwährung um Kartenpacks zu kaufen oder Scraps, die ihr zum erstellen von Karten nutzen könnt und an Meilensteinen schenkt man euch sogar besonders große Mengen Erz. Wenn ihr euch sportlich verhaltet, schenkt euer Gegner euch ein Good Game – wodurch ihr weitere fünf Erz erhaltet. 66 Siege sind allerdings das Limit.
Zu guter Letzt muss man noch die Animationen und den Sound positiv erwähnen, denn jede Karte hat eine Premiumversion, die einfach animiert ist und Geräusche macht. Bei manchen Karten sind das Kleinigkeiten, bei anderen wiederum ist das eben der Katzenwitcher, der seinem Opfer die Kehle durchschneidet, während man besagtes Opfer leise gurgeln hört, oder eben ein Trupp Fußsoldaten, die einfach von einer Seite des Bildes zur anderen marschieren. Schlecht
Auf der anderen Seite muss man aber auch ehrlich sagen, dass das Ding zurecht noch in der Beta ist. Die Singleplayerkampagne ist noch nicht implementiert und es gibt noch einige Performanceprobleme. Sobald man aus einem Spiel raus ist, gibt es keine Möglichkeit zu reconnecten, selbst wenn der Disconnect noch so kurz war. Gelegentlich hängt es sich beim Starten auf und generell nagt Gwent erstaunlich stark an unseren Ressourcen, dafür, dass es ein Kartenspiel ist.
Die Kommunikation mit anderen Spielern funktioniert bloß über Gog-Galaxy, also nicht direkt ingame und selbst da bleibt unser Spiel manchmal bei Einladungen von Freunden hängen. Ganz davon abgesehen, dass es noch keine Mobile-Version von Gwent gibt und die scheinbar nicht mal in der Mache ist, was schade ist, denn eigentlich wäre es perfekt dafür.
Ein weiterer, ganz wichtiger Negativpunkt ist dann doch etwas die Unausgewogenheit der einzelnen Fraktionen. Generell ist das Balancing gut, sehr gut sogar, gleichzeitig merkt man allerdings, dass es Dinge gibt, auf die man nur schwer bis gar nicht mit bestimmten Fraktionen reagieren kann. So basiert Skellige zum Beispiel großteils auf dem Abwerfen und Wiederbeleben von Karten, gleichzeitig haben andere Fraktionen die Möglichkeit, Karten von eurem Friedhof zu stehlen oder verschwinden zu lassen. Ihr selbst habt aber keine Möglichkeit, die Karten zurückzuholen, was sich vereinzelt dann eben doch unfair anfühlen kann, gerade in höheren Gefilden. Gleichzeitig können euch aber auch nicht alle Fraktionen ins Kreuz springen. Mit mehr Karten könnte das ganz leicht korrigiert werden, doch bis dahin bleibt das ein kleiner Wermutstropfen.

Fazit

Dominik meint: Gwent könnte Hearthstone als König der Onlinekartenspiele ablösen!

Gwent ist erstaunlich stark und macht enormen Spaß. Vom Deckbau über die Ranglistendynamik bis hin zum Balancing selbst sind wir durchgehend gefordert, müssen unsere Decks ständig anpassen und fühlen uns trotzdem bloß selten wirklich vom Spiel betrogen. RNG ist vorhanden, wie in jedem Kartenspiel, doch durch anständigen Deckbau und gutes Spiel, können wir es auf ein absolutes Minimum beschränken und allein dafür sind wir CD Project Red schon dankbar, denn wenig ist frustrierender, als Spiele zu verlieren, ohne zu wissen warum. Die verschiedenen Fraktionen wirken weitestgehend ausgeglichen, wenn auch nicht perfekt. Bisher sind wir also sehr glücklich mit Gwent und mit der Richtung, in die es sich entwickelt. Wir mögen, dass die Entwickler stark dahinter sind ein faires, interessantes Spiel zu kreieren, das eben nicht bloß auf hübsche Effekte und Glück basiert.

Richtig gut
  • gutes Balancing
  • schöne Animationen
  • guter Soundtrack
  • engagierte Entwickler
  • bisher richtige Richtung
Verbesserungswürdig
  • Performanceprobleme
  • kein Reconnect
  • kein Ingamechat
  • keine Mobilevariante
Anforderungen
PC MINIMAL:
• Betriebssystem: Windows 7/8/8.1/10 (64-Bit)
• Prozessor: Intel Celeron G1820 | AMD A4-7300
• Arbeitsspeicher: 2 GB RAM
• Grafikkarte: NVIDIA GeForce GT 710 oder GeForce GT 7900 | AMD Radeon R5 330 oder Radeon HD 4650
• Auflösung: Bildschirmauflösung von mindestens 1280 x 720
• DirectX: Version 9.0c
• Netzwerk: Breitband-Internetverbindung
• Festplattenspeicher: 4 GB freier Festplattenspeicher
• Soundkarte: DirectX-kompatible Soundkarte

PC EMPFOHLEN:
• Betriebssystem: Windows 7/8/8.1/10 (64-Bit)
• Prozessor: Intel Core i3 6100 | AMD FX-6300
• Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
• Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 660 | AMD Radeon R7 265
• DirectX: Version 11
• Netzwerk: Breitband-Internetverbindung
• Festplattenspeicher: 4 GB freier Festplattenspeicher
• Soundkarte: DirectX-kompatible Soundkarte

• Sony PlayStation 4 Konsole
• Microsoft Xbox One Konsole
Getestet für
PC
Dominik Figl DF

Kommentar schreiben