Ghostrunner - Test/Review
Ghostrunner aus dem Hause 505 Games mixt nicht nur Mirror’s Edge mit einem Shadow Warrior, sondern profitiert auch vom aktuellen Cyberpunk-Hype. Doch wie „schmackhaft“ ist der extrem schwere Parkour-Slasher?
Von Christoph Miklos am 30.10.2020 - 05:04 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

Switch Lite

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

Switch

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

505 Games

Entwickler

One More Level

Release

27.10 2020

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Preis

23,99 Euro

Media (14)

Blutiges Mirror's Edge

Ghostrunner aus dem Hause 505 Games mixt nicht nur Mirror’s Edge mit einem Shadow Warrior, sondern profitiert auch vom aktuellen Cyberpunk-Hype. Doch wie „schmackhaft“ ist der extrem schwere Parkour-Slasher?
Willkommen in Cyberpunk xxxx
In Ghostrunner schlüpfen wir in die Polygonhaut des kybernetischen Ex-Bodyguards Jack. Aus der Ego-Perspektive heraus muss man 17 Abschnitte innerhalb eines Mega-Turms bestreiten, um die Inhaberin Mara zu erledigen. Warum? Das verraten wir an dieser Stelle nicht. Was wir aber schreiben können: Man bekommt Unterstützung in Form einer zwielichtigen KI namens „Architekt“. Und diesen Support benötigt man auch, da man nur mit einem futuristischen Katana (und an gewissen Stellen mit Wurfsternen) ausgestattet ist. Ansonsten hat Jack nur einen Trumpf im Ärmel: Er kann sich die halsbrecherische Parkour-Umgebung zunutze machen. RUN!
Der dystopische Turm in Ghostrunner ist der wahr gewordene Traum für alle Parkour-Fans. In bester Mirror’s Edge Manier laufen wir Wänden entlang, rutschen durch die Gegend und schwingen uns mit einer Laser-Liane über schwindelerregende Abgründe. Aber Vorsicht: Im späteren Verlauf der Kampagne werden die Wände oftmals unter Strom gesetzt oder eine Turbine bläst einen in den Abgrund. Selbst der kleinste Fehler wird sofort mit dem Tod bestraft. Zwischen den launigen Parkour-Abschnitten gibt es immer wieder Kämpfe gegen schießwütige Gegner, deren Lasergeschosse beim ersten Treffer tödlich sind. Erschwerend kommt hinzu, dass spezielle Einheiten wie der Trigger oder Enforcer nicht im Traum daran denken, sich mit nur einem Schlag abschlachten zu lassen - und schützen sich deshalb mit mobilen Energieschilden oder Ganzkörper-Schutzfeldern. In diesen Situationen helfen nur flotte Flankenangriffe oder das Zerstören der Energiekapseln, welche „tricky“ im Level platziert wurden.
Upgrades
Der stetig ansteigende Schwierigkeitsgrad wird durch die aufwertbaren Kampf-Augmentationen zumindest etwas abgefedert. Besonders wichtig ist der Bullet-Time-ähnliche „Sensory Boost“, mit dessen Hilfe man selbst gegnerischen Geschossen ausweichen kann. Mit dem Upgrade „Tempest“ können Energie-Projektile zum Absender zurückgeschlagen werden und mit dem „Blink“-Hieb werden ganze Gegnertrupps erledigt. Immer wieder landet man in der bizarren Cyberspace-Welt von Architekt, wo man für das Lösen von Logik-Rätseln neue Augment-Fähigkeiten freischaltet. Die Skills können jederzeit mithilfe des Kalibrierungs-Panels aufgewertet werden. Dabei müssen die als drehbare geometrische Figuren dargestellten Upgrades auf 36 Felder verteilt werden, wobei sich die Aufwertungen sozusagen ineinanderstecken lassen. Das ermöglicht mehrere unterschiedliche Upgrade-Figuren, was zum Experimentieren mit den Builds einlädt.
Schicke Abwechslung
Die abwechslungsreichen Level und der stets anspruchsvolle Schwierigkeitsgrad sorgen für ein tolles Spielerlebnis. Zu keinem Zeitpunkt stellt sich eine gewisse Routine oder Langeweile ein. Auch in puncto Optik hinterlässt Ghostrunner, dank knackscharfer Texturen, einen guten Eindruck. Darüber hinaus kann man das Gezeigte mittels NVIDIAs RTX Raytracing „aufmotzen“. Lediglich die Partikelarmut könnte man an dieser Stelle kritisieren. Thema Sound: Die englische Vertonung und Techno-Tracks können sich hören lassen.

Fazit & Wertung

Christoph meint: Schnell, gnadenlos und einfach geil!

Ghostrunner ist definitiv DER Geheimtipp 2020 und ein absolutes Highlight für Fans von schneller Parkour-Action. Die Mischung aus Mirror’s Edge und Shadow Warrior mit einer Prise Cyberpunkt 2077 überzeugt von der ersten Minute an. Das Tolle: Die Story-Kampagne wird zwar von Abschnitt zu Abschnitt anspruchsvoller, doch zu keinem Zeitpunkt ist das Spiel unfair schwer. Trotz zahlreicher Trial-and-Error-Momente ist man stets motiviert zum Weiterspielen. Das liegt vor allem an zwei Aspekten: dem verspielten Level-Design und durchdachten Upgradesystem. Auch in Sachen Technik und Sound hinterlässt Ghostrunner einen positiven Eindruck. Kurz gesagt: Das perfekte Spiel, um die Wartezeit auf Cyberpunk 2077 zu verkürzen.

90%
Grafik
9
Sound
8
Bedienung
9
Spielspaß
9
Atmosphäre
9
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • knackige Texturen
  • schicke Effekte
  • Raytracing
  • treibende Techno-Musik
  • präzise Steuerung
  • verspieltes und durchdachtes Leveldesign
  • tolle Upgrades
  • gelungener Mix aus Parkour und flotten Kämpfen
  • motivierender Hardcore-Schwierigkeitsgrad
  • hoher Spielfluss
  • faire Checkoints
  • logische Rätseleinlagen
  • stylisches Cyberpunk-Universum
  • viele unterschiedliche Gegner
  • 17 abwechslungsreiche Level
Verbesserungswürdig
  • stellenweise etwas steril
  • hoher Schwierigkeitsgrad (keine Gnade!)
  • So-lala-Story
  • gelegentliches Backtracking
Anforderungen
PC MINDESTANFORDERUNGEN:
• Betriebssystem: Windows 7, 8.1, 10 x64
• Prozessor: Intel Core i5-2500K (4 * 3300) AMD Phenom II X4 965 (4 * 3400) or equivalent
• Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
• Grafik: GeForce GTX 1050 (2048 MB) / Radeon RX 550 (4096 MB)
• Speicherplatz: 22 GB verfügbarer Speicherplatz
• Zusätzliche Anmerkungen: 60FPS, Low settings, 720p)

• Microsoft Xbox One (X) Konsole
• Sony PlayStation 4 (Pro) Konsole
• Nintendo Switch (Lite) Konsole
• Microsoft Xbox Series X|S Konsole
• Sony PlayStation 5 Konsole
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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