EpicGear DeFiant - Test/Review (+Video)
Mit der „DeFiant“ bringt Hersteller EpicGear eine sehr interessante Gaming-Tastatur auf den Markt.
Von Christoph Miklos am 27.06.2016 - 17:42 Uhr

Fakten

Hersteller

EpicGear

Release

Mai 2016

Produkt

Tastatur

Preis

99,90 Euro

Webseite

Media (8)

Einleitung und Datenblatt

Einleitung
Mit der „DeFiant“ bringt Hersteller EpicGear eine sehr interessante Gaming-Tastatur auf den Markt. Das Highlight: sämtliche mechanischen Schalter lassen sich gegen Modelle mit einer anderen Klickcharakteristik tauschen. Außerdem wird/gibt es für die modulare Tastatur viel funktionales Zubehör. Wir haben das Keyboard auf Prüfstand geschickt.
Über EpicGear
Unter dem Markennamen EpicGear entwickelt der renommierte Speicherhersteller Golden Emperor International Limited – GeIL – seit 2011 Gaming-Peripherie und weiteres Zubehör für Computerspieler aller Leistungsniveaus. Mit der MeduZa Gaming-Maus wurde zeitgleich zur Markeneinführung die eigens entwickelte Sensortechnologie HDST - Hybrid Dual Sensor Technology – erstmalig eingesetzt. Seither haben die EpicGear-Designer in enger Zusammenarbeit mit professionellen Spielern viele weitere Gaming-Produkte wie Mäuse, Tastaturen, Headsets, Mauspads und Mouse Bungees für höchste Ansprüche entwickelt. Die hohen Anforderungen bezüglich Ergonomie, Technik und Software haben für EpicGear immer die höchste Priorität, egal ob Einsteiger- oder High-End-Produkt. Spieler erhalten mit EpicGear ausgerüstet extreme Spielvorteile zur Dominanz auf virtuellen Schlachtfeldern.
Datenblatt
• Maße: 455 x 167 x 26 mm (L x B x H) • Gewicht: ca. 1,1 kg • Farbe: Schwarz • Tasten: EG-Purple (mechanisch) Auslösedruck: ca. 50 g Auslösehöhe: 1,5 mm • Layout: deutsch • LED-Beleuchtung: weiße LEDs (Komplett mit Einzeltastenprogrammierung – 3 anpassbare, 6 voreingestellte Modi, deaktivierbar) • Anschluss: USB 2.0 Übertragungsrate: 125/250/500/1.000 Hz Kabel: 1,8 Meter lang (gewebeummantelt) • Features: Modulare Tastenschalter (EG MMS - Modular-Matrix-Struktur) Optionale Tastatur-Erweiterungen separat erhältlich Key-Rollover (NKRO): Alle gleichzeitig drückbar Vier individuell anpassbare Gaming-Profile Optionaler Gaming-Modus deaktiviert die Windows-Taste Lautstärkerad mit One-Touch Mute-Funktion
Preis: 100 Euro (Stand: 27.06.2016)
Testplattform
• Mainboard: ASUS ROG Rampage V Extreme • Prozessor: Intel Core i7-5960X Extreme Edition @ 8x 4.0 GHz • Arbeitsspeicher: Corsair Vengeance LPX DIMM Kit 16GB, DDR4-2800 • Grafikkarte: 2x EVGA GeForce GTX 980 SLI • Prozessorkühler: Alpenföhn Olymp • Netzteil: Seasonic Snow Silent 1050W • Soundkarte: Creative Sound Blaster Z • Festplatten: OCZ Vector 180 960GB • Gehäuse: Corsair Graphite Series 760T • Laufwerke: Samsung Blu-ray DVD-/RW • Betriebssystem: Windows 10 Home 64-Bit • Monitor: ASUS MG279Q • Zimmertemperatur: ca. 21°C
• Spiele: diverse Shooter und Strategie-Titel

Testbericht und Video

Verarbeitung
Die (fast) komplett schwarze EpicGear Tastatur misst 455 x 167 x 26 mm (L x B x H) und bringt knapp 1,1 Kilogramm auf die Waage. Die Oberseite aus hochwertigem Aluminium verleiht der Tastatur nicht nur eine edle und hochwertige Optik, sondern schützt sie auch zuverlässig vor (kleineren) Kratzern und Schmutz. Durch die freistehenden Tasten geht die Reinigung sehr einfach von der Hand, da man nahezu jede Stelle gut erreichen kann. Auch die Verwindungssteifheit der Tastatur gibt keinerlei Anlass zur Kritik, hier knarzt oder wackelt nichts. Gummierte Klappfüße an der Rückseite (Kunststoff) sorgen für eine rutschfeste Arbeitsweise. Auch lässt sich der Neigungswinkel des Eingabegerätes verstellen. Das geflochtene Datenkabel kommt mit einer ausreichenden Länge von 1,8 Metern daher. Verarbeitungsmängel konnten wir an unserem Testmuster nicht feststellen.
Anschlag und Alltagstest
Das Besondere an der Tastatur ist der bei jeder einzelnen Taste nicht über eine elektronische Folie, sondern über einen mechanischen Mikroschalter (EG-Purple) weitergegebene Tastendruck. Der Tastenhub beträgt lediglich 1.5 Millimeter. Der kurze Weg soll dem Spieler eine niedrige Reaktionszeit mit der Tastatur ermöglichen. Der dabei aufzuwendende Tastendruck ist extrem gering und liegt mit 50 Gramm deutlich unter dem, der bei Folientastaturen (80 Gramm) oder anderen mechanischen Tastaturen (60 bis 80 Gramm) aufgeboten werden muss. Laut Hersteller besitzen die Tasten eine Lebensdauer von 70 Millionen Anschlägen.
Im (Gamer)Alltag schlägt sich das Keyboard sehr gut. Vor allem bei Spielen konnte uns der taktile sowie präzise Tastenanschlag überzeugen. Aber auch als Vielschreiber wird man seine Freude mit der Tastatur haben. Lediglich der hörbare Tastenanschlag könnte von einigen Spielern als störend empfunden werden.
Die EG Switches
EpicGear hat bereits auf der gamescom 2015 seine hauseigenen Schalter präsentiert: EG-Grey, EG-Purple und EG-Orange. Die Eckdaten sind bei allen drei Varianten gleich: Die Betätigungskraft liegt bei 50 Gramm, die Auslösedistanz bei 1,5 Millimetern und der Gesamthub bei vier Millimetern. Die Lebensdauer beträgt 70 Millionen Klicks. Unterschiede gibt es nur bei der Schaltercharakteristik:
• EG-Purple: Taktiler Schalter mit einem deutlich hör- und spürbaren Klick (Vergleich: Cherry MX Blue).
• EG-Orange: Taktiler Schalter mit einem leicht spürbaren Schaltpunkt ohne Klick (Vergleich: Cherry MX Brown).
• EG-Grey: Linearer Schalter ohne Schaltpunkt und Klick (Vergleich: Cherry MX Red).

Technik und Software
Die Tastenmatrix der DeFiant ist so konstruiert, dass Ghosting-Effekte komplett unterbunden werden (N-Key-Rollover). Darüber hinaus punktet das Keyboard mit einem Lautstärkerad mit One-Touch Mute-Funktion und einem Gaming-Modus (deaktiviert Windows-Tasten). Ebenfalls mit von der Partie ist eine weiße Tastenbeleuchtung. Die Intensität der Beleuchtung lässt sich über Fn + F12 in vier Leuchtstärken steuern und sämtliche zusätzlichen Beleuchtungsmodi lassen sich nicht durch die Software, sondern eine Kombination aus Fn-Taste und einer der neun Ziffern des NUM-Blocks auswählen. In der übersichtlichen Software kann man Makros erstellen und die Übertragungsrate anpassen (125/250/500/1.000 Hz). Auf dem Onboard-Speicher finden vier verschiedene Profile Platz.
Das Highlight ist und bleibt aber die Möglichkeit, sämtliche Schalter gegen Modelle mit einer anderen Klickcharakteristik auszutauschen. Mittels mitgelieferter Plastikkralle lassen sich die Tastenkappen und anschließend die Schalter der Tastatur entfernen. Eine Besonderheit zeigt sich im Anschluss an die Entnahme des Switches im Hinblick auf die Tastenbeleuchtung: Hier sitzt keine LED am Schalter selbst, sondern eine flache SMD-LED wurde direkt auf der Platine des Keyboards verlötet. Von hier strahlt sie durch einen durchsichtigen Kunststoffeinsatz am Schalter selbst. Kleiner Wehrmutstropfen: die Entfernung der Schalter gestaltet sich etwas hakelig.
Unser Testmuster wurde automatisch unter Windows 7, 8/8.1 und 10 erkannt. Für den vollen Funktionsumfang muss die aktuelle EpicGear Software installiert werden.
Zubehör
EpicGear hat mehrere Zubehöre für die DeFiant angekündigt. Einige davon konnten wir bereits testen (Handballenauflage und Schutzfolie).
An dieser Stelle eine Übersicht der aktuellen und kommenden Zubehörteile:
• Schutzfolie (Weiß und Transparent) - zirka 10 Euro
• zwei unterschiedliche Handballenauflagen mit Soft-Touch-Oberfläche (normale Länge und kleine Tournament-Version) - zirka 15 Euro
• Makro-Key-Panel sowie ein Anschlussmodul für zusätzliche USB-Ports direkt an der Tastatur - zirka 20 Euro
• EpicGear-EG-Switch-Set mit 24 Schaltern (wahlweise Purple, Orange oder Grey) - zirka 15 Euro pro Schaltersatz.
• weiße Keycaps - zirka 40 Euro
Preis und Verfügbarkeit
Die EpicGear DeFiant ist ab sofort im Handel erhältlich. Der Preis beträgt knapp 100 Euro ohne Zubehör (Stand: 27.06.2016).
Unser Testvideo zur EpicGear DeFiant

Fazit und Wertung

Christoph meint: Durchdachtes Konzept!

Mit der DeFiant liefert EpicGear eine erfrischend „neue“ Gaming-Tastatur ab. Die Möglichkeit des Schalterwechsels dürfte vor allem für Enthusiasten und Profi-Spieler sehr interessant sein. Darüber hinaus sorgen die zahlreichen optionalen Zubehörteile für eine ordentliche „Portion“ Individualität. Abseits dieser Feature wissen auch Verarbeitungsqualität, Beleuchtung und Software (sehr übersichtlich) zu gefallen. Auch die hauseigenen Schalter müssen sich nicht hinter der bekannten Konkurrenz verstecken. Selbst der Preis von knapp 100 Euro ist mehr als fair kalkuliert. Der Teufel liegt demnach im Detail: die optionalen Schalter-Kits sind nicht gerade billig und viele Zubehör-Elemente sind noch -immer- nicht im Handel erhältlich.

90%
Verarbeitung
9
Anschlag
10
Extras
8
Preis
8
Richtig gut
  • saubere und stabile Verarbeitung
  • langes und flexibles Datenkabel
  • taktiler und präziser Anschlag (EG-Purple)
  • kurzer Auslöseweg
  • Mediafunktionen (Fn-Funktion)
  • dedizierte Lautstärkeregelung
  • anpassbare Tastenbeleuchtung
  • Windows-Tasten können gesperrt werden
  • Makros, Profile
  • Onboard-Speicher
  • auch für (Viel)Schreiber gut geeignet
  • viele Möglichkeiten (Zubehör)
  • Schalter lassen sich einfach tauschen
  • übersichtliche Software
Verbesserungswürdig
  • hakeliger Ausbau der Schalter
  • derzeit nur wenig Zubehör im Handel erhältlich
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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