Einleitung
Einsätze bei Nacht sind immer sehr gefährlich, vor allem wenn man eine Disco voller Drogenbosse stürmt.
Unser Einsatzteam formiert sich und wir laden die Schrottflinte durch – ein lauter Knall, klirrendes Glas und wir laufen ohne lang nachzudenken in das Kugelmeer.
Hört sich fast wie eine Szene aus dem neusten John Woo Film an, aber tatsächlich handelt es sich um die erste Zwischensequenz aus dem neuen Actionspiele „El Matador“ von Publisher Frogster Interactive.
El Matador erzählt die Geschichte eines knallharten DEA-Agent (Anti-Drogeneinheit aus den USA) der nicht nur die Straßen und Wälder von Kolumbien „clean“ machen will, sondern auch von einem Mann der Rache an den Mörder/n seiner Kollegen nimmt.
Schon jetzt erkennt man ein paar Parallelen zur „Max Payne“-Serie und diese verdichten sich sogar, denn wie Max kann auch unser Agent im Zeitlupenmodus Bösewichte erledigen und coole (Luft)-Stunts hinlegen.
Keine Macht den Drogen!
Willkommen in Kolumbien
Die Locations im Spiel befinden sich allesamt in Kolumbien und führen einen von engen Straßen und Häuserschluchten bis hin zum üppig grünen Regenwald.
Auch ein Besuch am Hafen ist in der –actionreichen- Rundfahrt eingeplant.
Wir wollen an dieser Stelle nicht alle Ortschaften enthüllen, aber soviel dürfen/wollen wir noch verraten: langweilig wird es sicher nie!
Mal abgesehen von den abwechselungsreichen Lokalitäten bietet das Spiel hemmungslose Non-Stop-Action vom Feinsten.
Statt öder Stealtheinlagen greift El Matador lieber zu kompromissloser Waffengewalt und lässt lieber Kugeln statt Wörter sprechen.
Dementsprechend linear ist auch das Leveldesign ausgefallen und eine typische Mission läuft daher wie folgt ab: dutzende Gegner mit Blei durchlöchern und am Ende einen -etwas- stärkeren „Endgegner“ in das digitale Himmelsreich befördern.
Hört sich jetzt wieder etwas weniger innovativ an, aber dank des Zeitlupenmodus und der fetzigen Effekte wird auch der hundertste Abschuss nicht langweilig.
Willkommen in der Matrix
Das wichtigste Feature im Game ist sicher der Zeitlupenmodus, der wie in Max Payne mittels Tastendruck aktiviert bzw. deaktiviert wird.
Sobald man den „Slowmotion“-Button gedrückt hat läuft das sonst so flotte Spiel sehr gemächlich ab und nun hat man den großen Vorteil dass man ohne Zeitverzögerung seine Feinde anvisieren kann.
Einen bitteren Nachgeschmack hat diese Sache aber trotzdem: die K.I. der Gegner ist aufgrund dieses Gamefeature dementsprechend knackig und stellenweiße sogar unfair ausgefallen.
In den meisten Fällen steht ihr einer Übermacht an Bösewichten entgegen und nur selten unterstützt euch ein DEA-Agent bei den schweren Aufträgen in Kolumbien.
Sollten euch die normalen Bullettime-Feuergefechte zu öde sein, dann könnt ihr auch einen eleganten und gut in Szene gesetzten „Zeitlupen-Jump“ hinlegen, um damit Gegner überraschend im Flug abknallen zu können.
Mischt man diese Angriffsoptionen zu schicken Combos, so erhält man einen actiongeladenen Miniclip auf den Monitor gezaubert.
Waffen und Zensur
Mehr Waffen!!!!
Euer Waffenarsenal stockt sich im laufe des Spieles beträchtlich auf und von den anfänglich kleinen „Wummen“ (Pistole, Uzi, Doppel-Uzi, Maschinenpistole uvm.) bleibt am Ende nur wenig über, denn dann könnt ihr schon auf größere Lärmmacher wie den Raketenwerfer zurückgreifen.
Natürlich beinhaltet euer Ausrüstungsbeutel auch praktische und effektive Granatentypen (Flashbang und Splittergranate).
Nervig wird es nur wenn einem im Kampf gerade die Munition des Sturmgewehres ausgeht, denn Ammo ist im Spiel oft Mangelware – kaum zu glauben…
Coole Effekte und schicke Schatteneffekte
Die Entwickler von „El Matador“ setzten auf eine hauseigene Grafikengine die vor allem Schatteneffekte extrem realistisch darstellen kann.
Ein Beispiel für die tollen Schatteneffekte: dutzende Blätter werfen ihren –fotorealistische- Schatten auf den Körper eines gegnerischen Soldaten.
Auch anderen Grafikeffekte wie Flammen und Explosionen können sich sehen lassen.
Etwas trister sehen die Spielemodells hingegen aus – hier hätten die Entwickler ruhig ein paar Polygone mehr springen lassen können.
Aber nicht nur die schicken Effekte können sich sehen lassen, sondern auch die tollen Physikeinlagen im Spiel.
Tödlich verwundete Feinde gehen realistisch zu Boden, Glasscheiben zerspringen physikalisch genau in ihre Einzelteile wenn man auf sie feuert und auch Kisten bzw. Tonnen konnten zerstört werden.
Punkto Sound müssen wir vor allem die guten dt. Sprecher positiv hervorheben, aber auch die der Hintergrundbeat macht Lust auf mehr.
Weniger erfreut waren wir über die teils dumpfen Waffengeräusche, die so gar nicht in das sonst so gute Gameplay hineinpassten.
Auf einen Multiplayerpart muss man –leider- verzichten, doch dafür zockt man auf mittlerer Schwierigkeitsstufe locker 14 Stunden bis der Endabspann des Spieles abläuft.
Zensur
Blut fließt im Spiel ordentlich viel und auch die Ragdoll-Effekte sind nicht gerade für schwache Nerven geeignet und aus diesen Gründen hat El Matador -noch- keine USK-Freigabe erhalten.
Da aber unsere Redaktion aktuell in österreichischer Gewalt ist (*grins*) durften wir das Spiel trotzdem ausführlich testen.
Auszeichnung/en
Auszeichnung/en
Wertung
„El Matador ist der neue Max Payne!
“
Wer das Spiel „Max Payne“ gemocht hat, der wird El Matador lieben!
Zwar ist die Story etwas dünnflüssiger ausgefallen als beim „großen Bruder“, doch dafür überzeugt das Spiel aus dem Hause Frogster Interactive mit schickeren Effekten und noch mehr geballter (kinoreifer) Actionkost.
Die Grafikeffekte und Physikengine müssen sich, wie auch die abwechslungsreichen Locations, nicht hinter der Konkurrenz verstecken.
Störende Elemente wie die –unfaire- K.I. und die öden Waffensounds können getrost als kleine Mankos abgezeichnet werden und daher steht unser Urteil fest:
Richtig gut
- Effekte (Schatten, Explosionen)
- Sprachausgabe
- Non-Stop-Action
- kurze Ladezeiten
- anspruchsvolle Physikengine
- Zeitlupenmodus
- zahlreiche Waffen
- Hintergrundsound
- Locations
- Abwechslung
- coole Stunts möglich
Verbesserungswürdig
- teils zu schwer und unfair
- Hardwareanforderungen
- sehr brutal
- Waffensounds
Anforderungen
Getestet für
Minimum-Anforderungen:
Betriebssystem: Windows XP
Prozessor: 1,5 GHz
Arbeitsspeicher: 512 MB-Ram
Grafikkarte: 64 MB-Ram Grafikkarte
Festplatte: 2,5 GB
Sound: Soundkarte
Sonstiges: Maus, Tastatur, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller
Testsystem:
-Mainboard: ASUS M2N32-SLI Deluxe WiFi-AP – Sockel AM2/nForce 590 SLI
-Prozessor: AMD 64 FX-62
-Arbeitsspeicher: 4 GB DDR2-800 von G.Skill (CL 4)
-Grafikkarte: Quad-SLI – 2x XFX GeForce 7950 X2 M520
-CPU-Cooling: Noctua NH-U12 + 2x 120mm Lüfter
-Netzteil: Enermax Liberty 620 Watt
-Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Concept G 7.1
-Festplatte: 1x Seagate S-ATA (7200rpm) 250 GB, 1x Maxtor S-ATA (7200rpm) 160 GB und Western Digital Raptor (7200rpm) 35,4 GB
-Gehäuse: Chieftec UNI Big-Tower
-Gehäuseventilation: Rear: 2x 120mm; Side: 2x 90mm; HDD-Cooling: 3x 90mm
-Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer, Plextor DVD-Player und Floppy Laufwerk (No-Name)
-Betriebssystem: Windows XP SP 2
-Eingabegeräte: Logitech Ultra-Flat-X Keyboard und Razer Krait
-Software/Testgeräte: Asus PC Probe II, Multimeter, Thermometer-Exo
-Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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