Drobo 5N2 - Test/Review
Bereits Ende März 2017 hat NAS-Experte Drobo eine verbesserte Version des Drobo 5N vorgestellt - das Drobo 5N2.
Von Christoph Miklos am 03.05.2017 - 17:14 Uhr

Fakten

Hersteller

Drobo

Release

Ende März 2017

Produkt

NAS-Gerät

Preis

ab 578,95 Euro

Webseite

Media (5)

Einleitung und Datenblatt

Einleitung
Bereits Ende März 2017 hat NAS-Experte Drobo eine verbesserte Version des Drobo 5N vorgestellt - das Drobo 5N2. Welche Neuerungen und Verbesserungen der Hersteller springen hat lassen, könnt ihr in unserem ausführlichen Testbericht nachlesen. Über Drobo
Drobo makes award-winning data storage products for Small and Medium Businesses and Individual Professionals that provide an unprecedented combination of sophisticated data protection and management features, affordable capacity, and ease-of-use. With over 50 industry awards and hundreds of thousands of customers worldwide, Drobo has demonstrated success solving the three major storage challenges in one device – data protection, capacity adjustment, and application service-level optimization – through patented BeyondRAID™, Thin Provisioning / Reclamation, and the breakthrough Automated Data-Aware Tiering technology. WIRED Magazine recently named Drobo as one of The 10 Silicon Valley Companies You Wish You Worked for (or Started) so check out our job openings here. It’s not too late to join Drobo!
Datenblatt
• Festplatte: N/A • intern: 5x 3.5" SATA 6Gb/s • extern: 2x Gb LAN • zusätzliche Anschlüsse: 1x mSATA • RAID-Level: 0/1/5/6/10 • Lüfter: 1x 120mm • Leistungsaufnahme: keine Angabe (Betrieb), keine Angabe (Leerlauf) • Abmessungen (BxHxT): 150.3x185.4x262.3mm • Gewicht: 3.85kg • Besonderheiten: FTP-Server, BitTorrent-Client, DLNA-Server, WebDAV, Cloud-Speicher • Herstellergarantie: zwei Jahre
Preis: 580 Euro (Stand: 03.05.2017)
Testsystem
• Mainboard: ASUS ROG Strix X99 Gaming • Prozessor: Intel Core i7-5960X Extreme Edition @ 8x 4.0 GHz • Arbeitsspeicher: Corsair Vengeance LPX DIMM Kit 32GB, DDR4-2800 • Grafikkarte: 2x EVGA GeForce GTX 1080 SC Gaming ACX 3.0 • Prozessorkühler: Alpenföhn Olymp • Netzteil: Seasonic Snow Silent 1050W • Soundkarte: Creative Sound Blaster Z • Festplatten: diverse von Toshiba • Gehäuse: Corsair Graphite Series 760T • Laufwerke: Samsung Blu-ray DVD-/RW • Betriebssystem: Windows 10 Home 64-Bit • Peripherie: Razer DeathAdder Chroma, Razer BlackWidow Ultimate Chroma und Astro Gaming A40 Headset • Monitor: ASUS MG279Q • Zimmertemperatur: ca. 21°C

Testbericht

Verarbeitung und Inbetriebnahme
Das komplett schwarz beschichtete Drobo 5N2 kommt in einem sehr stabilen Karton bei uns in der Redaktion an. Der längliche Würfel misst wie gehabt 150.3x185.4x262.3 mm (BxHxT) und bringt knapp vier Kilogramm auf die Waage. Unser Testmuster wurde hauptsächlich aus Kunststoff gefertigt und hinterlässt einen sehr positiven Eindruck in puncto Verarbeitungsqualität. An der Unterseite sorgen vier kleine Standfüße für einen rutschfesten Stand und eine minimale Entkopplung. An der Vorderseite findet man nicht nur die sehr hellen Status-LEDs, sondern auch die insgesamt fünf Einschübe für 3.5“ bzw. 2.5“ Laufwerke. Die Festplatten/SSDs können werkzeuglos installiert werden. An der Rückseite wurden der Strom-Anschluss und gleich zwei Gigabit-LAN-Ports untergebracht. Auf zusätzliche Anschlussmöglichkeiten (zum Beispiel USB 3.0) verzichtet Drobo beim 5N2. Vorbildlich: Im Lieferumfang ist ein Patch-Kabel (1,2 Meter) enthalten.
An der Unterseite des Gerätes findet man einen Steckplatz für eine optionale mSATA SSD, welche bei Bedarf die Performance des NAS-Systems verbessert.
Unterschiede Drobo 5N und 5N2
Das neue Drobo 5N2 hat einen höher getakteten Quad-Core-Prozessor von Marvell im Innern verbaut (1,6 GHz - 5N: 1,3 GHz) und besitzt nun 2 GB statt vormals 1 GB an Arbeitsspeicher. Darüber hinaus punktet das neue NAS-Gerät mit zwei LAN-Ports.
Technik und Software
Das Highlight unseres Testmusters ist die BeyondRaid-Technologie, die einen Raid-Verbund aus verschiedenen Festplatten (unterschiedliche Kapazitätsgrößen und Hersteller) zulässt. Dank dieser Technik lassen sich so zum Beispiel ältere 500 GB mit modernen 6 TB Festplatten kombinieren.
„BeyondRaid“ verwendet prinzipiell Raid-Technik, hat dann aber doch mit klassischem Raid nicht viel zu tun. Es ist zum Beispiel möglich von der Größe her unterschiedlichste Platten einfach zu mischen ohne Speicherplatz zu verlieren. Auch die Anordnung der einzelnen Platten im Drobo 5N2 ist egal. Außerdem kann man kurzerhand von der einfachen Ausfallssicherheit auf doppelte umschalten (sofern sich drei Platten im Drobo befinden) und ist so gegen zwei gleichzeitige Festplattenausfälle gefeit. Ein weiteres Feature: Man kann bei Speicherplatzbedarf eine kleine Platte herausnehmen und diese durch ein größeres Modell ersetzen. Der neue Speicherplatz steht dann sofort zu Verfügung. Abgerundet wird die Technik durch eine Art automatische „Heilung“ der Festplatten. Stellt das NAS-Gerät zum Beispiel fehlerhafte Abschnitte (Sektoren) auf einer Platte fest, so vermeidet das Gerät, dort Daten abzulegen und gewährleistet so Datensicherheit. Ebenfalls vorbildlich: Bei einem plötzlichen Stromausfall werden noch sämtliche Daten auf die Festplatte/n geschrieben. Das alles macht die Drobo 5N2 automatisch. Man benötigt keine aufwändige Konfiguration.
Für unseren Testzweck kamen folgende Festplatten zum Einsatz:
1x Toshiba P300 1TB 1x Toshiba P300 2TB 1x Toshiba X300 4TB 1x Toshiba X300 6TB 1x Western Digital WD Blue 500GB
Drobo verwaltet diese fünf Platten so, als ob es nur eine einzige wäre. Probleme (Verbindungsabbrüche, Performance-Einbrüche) konnten wir mit dieser Kombination nicht feststellen. Theoretisch hätten wir auch HDDs mit SSDs mixen können. Einzige Beschränkung: das Drobo 5N2 „fasst“ maximal 64 TB.
Wie die anderen Drobo Familienmitglieder, verwendet auch das Drobo 5N2 die hauseigene Drobo Dashboard-Anwendung zur Konfiguration und Einrichtung des Gerätes. Die kleine App ist schnell installiert und ermöglicht es auch, mehrere User einzurichten. Demnach handelt es sich beim 5N2 um kein Single-User-Gerät. Speziell für das Drobo wurden diverse Programme optimiert: CrashPlan (Cloud-Tool), Elephant drive (Cloud Backup), FireFly (Open-Source Media Server für iTunes), Modoboa Mailserver, MediaTomb, MySQL, Plex Media Server und Transmission (BitTorrent Client). Ein neues Feature des Drobo 5N2 ist „DroboDR“ (Drobo Disaster Recovery). Hier lassen sich zwei Drobo-Geräte im Verbund als Master-Slave-Kombination betreiben. Jegliche Änderung am Master- bzw. Quell-System wird automatisch auf das Slave-/Ziel-System übertragen, wodurch im Falle des Defekts der Master-Drobo stets ein Backup vorhanden ist. Laut Drobo müssen hier aber baugleiche Modelle verwendet werden.
Zur Kühlung des Systems wurde ein 120-mm-Lüfter verbaut, der aber leider unter Last deutlich hörbar ist. Auch sehr schade: die Festplattenschächte besitzen keine Entkopplung. Man muss also mit einer hörbaren „Vibration“ leben.
Thema Performance: Wir konnten mit unserem Testaufbau Geschwindigkeiten von bis zu 120 MB/s messen. Eine ordentliche Leistung!
Preis und Verfügbarkeit
Die Drobo 5N2 ist ab sofort für knapp 580 Euro (Stand: 03.05.2017) ohne Festplatten im Handel erhältlich. Die Garantiezeit beträgt zwei Jahre.

Fazit und Wertung

Christoph meint: Flottes und fortschrittliches NAS-Gerät!

Im direkten Vergleich mit dem älteren 5N punktet das 5N2 mit einer spürbaren Performancesteigerung. Auch der zweite LAN-Port-Anschluss weiß zu gefallen. Unverändert: In den letzten Jahren hatten wir schon zahlreiche NAS-Geräte in unserer Redaktion, doch in puncto Bedienung/Komfort setzt auch das neue 5N2 von Drobo neue Maßstäbe. Die fortschrittliche BeyondRaid-Technologie sorgt für viel Sicherheit und eine kinderleichte Handhabung - ohne dabei den Anwender mit einer aufwändigen Konfiguration zu nerven. Auch die Verarbeitungsqualität und die übersichtliche Software sprechen für unser Testmuster. Schade bloß, dass der Hersteller auf eine Entkopplung der Festplatten verzichtet hat. Silent-Anwender werden demnach nur wenig Freude mit unserem Testmuster haben.

90%
Verarbeitung
9
Technik
10
Ausstattung
9
Kühlung
8
Preis
7
Richtig gut
  • saubere und stabile Verarbeitung
  • einfacher Ein- und Ausbau der Festplatten
  • erstklassige BeyondRaid-Technologie
  • gute "Schutzfunktionen"
  • zahlreiche Programme
  • einfache Handhabung (übersichtliche App)
  • höhere Performance (CPU mit mehr Takt und mehr RAM)
  • zwei LAN-Ports
  • mSATA-Anschluss
  • Multi-User-Gerät
Verbesserungswürdig
  • Lüfter unter Last hörbar
  • für private Anwender hoher Preis
  • kein USB-Anschluss
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

2 Kommentare

Kim vor 208 Tagen

Test

Kim vor 208 Tagen

Noch ein Test

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