Kennen Sie das noch von früher? Sie haben ein Programm, vorzugsweise Freeware ohne Spyware, aus dem Internet heruntergeladen, installiert, verwendet und irgendwann festgestellt, dass Sie dieses gar nicht mehr benötigen. Was folgte? Die Deinstallation. Denn einfach nur löschen verursachte Fehler in der Windows-Registry. Klassisches Beispiel: Adobe Flashplayer. Bis vor nicht allzu langer Zeit war Flash ein überaus gängiges Konzept im Internet, um etwa Spiele anzubieten. Wer diese Spiele nutzen wollte der brauchte Flash. Inzwischen ist das überholt. Denn Flash öffnete mehrere Sicherheitslecks bei unzähligen Computern. Und deshalb setzte man neue Maßstäbe. Es wurde einem angeraten, Flash nicht mehr zu nutzen. Und auch in dem Fall folgte die Deinstallation.
Das Problem war, dass Windows nicht immer alle Schlüssel von Programmen aus der Registrierung entfernte. Und so wurde Windows im Laufe der Zeit ziemlich zugemüllt und langsam. Das ist heute in vielen Fällen kein Thema mehr. Denn Programme zu installieren ist heute oft nicht mehr notwendig. Wenn es beispielsweise Portable-Versionen davon gibt. Kleine Anmerkung am Rande – um das nicht offen stehen zu lassen: Wer heute bei Vulkan Vegas 50 Freispiele nutzen will, braucht kein Flash mehr. Und auch sonst muss man keinerlei Software installieren, die über einen gewöhnlichen Browser hinausgeht. HTML5 sei Dank. Doch nun kommen wir zu den portablen Programmen.
Portable Programme vom USB-Stick aus starten Wir haben es schon kurz erwähnt. Es gibt viele Programme, die nicht mehr installiert werden müssen, sondern die man direkt von einem Speichermedium wie einem USB-Stick starten kann. Das jeweilige Programm schreibt entweder gar keine oder kaum Einträge in die Windows-Registrierung. Das macht auch das spätere Löschen zum Kinderspiel. Einfach löschen statt deinstallieren. Ganz einfach. Die portable App liegt meist entweder als EXE-Datei vor, oder es ist ein ganzer Ordner samt EXE als ZIP archiviert. Dieses entpackt man und ruft dann die EXE Datei auf. Fertig.
CCleaner Portable – Windows aufräumen Nachdem wir vorhin schon von der Windows Registrierung gesprochen haben, sollten wir hiermit anfangen. Windows wird im Laufe seiner Zeit nicht schneller, sondern langsamer. Es sammelt Unmengen Datenschrott. Und das wird ihm zum Verhängnis. Ohne dass Sie etwas dazu beitragen, wird Windows langsamer und die Festplatte voller. CCleaner ist seit vielen Jahren ein sehr gutes Programm, um Windows zu entrümpeln und wieder flott zu machen. Es durchsucht allerlei Schwachstellen und hilft zuverlässig, Datenmüll loszuwerden. Und damit diese Software nicht auch noch in der Registry für Einträge sorgt, gibt es die Portable-Version.
IrfanView – Bildbetrachtung für viele Formate IrfanView ist seit jeher ein kleines, schlankes Programm, mit dem man alle möglichen Grafiken, Bilder, Fotos und andere Abbildungen ansehen kann. Und noch mehr. Man kann sie bis zu einem gewissen Grad bearbeiten. Etwa Kontraste verbessern, Farben ersetzen, die Größe ändern, es in Graustufen umwandeln, Farben invertieren und vieles mehr. Einst brauchte man dafür eine Installation. Heute gibt es eine Portable IrfanView-Version, die Sie einfach lokal ausführen, ohne sie je installiert zu haben. Praktisch und kompakt.
LCISOCreator – Betriebssysteme portabel machen Ja, Sie lesen richtig. Man kann Windows oder Linux tatsächlich portabel machen. Was man dafür braucht, ist ein Abbild eines Datenträgers mit dem Betriebssystem. Dieses Programm erzeugt 1:1 Abbilder als ISO-Datei. Diese kann man dann in einer virtuellen Anwenderumgebung laden und so innerhalb des eigenen Betriebssystems ein anderes starten. Beispiel gefällig? Sie möchten unter Linux irgendwas testen, wollen aber Windows nicht aufgeben. Einfach von der Linux-Distribution ein ISO machen, dann beispielsweise die Portable VirtualBox nutzen, um darin Linux zu starten. Nun läuft Linux über Windows.
VLC Media Player Portable Vorhin schrieben wir vom kleinen Grafikprogramm und Bildbetrachter IrfanView. Das Pendant für Videos aller Art ist der VLC Media Player. Er beherrscht so ziemlich alles, kann auch sämtliche Videoformate wiedergeben, aufnehmen, bearbeiten, usw. Und über viele Jahre musste man ihn auf dem lokalen Betriebssystem installieren. Inzwischen braucht es das nicht mehr. Man kann VLC Media Player Portable nutzen.
Firefox – auch portabel nutzbar Der beliebte Browser, der als einer der wenigen Chrome noch immer die Stirn bietet, freut sich über regen Zulauf. Ein Grund dafür ist, dass es eine portable Version gibt, die nicht installiert werden muss.
Thunderbird portable E-Mails überallhin mitnehmen? Gut. Das kann jedes Smartphone. Stimmt schon. Aber wie wäre es mit einer portablen Version des beliebten Mailclients Thunderbird? Das Konzept ist unschlagbar und stellt Outlook und Co in den Schatten. Einfach starten ohne zu installieren. Auf jedem Computer. Einfach USB-Stick anstecken und starten und los geht’s.
Programme portabel machen? Auch das geht EvaLaze heißt jenes portable Programm, das es oft schafft, andere Programme portabel zu machen.
Fazit Vor etlichen Jahren haben wir uns noch darüber geärgert, dass man wirklich jedes Programm installieren musste. Immer wieder hinterließen Apps Spuren in der Registrierung. Selbst, wenn man das Programm nach nur 1 Stunde wieder deinstalliert hat. Portable Versionen sind echt Gold wert. Denn man spart sich nicht nur das Installieren und Deinstallieren. Man hat ggf. das Programm, das man braucht, immer mit dem USB-Stick mit dabei. Das ist einfaches Plug-and-Play. Nehmen Sie Ihren Browser, Ihren Mailclient einfach von zuhause mit ins Büro. Oder zu Freunden. Oder wo immer Sie sind. Das ist wirklich eine tolle Annehmlichkeit.
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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