Dead Island: Riptide - Test/Review
Vor ziemlich genau zwei Jahren ließ Publisher Deep Silver den Urlaub von Purna, Xian Mei, Sam B. und Logan Carter ins blutige Wasser fallen.
Von Christoph Miklos am 06.05.2013 - 03:47 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Deep Silver

Entwickler

Techland

Release

26.04 2013

Genre

Shooter

Typ

Stand-Alone Addon

Pegi

18+

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (22)

Mehr vom Bekannten

Vor ziemlich genau zwei Jahren ließ Publisher Deep Silver den Urlaub von Purna, Xian Mei, Sam B. und Logan Carter ins blutige Wasser fallen. Auf der idyllischen Insel Banoi im Pazifik brach nämlich die Zombie-Apokalypse aus. Mit „Riptide“, dem Stand-Alone Addon zu Dead Island, wird die Geschichte weitererzählt. Stellt sich jetzt bloß die Frage: Macht das Zombie-Gemetzel erneut Spaß? Oder erwartet uns eine müde Quasi-Fortsetzung? Soviel können wir schon mal verraten: Die Antwort liegt irgendwo in der Mitte.
Eh klar…
Entwicklerteam Techland setzt nahtlos an der Geschichte des Vorgängers an: Unsere vier Helden (inklusive Inselbewohnerin und Gefängnisinsasse) konnten sich nur mit Mühe und Not mittels Helikopter von der Insel Banoi retten. Blöd nur, dass die Gruppe mit dem Helikopter direkt auf einem Flugzeugträger des Militärs gebracht und gefangen genommen wird. Schließlich will die Regierung deren Immunität gegen das Zombievirus erforschen. Doch die Epidemie scheint die Flüchtlinge einzuholen. Bereits nach kurzer Zeit hat sich ein Großteil der Besatzung in einen Haufen hirnfressender Untoter verwandelt. Da das alles nicht schon stressig genug ist, gerät der Flugzeugträger in einen Sturm, strandet auf einer anderen Insel und der ganze Spaß geht von vorne los.
Gleich zu Beginn des Spieles bekommen wir die erste Neuerungen spendiert: Neuzugang John Morgan, der sich als wahrer Martial-Arts-Experte entpuppt und seine Gegner, ähnlich wie Marvel-Held Wolverine, mit Hand-Messerklingen erledigt. Praktisch: Wer einen Dead Island-Spielstand hat, kann seinen hochgelevelten Charakter in Riptide importieren. Dem Balancing ist das nicht abträglich, weil man direkt mit Gegnern ähnlich starker Kategorie konfrontiert wird.
Wieder eine Insel
Die neue Location, ebenfalls eine Insel, fällt im Vergleich zu Banoi etwas „uriger“ aus. Hotels und Swimmingpool-Anlagen sucht man demnach vergebens. Stattdessen kämpft ihr euch durch den vom Monsun heimgesuchten Dschungel und besucht kleinere Dörfer. Die Spielwelt ist - trotz aller Macken - durchaus hübsch geraten und wirkt etwas größer als noch im Vorgänger. Autos spielen diesmal eher eine seltene Rolle, ihr schippert vielmehr mit Bötchen durch die Flusslandschaft Palanais. Per Boost-Funktion macht ihr sogar Wasser-Zombies platt.
Auf dem Weg durch die offene Spielwelt müssen wir neben unzähligen Untotenschädeln auch zahlreiche Quests knacken. Allerdings fallen diese, ähnlich wie im Vorgängerteil, wenig innovativ aus. Meistens geht es darum, irgendetwas für irgendwen zu holen, damit derjenige uns dann eine Information oder einen Gegenstand gibt - LANGWEILIG! Gepaart mit der emotionslosen englischen Sprachausgabe und den austauschbaren NPCs sorgt das lustlose Missionsdesign nicht unbedingt dafür, dass wir voller Spannung die nächste Zwischensequenz erwarten. Die zahlreichen Nebenquests laufen ebenfalls - fast - immer darauf aus, dass man irgendeinen NPC vor einer Zombiehorde rettet - NOCH LANGWEILIGER! Survival-Stimmung kommt nur selten auf, denn trotz Unterzahl fühlen wir uns stets übermächtig.
Fight for your life
Beim Kampfsystem von Dead Island: Riptide bleibt alles beim Alten. Wir treten den Zombiehorden hauptsächlich mit Nahkampfwaffen wie Paddeln, Hämmern oder Hackebeilen entgegen - Schusswaffen gibt es nach dem Prolog auf dem Schiff erst ziemlich spät im Spiel. Das Spieltempo ist dementsprechend träge, der Ablauf immer derselbe. Stürmen die Zombies auf uns zu, verpassen wir ihnen einen Tritt, um sie auf Distanz zu halten und anschließend mit Schlägen einzudecken. Allerdings sollte man dabei die Ausdaueranzeige im Auge behalten. Ist die nämlich leer, muss unser Held erst mal ein paar Sekunden lang verschnaufen und kann in dieser Zeit keine Waffe einsetzen. Apropos Waffen: Findige Tüftler können auch dieses Mal wieder Blaupausen finden und ihre ohnehin gefährlichen Waffen zu noch brutaleren Tötungswerkzeugen modifizieren. So wird eine scharfe Machete mit mehreren Drähten, ein paar Batterien und etwas Klebeband zu einer garantiert totbringenden, elektrisierten Hiebwaffe. Auch bekannt: Wer fleißig Quests abschließt und Zombies killt, bekommt Erfahrungspunkte auf sein Konto gutgeschrieben. Mit jedem Levelaufstieg gibt es einen Upgrade-Punkt, den wir in drei Talentbäume investieren können, zum Beispiel für erhöhte Gesundheit oder mehr Schaden für einen bestimmten Waffentyp. Dieses Feature sorgt zumindest für etwas Motivation in der knapp zehn Stunden langen Kampagne.
Gute Freunde
Mit maximal vier Spielern ist der Zombie-Shooter für einige Stunden durchaus unterhaltsam. Die Gruppendynamik bügelt nämlich einige bestehende Fehler aus. Man kämpft gemeinsam, hält sich den Rücken frei und amüsiert sich zusammen über die vielen kuriosen Fehler, die in Dead Island: Riptide vorkommen. Zudem tauscht ihr untereinander Gegenstände aus.
Technik
Das Technikgerüst von Dead Island: Riptide punktet mit hübschen Lichteffekten und einigen feschen Plätzchen. Getrübt wird das Inselidyll von Slowdowns, Tearing (auch auf dem PC mit aktiviertem VSYNC), abgehackten Animationen und hässlichen Texturen. Ebenfalls nervig sind respawnende Gegner, nachdem man einen Abschnitt verlassen hat, sowie einige Bugs. Der akustische Hintergrund ist ebenfalls nur mittelmäßig.

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