Conduit 2 - Test/Review
Teil 2 des Wii-Actionkrachers Conduit läuft vom Stapel.
Von Hannes Obermeier am 29.05.2011 - 22:15 Uhr

Fakten

Plattform

Wii

Publisher

SEGA

Entwickler

High Voltage Software

Release

22.04 2011

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Media (21)

Besser als der Vorgänger?

Teil 2 des Wii-Actionkrachers Conduit läuft vom Stapel. Wir greifen zur Wii und schlagen uns durch Wellen von Feinden.
Mischmasch-Gameplay
The Conduit hätte schon damals ein Vorzeige-Shooter werden können, wären da nicht das triste Leveldesign und eine miserable KI gewesen. Erfreulicherweise hat man sich sichtlich die Kritik zu Herzen genommen und versucht, es nun besser zu machen. So hat man schon an unserer Hauptfigur und dessen Möglichkeiten gefeilt, die schnell Erinnerungen auf so manchen Edel-Shooter aufkommen lassen. Auch am Leveldesign hat man gebastelt und durchaus interessante und spannende Passagen gestrickt. Jede Menge Gegner und zum Abschluss einen Boss, genau das was man sich wünscht. Nur leider hinkt die KI noch immer, wenn auch nicht mehr so fatal wie beim Vorgänger. Das ASA (Allsehende Auge) hat man auch wieder im Gepäck. Es unterstützt uns bei der Suche nach versteckten Bereichen, Durchgängen und hilft beim Hacken von diversen Schnittstellen. Nach wie vor hilfreich, wenn auch etwas umständlich zu bedienen. Die Story zieht uns über verschiedene Bereiche der Erde und auch an das sagenumwobene Atlantis. Durch die Locationwechsel bekommt man auch optisch jede Menge zu sehen, denn auch das ist ein Punkt, an dem deutlich gefeilt wurde. Die Story ist zwar nicht der Hammer, kann aber dennoch etwas Schwung in die Atmosphäre bringen, da man nun mit Zwischensequenzen und kurzen Einblendungen vorangetrieben wird.
Unsichtbar und Speedheilung
Michael Ford (der Titelheld) ist auf alles gefasst, vor allem wenn er seinen Hightechanzug voll bestückt hat. Unsichtbarkeit, vierfacher Munitionsvorrat oder eine Speedheilung etc. helfen unserem Protagonisten sich jeder Situation zu stellen. Schade nur, dass man diese vorteilhaften Goodies erst im Laufe des Spieles finden kann und nicht schon von Anfang an verwenden darf. Hindernisse können beliebig als Deckungen genutzt werden, was unseren Gegnern nicht gestattet ist, denn die machen keine Anstalten es uns gleich zu tun. Daher werden die meisten Gefechte zu einem Schützenfest. Um die schwache KI etwas zu umgehen, lässt man Gegner mit hoher Zahl auf uns los, was jedoch schnell durchschaut ist - Masse statt Klasse. Bossgegner hingegen verlangen deutlich mehr Einsatz, denn da kommt es oft auf Timing und taktisches Geschick an, um diese Kämpfe erfolgreich zu bestehen. Das nun abwechslungsreiche Leveldesign zeigt sowohl optisch wie auch technisch mehr, was die Atmosphäre deutlich hebt. Egal ob man sich auf einer Bohrinsel, in Atlantis oder in China gegen seinen Feinde stellt, für eine gehobene Atmosphäre ist jederzeit gesorgt. Das ASA ist mitunter verantwortlich um Baupläne für neue Waffen zu entdecken, von denen es einige zu finden gilt und treibt den „Suchen und Finden-Trieb“ gehörig an. Insgesamt kann man zwei Waffen auf einmal tragen, die Hauptfeuerwaffe und die Handfeuerwaffe. Munition findet man sporadisch in Kisten, die zumeist vor einer Gegnerflut aufgesammelt werden können, geschickt platziert um Frust zu vermeiden. Doch auch von Gefallenen kann man sich die Waffen aneignen, was im Vorbeilaufen erledigt wird. Während des Spielverlaufes kommt man immer wieder in den Genuss neue Waffen zu entdecken die auch immer mehr und vor allem alternative Feuerpower haben.
Feine Steuerung
Motion Plus ist das Zauberwort. Wer sich diesen Zusatz gegönnt hat oder bereits eine Wiimote mit integrierten Motion Plus besitzt wird sich über die ausgesprochen feine Zielerfassung freuen. Doch auch ohne läuft es wie geschmiert. Einzig das umständliche Handling mit dem ASA stört den ansonsten weich ablaufenden Spielfluss. Granaten werden mit dem Nunchuck geworfen, gezielt und gefeuert wird mit der Wiimote. Alternativ kann man auch noch zum Classic-Controller greifen, was aber kaum Sinn macht.

Multiplayer-Referenz

Stark Aufpoliert
Optisch sind wohl die meisten Verbesserungen zu erkennen, denn dabei haben sich die Programmierer stark ins Zeug gelegt. Kaum ein Bereich ist als öde zu bezeichnen oder zeigt wie beim Vorgänger das typische Copy-System, bei dem einfach mehrere gleiche Abschnitte aneinander gereiht oder einfach öfters eingesetzt wurden. Nette Waffeneffekte und Explosionen tun das übrige um auch das Auge zu verwöhnen. Doch leider zeigt die neue Präsentation der Wii deutlich ihre Grenzen auf, denn speziell in Außenbereichen drückt die Last zu deutlich auf die Performance, was mit Frameeinbrüchen heftigen Rucklern beantwortet wird. Das hierbei noch sauberes Zielen unmöglich ist, liegt auf der Hand. Leider sieht man auch wiederholt unsaubere Einlagen wie Dinge die über dem Boden schweben oder Gegner die zum Teil in Wänden stecken. Per Splitscreen sollte ein recht großer TV euer eigen sein, denn da kann man kaum Freund von Feind unterscheiden, auch stellen sich hier in den Außenbereichen die Frameeinbrüche ein.
Passender Sound
Der Sound ist eher unspektakulär, passt zum Bild und zeigt seine Highlights eher bei den Effekten. Die Sprachausgabe könnte man schon fast als peinlich einstufen, denn egal wie sich unser Hero auch bemüht, es passt nicht wirklich.
Multiplayer
Wie auch schon beim Vorgänger hat der Multiplayerpart einiges zu bieten, wovon andere Wii-Titel nur träumen können. Eine grundsätzlich störungsfreie Verbindung mit gelegentlichen Lags erfreut den Online-Gamer mit drei Modi, die nach Herzenslust verfeinert und abgeändert werden können. Deathmatch, Team Deathmatch und Team-Ziel. Durch die Modifikation ergeben sich Spielvarianten wie: ASA-Rugby, Ballonkampf, Kopfgeldjäger oder VIP. Letzteres ist besonders interessant, da man hier auf eine Person des gegnerischen Teams angesetzt wird, die es gilt zu killen, muss aber nebenbei den Beschützer eines Teamkameraden mimen, ein recht witziges und interessantes Konzept, das auf insgesamt zwölf unterschiedlichen Karten mit 6 oder 12 Spielern gespielt werden kann. Per Splitscreen (maximal 4 Personen) ist es möglich ohne Internetanbindung mit Freunden gegeneinander zu spielen, oder aber zu zweit im Coop-Modus die Story zu zocken. Wer Besitzer eines Headsets ist, hat auch die Möglichkeit verbal mit seinen Kollegen zu kommunizieren.

Fazit und Wertung

Hannes meint: Gut gelungen, aber noch lange nicht perfekt!

Conduit 2 hat aus den Fehlern des Vorgängers gelernt. Auch wenn man die KI noch nicht richtig im Griff hat, so überzeugt das Leveldesign, die fordernden Endgegner und die Optik. Der überragende Multiplayerbereich, der wieder eine gehörige Portion Vielfalt bietet, schlägt sich mit gelegentlichen Lags herum. Steuerungstechnisch darf man nun auf Motion Plus setzen, was ein besonders feines Handling garantiert, sofern die Frameeinbrüche in den Außenbereichen keinen Strich durch die Rechnung machen.

80%
Grafik
8
Sound
6
Bedienung
8
Spielspaß
7
Atmosphäre
7
Multiplayer
9
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • sehr schöne Locations
  • abwechslungsreiches Leveldesign
  • sehr feine und genaue Steuerung
  • coole Atmosphäre
  • tadelloser Multiplayerpart
  • passender Preis
Verbesserungswürdig
  • KI noch immer sehr dürftig
  • starke Frameeinbrüche in Außenbereichen
  • unpassende Sprachausgabe
Anforderungen
• Nintendo Wii Konsole
Getestet für
• Nintendo Wii
Hannes Obermeier Hannes Obermeier

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