Call of Duty: Modern Warfare 3 - Test/Review
Die Welt liegt am Abgrund. Im Sekundentakt sterben Menschen. Explosionen haben fast alle großen Metropolen zerstört. Willkommen in Call of Duty: Modern Warfare 3!
Von Christoph Miklos am 21.11.2011 - 17:24 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Activision Blizzard

Entwickler

Treyarch

Release

08.11 2011

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Media (17)

Die Kampagne

Die Welt liegt am Abgrund. Im Sekundentakt sterben Menschen. Explosionen haben fast alle großen Metropolen zerstört. Willkommen in Call of Duty: Modern Warfare 3! Die Entwickler von Infinity Ward und Sledgehammer Games haben ganze Arbeit geleistet! Die Inszenierung des Singleplayer-Parts von Modern Warfare 3 sucht ihresgleichen, die Macher verstehen ihr Handwerk.
Die Inszenierung und Handlung
Die Inszenierung der MW 3 Kampagne toppt alles bisher gespielte. In Mission Nummer Vier beschützen wir im russischen Pendant zur Air Force One den Präsidenten vor Entführern; als die Maschine zum Sturzflug übergeht, verlaufen die Feuergefechte in temporärer Schwerelosigkeit weiter. Später kämpfen wir uns durch eine afrikanische Stadt, während am Horizont ein Sandsturm heraufzieht. Die Uhr tickt gnadenlos, wir müssen unseren Heli erreichen, bevor der Sturm es tut. Egal ob leise Schleicheinlage in Prag oder krachender Häuserkampf durchs zerstörte Berlin, so packend und eindringlich inszeniert kein Shooter bisher. Modern Warfare 3 verpackt seine simplen Grundmechaniken wie gewohnt auf äußerst gekonnte Art. Ihr fahrt im Verlauf der Kampagne ein Schlauchboot, steigt als Beifahrer ans Bordgeschütz eines Panzers, Helikopters und eines AC-130-Bombers. Dazwischen infiltriert ihr eine Feindbasis, taucht mit Navy Seals durch ein Hafenbecken, übernehmt die Rolle eines Scharfschützen und eines Juggernauts.
Auch das Missions- und Leveldesign könnte kaum besser sein. Modern Warfare 3 bietet leise Stealth-Action und adrenalingeladene Ballerkost vom Feinsten. Zwischendurch spendiert uns das Spiel auch kurze Verschnaufpausen sowie perfekt getimte Skriptmomente. Hinter den Missionsverläufen stecken eine Menge Überlegungen und Konzepte, der Wechsel zwischen weiten, offenen Arealen und Gefechten auf engstem Raum ist genau durchdacht. Auch bei der Wahl der Locations gibt es nichts zu kritisieren: Mit einer Atemmaske ausgestattet rücken wir durch das von einem Giftgasangriff gezeichnete Paris vor, attackieren anschließend mit dem tschechischen Widerstand das nächtliche Prag, um später an der Seite deutscher Kameraden durchs zerbombte Berlin zu rollen.
Auch puncto Handlung haben die Entwickler von Infinity Ward und Sledgehammer dazugelernt. Nach dem schwach erzählten Modern Warfare 2 folgt mit Teil Drei ein gut durchdachter Action-Thriller. Vor allem das großartige Ende der Trilogie wird so manchen Fan der Serie ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Schwache KI
Nach wie vor ein großes Problem der Call of Duty-Serie ist die unterbelichtete KI der Gegner. Cleveres Vorgehen in der Gruppe? Intelligentes Verhalten während eines Schusswechsels? Fehlanzeige! Das stümperhafte Verhalten der Gegner zerstört -nach wie vor- die Illusion einer glaubwürdigen Auseinandersetzung.
Der Spec-Ops Modus
Der verbesserte Spec-Ops Modus mutiert in Modern Warfare 3 zum Langzeit-Motivator. Eine Hälfte des Koop-Umfangs besteht aus dem Überlebensmodus, der dem aus Gears of War 3 bekannten und beliebten Horde-Modus entspricht. Auf allen 16 Mehrspielerkarten verteidigt ihr euch zu zweit gegen anrückende Feinde. Die Gegner kommen in Wellen, die einerseits mit zunehmender Spieldauer immer stärker und zahlreicher werden und sich andererseits auch in ihrer Zusammenstellung unterscheiden. Die zweite Spielart des Spec-Ops entspricht dem Modus des Vorgängers und hält 16 Missionen für euch bereit, die auf abgeänderten Levelabschnitten des Soloabenteuers basieren. Dabei gibt es einerseits recht rudimentäre Aufgaben, die etwa das Eliminieren zweier Zielpersonen oder das Absolvieren eines Parcours in möglichst kurzer Zeit erfordern. Ihr bekommt weiterhin bis zu drei Sterne pro abgeschlossene Mission, erhaltet zusätzlich aber wie im Mehrspielermodus Erfahrungspunkte und krabbelt die Karriereleiter hoch, was Zugang zu neuen Levels und besserer Ausrüstung gewährt.
Die Technik
Mit neuen Texturen, überarbeiteter Beleuchtung und detaillierteren Charakteren gelingt dem neuen Titel zwar ein signifikanter Schritt nach vorne - der Unterschied zu den Vorgängern fällt sofort auf. Leider können auch diese positiven Optik-Aspekte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der eigentliche Grafikmotor schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Vor allem die leicht matschigen Texturen trüben den Gesamteindruck sehr. Beim Sound hingegen bekommt man gewohnt gute Kost geboten. Waffen- und Umgebungsgeräusche garantieren Gänsehaut-Feeling.

Der Multiplayer

Unter dem Motto „Gutes noch besser machen“ präsentiert sich der Multiplayer von Modern Warfare 3. Ein großer Pluspunkt für das Mehrspieler-Erlebnis ist vor allem das motivierende Rangsystem. Ihr klettert die Karriereleiter um 80 Ränge hinauf, könnt euch dann ein Prestigeabzeichen an die Brust heften und anschließend wieder von vorn beginnen. Dazu gibt es tonnenweise Titel, Embleme und Orden zu verdienen, sowie waffenspezifische Herausforderungen zu meistern. Dabei geht Infinity Ward zurück zu seinem levelbasierten Freischalten und verabschiedet sich von Black Ops Finanzsystem.
Individuellere Abschussserienbelohnungen
Mittels drei verschiedener Strike Packages bekommt in Modern Warfare 3 einfach jeder die Killstreak, die er verdient. Wer wie gewohnt vorgehen möchte, entscheidet sich für das Sturm-Paket und baut eine Serie auf, indem er Gegenspieler ausschaltet, ohne selbst zu sterben. Mit wachsender Killstreak gibt es immer bessere Offensiv-Belohnungen, etwa Kampfhelikopter. Wer sich hingegen in der Regel einer ausgeglichenen Rate von Treffern und eigenem Ableben erfreut oder lieber seinem Team unter die Arme greift, der wählt die Support-Serie. Dieses Paket wirkt vor allem unterstützend, indem es etwa den Feindradar stört oder SAM-Werfer gegen feindliche Flugobjekte aufstellt. Zu guter Letzt gibt's noch das Spezialisten-Paket. Hier bekommt ihr pro zwei Eliminierungen einen zusätzlichen Perk spendiert.
Über die zwei neuen Spiel-Modi (Abschuss bestätigen und Flaggenträger) berichten wir in unserem ausführlichen Testvideo:
Üppiger Umfang
16 Karten sind von Haus aus dabei, die bespielt ihr in zwölf Standardmodi, sechs witzigen Alternativvarianten und eine schier endlose Zahl an Optionen zur Erstellung eigener Modi. Dazu eine Unzahl an Waffen, Ausrüstungsgegenständen und freispielbaren Boni, sowie der erweiterte Spec-Ops-Modus mit Überlebensschlachten und 16 Missionen. Wie aus den Vorgängern gewohnt lassen sich eure Partien im Replay-Theater speichern und jederzeit ansehen, sowie bearbeiten, um Spielzüge zu analysieren oder coole Aktionen in Videoclips zusammenzufassen. Last but not least könnt ihr ganz einfach eine eigene Partie hosten, in der ihr sämtliche Spielparameter verändert. Zum Beispiel könnt ihr die Waffenauswahl einschränken oder auf „Headshot-only“ wechseln. Mehr Multiplayer-Spaß geht kaum!

Fazit und Wertung

Christoph meint: Nur ein Wort: SPEKTAKULÄR!

Auch Teil Drei der beliebten Modern Warfare-Serie bietet die gewohnt gute Mischung aus Adrenalin, Dramatik und Skriptsequenzen. Die Kampagne ist mit knapp fünf Stunden -mal wieder- zwar recht kurz ausgefallen, bietet aber bis zum genialen Ende Nonstop-Action vom Feinsten. Der Mehrspielermodus mit den tollen Neuerungen wie Strike Packages und Kill Confirmed sowie dem Survival-Modus runden dieses spektakuläre Erlebnis würdig ab. Kurz gesagt: Modern Warfare 3 ist ein Pflichtkauf für jeden Shooter-Fan!

90%
Grafik
9
Sound
9
Bedienung
9
Spielspaß
9
Atmosphäre
9
Multiplayer
10
Preis/Umfang
9
Richtig gut
  • tolle Umgebungsgrafik
  • hübsche Effekte
  • Charaktermodelle
  • flüssiges Gameplay
  • Waffensounds
  • intensive Geräuschkulisse
  • einfache Shooter-Steuerung
  • bombastische Inszenierung
  • viel Abwechslung
  • tolles Mittendrin-Gefühl
  • Fahrzeugsequenzen
  • massig Aha-Momente
  • erstklassiger und flotter Multiplayer
  • 16 Maps
  • massig Freischaltbares
  • sinnvolles Klassenprinzip
  • zwei neue Modi
  • Spec-Ops-Missionen
  • Survival-Modus
Verbesserungswürdig
  • einige Matschtexturen
  • komische Laufanimationen
  • unauffälliger Soundtrack
  • deutsche Synchronisation
  • kaum Neues
  • kurze Kampagne
  • nach wie vor schwache KI
  • CoD Elite nur in abgespeckter Version für den PC
  • Dedicated Server machen wenig Sinn, da keine Erfahrungspunkte
Anforderungen
• Sony PlayStation 3 Konsole
• Microsoft Xbox 360 Konsole

• Windows XP / Vista / 7
• Intel Core2 Duo E6600 oder AMD Phenom X38750
• 2 GB Arbeitsspeicher
• Nvidia GeForce 8600GT oder ATI Radeon X1950 (256 MByte Videospeicher)
• 16 GB freier Festplattenplatz
• DirectX 9.0
Getestet für
• PC (Ultraforce X6 1090T)
• Sony PlayStation 3
• Microsoft Xbox 360
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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