Blair Witch - Test/Review (+Video)
Wir schreiben das Jahr 1999. Die Kinolandschaft hat erfolgreiche Filme wie Matrix oder Sixth Sense gesehen.
Von Timm Woita am 06.09.2019 - 05:51 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Bloober Team

Entwickler

Bloober Team

Release

30.08 2019

Genre

Survival-Horror

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Preis

ab 26,99 Euro

Media (8)

Schrecklich?!

Wir schreiben das Jahr 1999. Die Kinolandschaft hat erfolgreiche Filme wie Matrix oder Sixth Sense gesehen. Aber es gab auch einen Überraschungshit, welcher mit seinem Found Footage-Konzept einen Kultstreifen des Horrorgenres bildete. Der Name des Films war Blair Witch Project. Bloober Team will jetzt mit Blair Witch das Universum rund um Hexen und verschwundene Personen erweitern und mit einer eigenen Geschichte für Horror sorgen.
Wälder und ihre gefährliche Natur
Im Jahr 1996 verschwindet ein Junge im Black Hills Forest in der Nähe von Burkittsville, Maryland. Wir schlüpfen in die Rolle von Ellis, einem traumatisierten ehemaligen Polizeibeamten, der mit der Suche nach dem Jungen seine eigene Vergangenheit verarbeiten möchte. Also machen wir uns in Form von Ellis und seinem Hund Bullet auf in den Wald, nur um bald sämtliche Orientierung zu verlieren und trotz des Einschlagens anderer Wege immer wieder an einem zentralen Zeltplatz aufzutauchen. Die Atmosphäre ist in dieser Situation bereits sehr beklemmend, wird aber noch schlimmer bei Nacht, wenn wir uns, nur mit einer Taschenlampe bewaffnet, auf den Weg machen, um den kleinen Jungen zu finden. Wir durchstreifen also die Wälder und befehligen unserem Freund Bullet, Sachen zu suchen oder tätscheln ihn und lassen ihn so wissen, dass er ein guter Junge ist. Wir finden Fotos von Vermissten oder Gegenstände, die scheinbar dem kleinen Jungen gehörten. Diese nutzt Bullet dann, um die Fährte aufzunehmen und um uns in der Story weiterzubringen. Die Atmosphäre wird beklemmender wenn wir realisieren, dass nicht nur unsere Vorstellung dafür sorgt, dass wir Angst bekommen, sondern auch etwas Böses Jagd auf uns macht. Also wandern wir durch den Wald, erledigen Aufgaben, suchen Ding A und bringen es zu Ort B oder erwehren uns der stetigen Angriffe aus dem Unterholz. Areale, welche versperrt sind, können durch das Finden von Videotapes und einem Camcorder verändert werden. Ein Beispiel dafür ist ein umgestürzter Baum, welcher, nach Durchsicht des passenden Tapes, wieder fest verwurzelt steht und den Weg freimacht. Später wird der Camcorder noch für andere Sachen wichtig, wie eine Nebelwand, in der die Taschenlampe nicht viel hilft, oder bei einem anderen Gegnertyp, der uns bei Blickkontakt über den Jordan schickt.
Der Wald ist gar nicht so schlimm
Das große Problem, welches in Blair Witch nur leider herrscht: Es ist nicht wirklich gruselig. Die Soundkulisse ist gut gelungen und versucht ihr bestes, um uns Angst einzujagen, aber es passiert leider drumherum zu wenig. Wie vorher erwähnt, wandern wir von A nach B um eine bestimmte Sache zu finden. Nur um dann zu sehen, dass gewisse Situationen nicht getriggert werden. Entweder weil ein Ladefehler vorliegt oder der Interaktion-Button nicht erscheint. Dies ist insbesondere dann sehr nervig, wenn man 15 Minuten durch den Wald streift, ohne zu wissen, was man machen soll, obwohl man doch schon richtig war. Dies kann durch das Laden des letzten Spielstandes behoben werden, ist aber keine Garantie. Ebenfalls sollte man nochmals über den Hund Bullet reden. Es ist ein netter und niedlicher Begleiter, welcher die kaum vorhandenen Horror-Situationen erträglicher macht, ist aber sonst ziemlich nutzlos. Die meisten Suchaktionen verlaufen im Sand und fördern gar nichts zu Tage. Wenn er etwas gefunden hat, sind dies meistens gescriptete Objekte, welche die Story vorantreiben, zum Beispiel ein Videotape oder eine Spielzeug. Wirklich nützlich ist er nur, wenn wir von den Monstern attackiert werden. Bullet zeigt uns nämlich an, in welcher Richtung diese sich verstecken. Ebenfalls sinnlos erscheint mir die Möglichkeit, Bullet zu tadeln. Er kann leider nichts dafür, nur ein storypushing Device zu sein.
Das Ende naht
Der Großteil von Blair Witch besteht aus psychologischem Horror. Hier schafft es das Spiel leider nicht, diesen auf einem konstanten Niveau zu halten. Dies fällt vor allem zum Ende hin auf: Während der Anfang sehr langweilig und langwierig ist, wird zum Ende ein Psycho-Horror-Stakkato abgefeuert, welches zeigt, was für ein Potenzial Blair Witch besitzt, es aber auch unglaublich schwierig macht, die Motivation, das Spiel zu beenden, hoch zu halten. Ob ein weiterer Durchlauf durch die circa sieben Stunden lange Story nötig ist, trotz unterschiedlicher Enden, sei dahingestellt.
Unser Testvideo zu Blair Witch

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