Beyond: Two Souls - Test/Review
Nach dem enormen Erfolg von Heavy Rain im Jahr 2010 meldet sich das Entwicklerteam Quantic Dream jetzt mit einem weiteren potentiellen Kassenschlager zurück.
Von Dominik Vogel am 09.10.2013 - 17:24 Uhr

Fakten

Plattform

PlayStation 3

Publisher

Sony

Entwickler

Quantic Dream

Release

11.10 2013

Genre

Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (65)

Besser als Heavy Rain?

Nach dem enormen Erfolg von Heavy Rain im Jahr 2010 meldet sich das Entwicklerteam Quantic Dream jetzt mit einem weiteren potentiellen Kassenschlager zurück. Der neue – und wieder einmal ins Genre „interaktiver Film“ passende – Titel trägt den Namen Beyond: Two Souls. Dabei schlüpft ihr in die Rolle der außergewöhnlichen Jodie, der seit ihrer Geburt eine ganz besondere Gabe zu Teil wird...Was ihr euch darunter vorstellen könnt und ob Beyond: Two Souls das Zeug zum Kassenschlager hat klären wir natürlich wie immer im Test!
Das Mädchen und das Monster
Wie eingangs erwähnt schlüpfen wir in Beyond: Two Souls in die Rolle von Jodie, einer jungen Frau die uns rückwirkend die Geschichte ihres Lebens erzählt. Doch von Geburt an ist sie nicht wie die anderen Menschen! In ihr schlummert ein Geschöpf namens Aiden, das aus einer anderen Welt kommt und weder für Jodie noch für die Menschheit sichtbar ist. Außerdem ist er im Gegensatz zu unserer Protagonistin nicht gutmütig sondern löst Probleme mit roher Gewalt und ist jederzeit bereit Menschen zu verletzten. Deshalb wird Jodie ihren Pflegeeltern schon als kleines Kind zu viel. Als „Monster“ bezeichnet wird sie zu einem Forscher namens Nathan Dawkins geschickt, der sich mit übernatürlichen Phänomenen befasst und sie nicht nur sofort in sein Herz schließt sondern sich zu einer Art Vaterfigur entwickelt. Durch Nathan ergreift sie später außerdem die Möglichkeit dem CIA bei der Verteidigung der Freiheit des Landes zu dienen. Doch ob Nathan dabei nur „das Beste“ für Jodie will?
Was Beyond: Two Souls neben der tiefgründigen und sehr emotionalen Geschichte ausmacht ist die Art und Weise wie uns die Ereignisse aus Jodies Leben erzählt werden. Ihr spielt das Mädchen nämlich nicht von Kindheitsbeinen an sondern springt immer wieder durch ihre Erinnerungen, so dass ein sehr dynamisch wirkendes Drama entsteht in dem euch viele Zusammenhänge erst sehr spät oder bei genauerem Hinsehen auffallen. Außerdem verfolgt ihr in Beyond: Two Souls zwar einen bestimmten Handlungsstrang, der Weg zum Ziel wird sich aber à la Heavy Rain bei vielen von euch unterscheiden – mehr als einmal durchspielen lohnt sich also!
Gameplay
Ich vergleiche Beyond: Two Souls sehr gerne mit dem, auch aus dem Hause Quantic Dream stammenden, Kassenschlager Heavy Rain. Das liegt aber nicht daran, dass beide Spiele vom gleichen Entwicklerstudio produziert wurden sondern viel eher weil sie beide ein neues Genre begründen. Das legendäre Drama das in Heavy Rain in Form einer interaktiven Geschichte erzählt wurde die nicht darauf basiert Gegner zu eliminieren oder mit Sci-Fi Waffen ausgestattet eure Kontrahenten durch die Welt zu jagen sondern euch durch gekonnt inszenierte Schlüsselmomente vor maßgebliche Entscheidungen stellte fand damals sowie heute großen Anklang. Beyond: Two Souls
fungiert nach dem gleichen Motto - ihr werdet immer und immer wieder vor Entscheidungen gestellt die den Lauf der Geschichte verändern können! Im Gegensatz zu Heavy Rain ist der Handlungsstrang aber mit viel mehr Action geschmückt die wir natürlich zu einem großen Teil dem Wesen Aiden zu verdanken haben. Leider ist euer Handlungsspielraum sobald ihr auf das Geschöpf wechselt aber sehr eingeschränkt. Ihr könnt euch zum Beispiel nicht frei bewegen oder wahllos Gegenstände durch die Räume werfen sondern seid auf gekennzeichnete Standpunkte und Objekte beschränkt –was schade ist, da besonders Aiden noch großes Potential nach oben hätte! Nichts desto trotz entsteht durch das Zusammenspiel aus Action und Drama ein noch aufreibenderes Spielerlebnis das euch immer wieder vor neue unbekannte Szenarien wirft. Den besonderen Charme geben dabei die genialen englischen Synchronsprecher (unter anderem Ellen Page und Willem Dafoe) die eine gefühlvolle Atmosphäre ins Spiel bringen. Und selbst wenn euch die englische Sprachversion nicht interessieren sollte könnt ihr jederzeit auf die auch durchwegs gelungene deutsche Variante wechseln. Außerdem habt ihr die Möglichkeit den Storymodus im Koop zu spielen. Einfach einen Freund einladen, Konsole starten und Beyond: Two Souls zu zweit genießen - das hört sich nicht nur gut an sondern macht auch richtig Spaß!

Grafik
Quantic Dream kann einmal mehr im grafischen Bereich auftrumpfen. Das erkennt man ab der ersten Sekunde an den verschiedenen Figuren sowie deren Mimiken und Bewegungsabläufen. Und spätestens wenn Nathan das erste Mal die Bühne betritt bleibt kein Zweifel mehr, dass sich das Entwicklerstudio mächtig ins Zeug gelegt hat. Nathan, dessen Charakterdesign sich am unter anderem aus Spiderman bekannten Schauspieler Willem Dafoe orientiert, zeigt durch beeindruckend emotionale
Gesichtsanimationen wie weit man die momentane Konsolengeneration treiben kann. Natürlich gilt selbiges auch für Jodie, die ihr Aussehen Ellen Page (unter anderem bekannt für die Filme Juno und Inception – genialer Film der nur empfohlen werden kann!) zu verdanken hat. So gut die Charaktere gelungen sind, so mies ist die Umgebung. Okay, das war jetzt vielleicht doch etwas drastisch, aber im Spielverlauf fallen leider doch einige Details in der Umgebung auf die zu wünschen übrig lassen. So hinterlassen zum Beispiel vorbeifahrende Autos oder Häusertexturen hier und da den Eindruck als wäre Quantic Dream gegen Ende der Entwicklung die Zeit davongelaufen. Auch die verschiedenen Jahreszeiten – im Speziellen der Winter – lassen doch etwas zu wünschen übrig. das ist aber nach wie vor alles Meckern auf hohem Niveau denn alles in allem hinterlässt auch die Umgebungsgrafik einen soliden „State oft the Art“-Eindruck!

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