Bayonetta 1+2 (Switch) - Test/Review
Bereits 2009 erschien der erste Teil von Bayonetta für Xbox 360 und PlayStation 3. Vor vier Jahren gab es ein exklusives Comeback auf der Nintendo Wii U - und heute, Mitte Februar 2018, gibt es beide Teile für die Switch-Konsole.
Von Christoph Miklos am 17.02.2018 - 18:13 Uhr

Fakten

Plattform

Switch

Publisher

Nintendo

Entwickler

Platinum Games

Release

16.02 2018

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Preis

ab 53,87 Euro

Media (8)

Hexe im Doppelpack

Bereits 2009 erschien der erste Teil von Bayonetta für Xbox 360 und PlayStation 3. Vor vier Jahren gab es ein exklusives Comeback auf der Nintendo Wii U - und heute, Mitte Februar 2018, gibt es beide Teile für die Switch-Konsole. Ob die actionreiche Hexe gut gealtert ist, könnt ihr in unserem Testbericht nachlesen!
Eine Hexe sorgt für Krawall
Vorweg die wohl wichtigste Info: Beim Kauf von Bayonetta 2 für Nintendo Switch bekommt man den ersten Teil gratis dazu. Und nun ein paar Sätze zur Handlung: Nach einem langen Schlaf wird die einstige Dämonenjägerin und Hexe „Bayonetta“ unsanft geweckt. Massen an Monstern und dunklen Göttern machen sich daran, die Herrschaft über die Erde an sich zu reißen. Bayonetta zögert natürlich keine Sekunde und greift zu ihrer außergewöhnlichen Bewaffnung (Handgelenk-Pistolen und High Heels). In den nächsten acht Stunden gibt es flotte Kampfaction, coole Bossfights und witzige Zwischensequenzen. Im Kern sind der erste und zweite Teil von Bayonetta natürlich sehr ähnliche Spiele. Beim Erstlingswerk muss man lediglich kleinere Abstriche bei der Optik machen - der Nachfolger ist etwas detailreicher. Idealerweise startet man mit dem ersten Abenteuer der Hexe. Im zweiten Teil sind die Kämpfe nämlich eine Spur fordernder. Was aber bei beiden Teilen ident ist: das geniale Kampfsystem! Doch bevor es in die adrenalinfördernden Prügeleien geht, muss man seine Bewaffnung auswählen. Knarren, Ketten, Peitschen oder messerscharfe Klingen lassen die Kombo-Leiste erzittern, während man gnadenlos austeilt. Der Clou: Weicht man im richtigen Moment aus, wird die sogenannte Witch-Time aktiviert. Dann läuft das Spielgeschehen für kurze Zeit in Zeitlupe ab - nur Bayonetta bewegt sich weiterhin wie ein geölter Blitz. Gekrönt wird das Ganze dann von den imposant inszenierten Finishing-Moves, bei denen die wallende Haarpracht der Hexe gerne mal ein Eigenleben bekommt und als wütender Riesenhundekopf in die Gegner beißt.


Gib Gas!
Zwischen den zahlreichen Kämpfen lockern Rennpassagen mit Motorrad und Surfbrett das Spielgeschehen auf. Im ersten Teil wirken diese Abschnitte noch etwas hölzern, dem zweiten Teil gelingt die Implementierung dieser Wahnsinnsfahrten deutlich besser. Zusätzlich gibt es noch spezielle Herausforderungen, die Hexenprüfungen, in denen man eine bestimmte Anzahl von Gegnern innerhalb eines knapp bemessenen Zeitlimits erledigen muss. Kleine Extras
Spielerisch hat Entwicklerteam Platinum Games für die Nintendo Switch-Version keine Änderungen vorgenommen, dafür gibt es aber vier neue Kostüme, die von Anfang an bereitstehen und ein paar nette Extras mitbringen. Beim Peach- und Daisy-Dress etwa fegen Bowsers gigantische Fäuste durchs Bild, wenn man einen Spezialangriff ausführt. Nicht minder cool ist Samus Arans Kampfanzug inklusive runterklappbarem Visier und Strahlenkanone. Ist Bayonetta dagegen mit Links Outfit ausgestattet, schwingt sie passend zum Hylia Schild das Masterschwert, und beim Öffnen von Truhen hört man den bekannten Zelda-Jingle.
Technik
Die Entwickler haben sich sichtlich Mühe gegeben, den alten Actiontiteln moderne Technik einzuhauchen. Alles wirkt knackig scharf, die wenigen verwaschenen Texturen werden durch die pompösen Spezialeffekte kaschiert. Im Handheldmodus gibt es 720p und mindestens 30 FPS. Am Fernseher bekommt man sogar 1080p und zwischen 40 und 50 FPS geboten. Dank kurzer Ladezeiten und geschmeidiger Animationen flutschen die Kämpfe so flüssig über den Bildschirm, dass es schwer fällt, die Joy-Con wieder aus den Händen zu legen. Apropos: Die Controller vibrieren bei Angriffen, ansonsten wird die HD Rumble-Funktion, etwa beim Öffnen von Truhen, aber nicht genutzt. Die Steuerung ist sehr gut, führt wegen der kompakten Bauweise aber insbesondere beim gleichzeitigen Anvisieren und Ausweichen zu Krämpfen in der rechten Hand. Wir empfehlen daher die Nutzung des Switch-Gamepads. Wie das Original verzichtet auch die Switch-Version auf deutsche Sprachausgabe, man muss also mit der (gelungenen) englischen oder wahlweise japanischen Vertonung inklusive deutscher Texte Vorlieb nehmen.
Bayonetta 1 ist ausschließlich digital im Switch eShop für 30 Euro erhältlich. Eine Retail-Version gibt es nicht. Dafür gibt es eine Retail-Version von Bayonetta 2, die zirka 55 Euro kostet und einen Downloadcode für den ersten Teil enthält.

Fazit & Wertung

Christoph meint: Auch auf der Nintendo Switch ein Must-Have für Actionfans!

Hat sich das lange Warten auf Bayonetta (1+2) für die Nintendo Switch ausgezahlt? Kurz und knapp: Ja! Absolut! Bayonetta hat auch neun Jahre nach dem Konsolen-Launch nichts an Faszination verloren. Nach wie vor begeistert das Platinum-Games-Werk mit einer tollen Action, genialen WTF-Momenten und einem stimmigen Art-Design. Auch die Kombination aus Humor, Gewalt und Erotik funktioniert im Jahr 2018 perfekt. Kurz gesagt: Als Switch-Spieler und Actionfan kann man bedenkenlos zugreifen!

80%
Grafik
8
Sound
8
Bedienung
8
Spielspaß
9
Atmosphäre
9
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • flottes und actionreiches Gameplay
  • toller Humor
  • erstklassiges Art-Design
  • zahlreiche WTF-Momente
  • viel Abwechslung
  • gute Steuerung (Gamepad)
  • aufgefrischte Optik
Verbesserungswürdig
  • stellenweise sehr schwer
  • Grafik etwas altbacken
Anforderungen
• Nintendo Switch Konsole
Getestet für
Nintendo Switch
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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