Assassins Creed: Unity - Test/Review
Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass uns Ubisoft mit Assassin’s Creed 4: Black Flag in die Welt der Seefahrt eingeführt hat.
Von Dominik Vogel am 13.11.2014 - 22:57 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Ubisoft

Entwickler

Ubisoft

Release

13.11 2014

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (27)

Ab nach Paris!

Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass uns Ubisoft mit Assassin’s Creed 4: Black Flag in die Welt der Seefahrt eingeführt hat. Serienkenner werden jetzt wahrscheinlich denken, dass sich abgesehen davon aber schon lang nichts mehr am Gameplay getan hat und die wenigen Neuerungen oft nicht so gut bei den Spielern angekommen sind. In Assassin’s Creed: Unity soll sich das aber ändern. Nun, im insgesamt siebten Ableger der Serie schlüpfen wir nämlich in die Rolle von Arno Viktor Dorian, dem französischen Äquivalent zu Ezio Auditore.
Von Rom nach Paris
Seitdem Ubisoft in Teil 3 die Geschichte von Desmond Miles -sehr- unzufriedenstellend beendet hat, ist ein namenloser Abstergo Mitarbeiter unser Link zur echten Welt. Assassin’s Creed: Unity verhält sich dabei ähnlich: Wir starten das Spiel aus Sicht eines Spielers, der gerade eine Spielesession gestartet hat. Weit kommen wir allerdings nicht, da unser Spiel von einer Unbekannten Namens Bishop gehackt wird. Sie ermöglicht uns allerdings den Zugriff auf bisher unbekannte Erinnerungen mit dem Ziel herauszufinden, wo ein hochrangiger Templer seine letzte Ruhestätte hat. Nachdem wir uns durch das äußerst fragwürdige Intro gequält haben, dürfen wir uns endlich der eigentlichen Geschichte rund um den jungen Arno Dorian widmen. Während wir den nur 8-jährigen Arno durch den Palast von Versailles steuern, lernen wir auch gleich seine beste Freundin Elise kennen. Das idyllische Leben unseres jungen Helden ändert sich jedoch noch am selben Abend als Arnos Vater unter mysteriösen Umständen ermordet wird. Geprägt von dem Ereignis entwickelt sich Arno wie auch Ezio in seiner Jugend zu einem Draufgänger, der Pflichten aus dem Weg geht bis er sich mit 21 Jahren schließlich dem Orden der Assassinen anschließt. Sein Ziel: die Korruption in Frankreich eindämmen und die wahren Ursachen der französischen Revolution aufdecken. Doch dieses Vorhaben wird schnell komplizierter als es uns lieb ist...
Die Stadt der Revolution
Im Gegensatz zu den Vorgängern bewegen wir uns in Assassin’s Creed: Unity „nur“ durch eine Stadt: Paris! Doch obwohl wir nicht durch verschiedene Settings reisen, wirkt das unheimlich große Open-World-Areal sehr abwechslungsreich und durchdacht. Besonders angenehm ist uns aufgefallen, dass wir uns kaum auf den Straßen von Paris bewegen müssen, da der Aufbau der Metropole merklich auf Geschwindigkeit und Flexibilität setzt. Serientypisch weiß auch die Architektur der verschiedenen - insgesamt 21 - Bezirke zu überzeugen und versetzt uns atmosphärisch ins 18te Jahrhundert. Auch grafisch bekommen wir in Assassin’s Creed: Unity wieder das „WOW“-Erlebnis geboten, das wir in den letzten Ablegern ein wenig vermisst haben. Besonders stark sticht die grafische Leistung bei den gelungenen Lichteinfällen und detaillierten Texturen auf. Als Zusatz zu der gelungenen Optik finden wir in Paris an jeder Ecke Menschenmengen die ihrem täglichen Leben nachgehen, Unmengen an Schätzen und Sammelbarem, zufällige Events oder Gegner denen es auszuweichen gilt. Letzteres ist aber des Öfteren eine Herausforderung da die Steuerung hie und da mit Problemen behaftet ist. So kommt es vor, dass Arne Wege einschlägt die euch unter Umständen in noch größere Schwierigkeiten bringen. Denn: Das Kampfsystem wurde von Grund auf überarbeitet. Ab sofort wirkt unser Protagonist im Kampf mit mehreren Gegnern nämlich nicht mehr übermächtig, sondern muss gezielt und mit Strategie vorgehen. Besonders da wir uns nicht mehr auf todbringende Konterattacken verlassen können. Von nun an nehmen diese eine eher unterstützende Rolle ein. Übelnehmen können wir die Krafteinbüssen unserem Helden allerdings nicht, da er, wie auch alle anderen wichtigen Charaktere, nicht nur ein lebendig wirkendes Leben führt sondern auch genial inszeniert wird. Auch über das Questdesign kann wenig gemeckert werden. Insbesondere da wir - wie auch im Vorgänger –-die Möglichkeit haben die verschiedenen Missionen zu raten. In Assassin’s Creed 4: Black Flag fand ich persönlich dieses Feature zugegebenermaßen fragwürdig. Nachdem sich das Entwicklerstudio aus Montreal die Userwertungen aber merklich zu Herzen genommen hat, sind die Storyquests im neuesten Ableger wunderbar abwechslungsreich und spannend.
Mein Arno!
In Assassin’s Creed: Unity können wir Arno nicht nur neue Outfits oder Waffen in die Hand drücken, sondern können ihn auch mit Skills ausrüsten die wir nach und nach freischalten. Außerdem haben wir die Möglichkeit unsere Kampfeigenschaften anzupassen. So können wir zum Beispiel uns auf Distanzwaffen fokussieren um Gegner gezielt aus einer anständigen Entfernung auszuschalten oder mit schweren Waffen und passender Rüstung Gegnermengen zerschlagen. Außerdem können wir Ausrüstungsteile verbessern um uns noch flexibler an verschiedene Situationen anzupassen. Aber Achtung: Wer alle Skills und Ausrüstungsteile freischalten möchte, muss den Koop-Modus spielen!

Mehr Assassinen = mehr Spaß
So umfangreich wie sich der Einzelspielermodus zeigt, ist in Assassin’s Creed: Unity auch der Multiplayermodus. Die wahrscheinlich signifikanteste Neuerung dabei ist der oft gewünschte Koop-Modus. In diesem könnt ihr ab sofort mit Freunden zusammen spielen anstatt euch im Duell zu messen. Das ist aber noch nicht alles: Je nach Lust und Laune habt ihr die Möglichkeit Bruderschaften zu gründen, einer beizutreten und euch an anderen Bruderschaften zu messen. Zusätzlich gibt uns Ubisoft wöchentlich Clubaufgaben die es zusammen zu meistern gilt um Kredo-Punkte zu erhalten. Diese wiederum können genutzt werden um Ausrüstungen aufzubessern und euch in der Rangliste nach oben zu katapultieren. Was uns aber trotz des gelungenen Koop-Modus negativ aufgefallen ist, ist dass Ubisoft Montreal diesmal auf einen kompetitiven Multiplayermodus verzichtet. In Assassin’s Creed: Unity ist es uns also NICHT möglich andere Spieler auf kleinen Onlinemaps zu Meucheln, zu Ermorden und zu Beschatten...

Fazit und Wertung

Dominik meint: Ezio in Paris – genial!

Ubisoft macht mit Assassin’s Creed: Unity sehr viel richtig. Neben dem – wie immer – gelungenen Gameplay können sowohl die Grafik als auch der Protagonist mit seiner Geschichte überzeugen. Zusätzlich laufen wir durch das bis dato gelungenste und Setting, in dem selbst stundenlanges Schätze suchen nicht langweilig wird. Das Tüpfelchen auf dem I ist aber der Koop-Modus. Zusammen mit Freunden Paris unsicher zu machen ist wohl eines der coolsten Erlebnisse, das ich bisher in einer virtuellen Welt hatte! Trotzdem finden wir auch einige Kleinigkeiten, die das sonst so gelungene Spielgefühl etwas abschwächen. Dass zum Beispiel die Steuerung nicht sauber greift ist ein alt bekanntes Problem - nervig und unter Umständen frustrierend. Auch, dass der Multiplayermodus ausschließlich auf den Koop-Modus reduziert wurde finden wir schade. Besonders weil wir die Befürchtung haben, dass wir nächstes Jahr für einen Multiplayer DLC extra zahlen müssen. Trotzdem bewegt sich Assassin’s Creed: Unity wieder auf den Spuren der ersten 2 Teile was uns freut und sogar Lust auf einen Nachfolger macht! In diesem Sinne: requiescat in pace!

80%
Grafik
9
Sound
9
Bedienung
8
Spielspaß
8
Atmosphäre
9
Multiplayer
8
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • riesige, detailreiche offene Welt
  • abwechslungsreiche Bezirke
  • tolle Inszenierung
  • coole Optik
  • neue Anpassungsoptionen
  • Koop-Modus
  • lange Solospielzeit
  • Unmengen an Sammelbarem
  • ansprechendes Questdesign
  • gelungene Soundkulisse
  • gut überarbeitetes Kampfsystem
Verbesserungswürdig
  • kein kompetitiver Multiplayermodus
  • gelegentliche Leistungseinbrüche
  • teils Probleme mit der Steuerung
  • langatmiges Intro
Anforderungen
• Sony PlayStation 4 Konsole
• Microsoft Xbox One Konsole

• PC (Minimum):

• OS: Windows 7 SP1, Windows 8/8.1 (64-bit operating system required)
• Processor: Intel Core i5-2500K @ 3.3 GHz or AMD FX-8350 @ 4.0 GHz
• Memory: 6 GB RAM
• Graphics: NVIDIA GeForce GTX 680 or AMD Radeon HD 7970 (2 GB VRAM)
• Hard Drive: 50 GB available space
• Sound Card: DirectX 9.0c compatible sound card with latest drivers
• Additional Notes: Windows-compatible keyboard and mouse required, optional controller
Getestet für
Xbox One
PC
Dominik Vogel DV

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