„Ich gab meinem Volk ein Versprechen“. Und dieses gilt es in Assassins Creed III einzuhalten. Denn in der Fortsetzung des Assassinen-Epos begleitet ihr den Halbindianer Connor beziehungsweise Ratohnhaké:ton im indianischen und verhelft den amerikanischen Kolonien zur Unabhängigkeit. Dabei zerschlagt ihr nicht nur erneut den Templerorden, sondern trefft unter anderem auf bekannte Persönlichkeiten wie George Washington oder Thomas Hickey.
Die Geschichte
Ihr startet die Kampagne im Opernhaus von London. Dort ist auch Connors Vater, Haythem Kenway, zu Gast, der sich mitten während der Vorstellung hinter die Kulissen begibt und im Assassinenstil einen in die Jahre gekommenen, gutbetuchten Mann umbringt, welchem er ein Amulett entnimmt. Kurz darauf wird die Leiche entdeckt. Natürlich reagiert die Stadt London sofort und beginnt das Verbrechen genauer zu untersuchen. Gott sei Dank befindet ihr euch zu diesem Zeitpunkt schon auf einem Schiff nach Boston, wo ihr auf Charles Lee trefft. Dieser klärt euch über die momentane Lage auf und führt euch zu einem Kontaktmann der einen Gefangenentransport im Visier hat. Natürlich macht ihr euch sofort auf, um die in Arrest geratenen Indianer zu retten. Unter ihnen ist zu diesem Zeitpunkt auch Kaniehtí:io, eine junge Frau indianischer Abstammung, in die sich Haythem verliebt und einen Jungen mit ihr zeugt. Er wird Ratohnhaké:ton heißen und zu einem großem Krieger des Mohawk-Stammes heranwachsen. Eines Tages erreicht die Revolution allerdings das Dorf, brennt alles nieder und löscht das Leben vieler seiner Stammesbrüder aus. Dem nicht genug, muss er zusehen wie seine Mutter von den brennenden Trümmern einer Hütte begraben wird. An diesem Tag schwört er Rache an den Verbrechen und schließt sich der Assassinen-Gilde an. Fortan nennt sich der Indianerjunge Connor Kenway und beginnt mit der Befreiung des Landes…
Desmond Miles Auch Desmond Miles meldet sich in Assassins Creed III zurück und diesmal stärker denn je. Ihr erklimmt nicht nur Wolkenkratzer in New York, sondern treibt auch die Geschichte hinter dem Barkeeper und Nachfahren der mittelalterlichen Protagonisten weiter. Außerdem bekommt ihr nun auch Unterstützung vom zwielichtigen William "Bill" Miles, der nicht nur Desmonds Vater sondern auch der Anführer der Assassinen-Gilde ist. Die Entscheidung ihm Vertrauen zu schenken liegt allerdings bei euch.
Technisches Auch wenn sich Teil 3 grafisch nicht deutlich verbessert hat ist es dem Entwicklerteam von Ubisoft Montreal hoch anzurechnen, wie detailliert und liebevoll sie die bisher mit Abstand größte Spielwelt in Szene gesetzt haben. Abgesehen von dem dynamischen Wetter- und Jahreszeitenwechsel der grandios umgesetzt wurde, ist alleinig die Tatsache, dass die beiden Metropolen Bosten und New York im Maßstab 1:3 nachgebaut wurden selbstredend. Wie auch in den Vorgängern gibt es erneut eine
Vielzahl an Aussichtstürmen zu erklimmen, und wie auch in den Vorgängern ist die Aussicht von oben Atemberaubend. Außerdem sind sowohl die musikalische Unterstützung -in Kooperation mit dem Bratislava Symphony Orchstra- als auch die authentischen Synchronstimmen wieder einmal mehr als nur gelungen. Bei diesem atemberaubenden Aufgebot an Technik und Ton schmerzt es umso mehr, dass Assassins Creed III jener Teil der Serie ist der wohl mit der größten Anzahl an auffälligen Bugs in die Läden gekommen ist. Ob man nun einen fliegenden Heuwagen oder bis zur Hüfte im Boden versunkene Wachen sieht macht dabei schon keinen Unterschied mehr. Außerdem sind die Synchronstimmen in Relation zum Ton viel zu leise und die Lippenbewegungen meistens asynchron zum Gespräch. Bei der Vielzahl an grandiosen Kleinigkeiten die rund um den Protagonisten geschehen ist allerdings über solche Spielfehler schnell hinweggesehen.
Gameplay Gleich vorweg: Connor steuert sich serientypisch sehr intuitiv und hat ein dezent erweitertes Waffen- und Fähigkeitsarsenal. Zur Verfügung stehen euch ab sofort nicht nur Schwert, versteckte Klinge und Pistole sondern - wie es sich für einen Indianer gehört- Tomahawk und Bogen. Natürlich verzichtet auch Assassins Creed III nicht auf
die altbewährten Wurf- und Giftmesser, diese finden aber nur selten Gelegenheit nützlicher als eine Schlagwaffe zu sein. Im Gegenzug zu den neuen Gegenständen verzichtet Ubisoft im neuen Ableger auf Rüstungen. Nach dem Motto „Back to the Basics“ steht euch ein Großteil des endgültigen Equipments gleich von Anfang an zur Verfügung. Außerdem verzichtet man in Assassins Creed III auf einige Kleinigkeiten, wie zum Beispiel die Möglichkeit Geschäfte zu erwerben, das Ausbauen von Stadtteilen beziehungsweise das Wiederaufbauen einer eigenen Stadt oder die zahlreichen Nebenmissionen, die durchwegs ein netter Zeitvertreib waren. Natürlich gibt es abseits der Story trotzdem noch einiges zu tun. So könnt ihr zum Beispiel die Herrschaft auf See verteidigen, Briefe austragen oder nach Hinkebeins Schätzen suchen. Ob die zwei letzteren jedoch einen sinnvollen Zeitvertreib darstellen und ob es nun gut ist sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren oder nicht bleibt jedoch fraglich. Fakt ist aber, dass sowohl die Geschichte hinter dem mittlerweile fünften Werk des Epos noch nie so intensiv und nervenaufreibend gespielt wird.
Von Bomben und Assassinen Auch von dem komplexen „Bombenablenksystem“ des Vorgängers distanziert sich der Protagonist diesmal. Es stehen euch zwar nach wie vor Rauchbomben zur Verfügung, die elegantere Variante Gegner von ihrem Standort zu entfernen sind aber Jagdfallen. Connor benutzt einfache Fallen, um Rotröcke kopfüber von Bäumen baumeln zu lassen, das ist nicht nur effizient sondern lockt teils ganze Scharen an Soldaten an. Diese Möglichkeit ist natürlich auch geeignet um kaltblütig offene Gefechte anzufangen und die Mitglieder der Assassinen-Gilde zu trainieren. Richtig! –Wie oben erwähnt darf Connor wieder Mitglieder der Gilde zur Verstärkung rufen. Und umso kampferprobter sie sind, umso nützlicher sind deren Fähigkeiten im Kampf. Natürlich könnt ihr sie wieder durch ganz Amerika schicken um Auftragsattentate zu vollziehen und den Levelprozess zu beschleunigen. Abgesehen davon bekommt ihr mit Abschluss einer solchen Mission Rohstoffe, mit denen sich verschiedene Güter produzieren lassen.
Jäger und Sammler Diese Güter können dann beim Gemischtwarenhändler per Konvoi quer durch das Land zu anderen Händlern gebracht werden und je wertvoller ein Gut ist umso teurer könnt ihr es loswerden. Durch den Verkauf der eigens hergestellten Handelsgüter könnt ihr euch in relativ kurzer Zeit eine Menge Geld beschaffen. Eine andere
Möglichkeit um an Kohle zu kommen ist das Jagen von Tieren. Ob Puma, Wolf, Hase oder Reh, in der Wildnis findet ihr ziemlich alles was das Jägerherz begehrt. Aber Vorsicht! – Wilde Tiere greifen auch gerne an, wenn sie sich bedroht fühlen. Ihr könnt auch die Handelswaren nicht nur durch den Assassinen-Einsatz beschaffen. Wenn auf der Karte ein kleines Haussymbol erscheint nutzt die Gelegenheit und startet die Mission. Diese Aufgaben werden Siedlungsmissionen genannt und bringen euch mehrere Vorteile. Erstens bringt euch der Missionsabschluss neue Einwohner in eure Siedlung im Grenzgebiet und zweitens können die Einwohner der Siedlung Waren mit höherer Qualität produzieren.
Anker lichten!
Die wohl größte Neuerung in Assassins Creed III sind die Seefahrermissionen. Ab sofort ist der Protagonist nämlich nicht nur der Herr über die Assassinen an Land, sondern kommandiert zusätzlich ein Kriegsschiff. Es heißt Aquilla und steht dir bei der Vielzahl an maritimen Missionen zur Seite. Außerdem hast du die Möglichkeit das Schiff upzugraden, was allerdings nicht unbedingt notwendig und in Relation zu den Preisen der Handelswaren viel zu teuer ist. Nichts desto trotz bieten die Seefahrtsaufträge eine gelungene Abwechslung zum Rest des Spiels und lassen euch einige Zeit lang Meerwasser schlucken.
Multiplayer Der Multiplayer in Assassins Creed III orientiert sich stark am Vorgänger und ist vielleicht auch deshalb erneut sehr gelungen. Ihr spielt wieder einen Abstergoagenten im Animustrainingscenter. Umso mehr Spieler ihr ausschaltet umso mehr Punkte und Abstergo Credits bekommt ihr. Wobei die Punkteanzahl wiederum viele Extras für die 14 spielbaren Charaktere freischaltet während die Abstergo-Credits die Währung darstellen um diese zu erwerben. Auch die Spielmodi gleichen zum Großteil denen aus Assassins Creed: Revelations. Unter anderem könnt ihr euch, solltet ihr keine Teamspieler sein, im Modus Deathmatch, Gesucht oder Meucheln messen. Wobei sich Deathmatch und Gesucht sehr ähneln. Ziel ist es in beiden Spielmodi das angegebene Ziel zu finden und zu eliminieren. Tötet ihr versteckt oder habt euer Ziel schon länger im Visier wird die Attentatspunktzahl erhöht. Im Modus Meucheln müsst ihr die anderen Spieler in den Menschenmengen ausfindig machen und sie dann eigenständig exekutieren.
Wenn ihr Lust habt mit anderen Spielern im Team zu spielen, habt ihr in Assassins Creed III die Möglichkeit, dies in den Spielmodi Dominanz, Kopfjagd und Artefakt-Angriff zu tun. Spielt ihr Dominanz müsst ihr Gebiete erobern, bei der Kopfjagd müsst ihr im Team gegnerische Teams ausfindig machen und eliminieren und der Artefakt-Angriff ist das Assassinenäquivalent zum Capture-the-Flag-Modus. Neu ist die Möglichkeit mit Freunden in einem Wolfsrudel zu spielen. In diesem Spielmodus habt ihr einen Countdown und müsst innerhalb dessen so viele KI-Gegner wie möglich killen, um Punkte zu bekommen. Tötet ihr Gegner für besonders viele Punkte wird die Clock um einige Sekunden erweitert. Alles in allem ist der Online-Multiplayer sehr anspruchsvoll und langzeitmotivierend.
Bedienung 10 und Grafik 8 kann ich jeweils nicht nachvollziehen.
Die Grafik würde ich zumindest auf 9 setzen (10wären übertrieben) und die Bedienung.... naja.... da gibt´s vor allem im Multiplayer einiges zu verbessern. Ich würde da eher um die 7 sagen.
1 Kommentar
Shunrar vor 4376 Tagen
Bedienung 10 und Grafik 8 kann ich jeweils nicht nachvollziehen. Die Grafik würde ich zumindest auf 9 setzen (10wären übertrieben) und die Bedienung.... naja.... da gibt´s vor allem im Multiplayer einiges zu verbessern. Ich würde da eher um die 7 sagen.
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