Adrift - Test/Review (+Video)
Das neue Astronauten-Survival-Adventure Adrift lässt sich am besten mit drei Worten beschreiben: Originell, hübsch und langweilig.
Von Christoph Miklos am 07.04.2016 - 14:36 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

505 Games

Entwickler

Three One Zero

Release

28.03 2015

Genre

Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

19,90 Euro

Media (9)

Schlafmittel

Das neue Astronauten-Survival-Adventure Adrift lässt sich am besten mit drei Worten beschreiben: Originell, hübsch und langweilig. Warum uns das Spiel keine 20 Euro wert ist, könnt ihr in unserem ausführlichen Testbericht nachlesen!
Gravity
Die Idee hinter Adrift klingt spannend. Ähnlich wie im Kinofilm Gravity spielen wir eine Astronautin, die gerade ihren schlimmsten Albtraum durchlebt: Unser Zuhause, eine große Raumstation im Orbit der Erde, wurde komplett zerstört und von der Crew hat niemand überlebt. Ohne Erinnerungen und lediglich mit einem beschädigten Raumanzug ausgestattet, müssen wir uns nun einen Weg durch das Trümmerchaos bahnen, der Katastrophe auf den Grund gehen und vor allem: eine Rettungskapsel flott machen, die uns zurück auf die Erdoberfläche bringen soll.
Langeweile mit dem Sauerstoff
In den ersten paar Spielminuten macht man sich mit der recht ungewöhnlichen Steuerung vertraut. Wir können uns, aufgrund der nicht vorhandenen Gravitation, nur per Schubdüsen fortbewegen. Doch Vorsicht: jeder Einsatz der Schubdüsen kostet Sauerstoff. Deshalb ist das Einsammeln von Sauerstofftanks und (später) das Nutzen von Sauerstoffstationen ein wichtiger Bestandteil. Leider verhindert gerade dieses Feature, dass man sich so richtig auf die Spielwelt einlassen kann. Zu Beginn der knapp vierstündigen Story ist man von der beklemmenden Atmosphäre fasziniert, doch schon nur ein paar Minuten später erkennt man, dass Adrift doch nur ein arg mittelmäßiger „Walking Simulator“ ist. Das Programm scheucht einen wie an der Schnur von einer Kiste mit Sauerstofftanks zur nächsten. Lange Erkundungstouren werden daher mit dem digitalen Tod bestraft.
Auch beim Storytelling versagt das Spiel gewaltig. Die komplette Geschichte wird nämlich nur per Audiologs oder an Computerterminals (schriftlich) erzählt. Da überrascht es auch nicht, dass Adrift nur ein schwaches Finale hinlegt - die letzten Story-Minuten verfehlen ihre Wirkung und lassen uns eher kalt, anstatt uns zu berühren.
Auch die Aufgaben, die wir für unsere Rettung in fester Reihenfolge bewältigen müssen, sind arg öde: Wir schalten einfach verschiedene Systeme auf der Station per Knopfdruck ein. Rätseleinlagen oder gar spannende Fluchtsituationen (zum Beispiel aus einem Raum) gibt es nicht. Wir bewegen uns einfach im Schneckentempo von einem Navigationspunkt zum nächsten, aktivieren hier und da mal ein Gerät oder sammeln merkwürdige sechseckige Scheiben ein, die wir an bestimmten Computern einsetzen müssen. Das einzige „Highlight“ im Spiel: Im Verlauf der Geschichte verbessern wir unseren Raumanzug - zum Beispiel mit einem größeren Sauerstofftank.
Hübsche Technik
Adrift setzt auf die neue Unreal Engine 4. Man darf sich daher über tolle Partikel- und gute Physik-Effekte freuen. Auch die Qualität der Beleuchtung und Texturen kann sich sehen lassen. Vor allem der erste Flug durch ein futuristisches Gewächshaus ist uns mehr als positiv in Erinnerung geblieben. Schade bloß, dass viele Bereiche der Raumstation sehr steril und austauschbar sind.
Unser Testvideo zu Adrift

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