A Way Out - Test/Review (+Video)
Wer mag eigentlich keine Koop-Spiele? Richtig, niemand!
Von Lars Hack am 29.03.2018 - 18:32 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Xbox One X

PlayStation 4 Pro

Publisher

Electronic Arts

Entwickler

Hazelight

Release

23.03 2018

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

12

Webseite

Preis

33,90 Euro

Media (13)

Koop im Knast

Wer mag eigentlich keine Koop-Spiele? Richtig, niemand! Und jetzt gibt es sogar ein Neues: Developer Hazelight Studios, von denen einige Entwickler bereits an Brothers: A Tale of Two Sons mitgearbeitet haben, präsentierte uns vor wenigen Tagen A Way Out. In dem von EA gepublishten Titel schließen wir uns mit einem Freund im Koop zusammen um eben das zu finden, was im Titel versprochen wird: Einen Weg nach draußen.
American Prison Blues
Jeder kennt das Feeling klassischer Gangster- und Gefängnisfilme: Immer unter Strom, niemandem kann man trauen aber dann ist da eben doch dieser eine Freund, der alles ein wenig erträglicher erscheinen lässt. In A Way Out schaut das nicht anders aus. Als Spieler begleiten wir Vincent und Leo. Während Letzterer bereits seit einigen Monaten hinter schwedischen Gardinen sitzt, wird Vincent frisch ins örtliche Gefängnis eingeliefert. Zwei Hauptfiguren, zwei Spieler! Denn A Way Out können wir wirklich nur mit einem Freund zusammenspielen, Soloplay ist gar nicht erst drin. Und um das zu verdeutlichen, sehen wir in altbekannter Splitscreenoptik auch stets den Bildschirm unseres Koop-Partners neben unserem eigenen. Die beiden doch sehr unterschiedlichen Männer – Leo ist aufbrausend, Vincent ist berechnend – bemerken rasch, dass sie eine Gemeinsamkeit haben, den brennenden Hass auf den Ganoven Harvey. Der hat beide übertölpelt und somit dafür gesorgt, dass sie im Knast landen. Es kommt, wie es kommen muss: Schnell entsteht der Plan, aus dem Gefängnis zu entkommen und sich an dem verräterischen Verbrecher zu rächen. Wer sich jetzt denkt, dass dieser Plot auch direkt aus einem Hollywood-Film stammen könnte, irrt damit nicht einmal. A Way Out genießt es, möglichst viele Anspielungen auf bekannte Gangster- und Gefängnisstreifen zu machen. Als Spieler fallen uns zum Beispiel Paralellen zu Scarface oder Die Verurteilten auf! Kein Wunder also, dass sich A Way Out wie eine Art interaktiver Film spielt. Aber was machen wir als Spieler eigentlich dabei?
Immer zu zweit
Wie schon gesagt, A Way Out legt nicht nur Wert auf Koop-Gameplay, sondern setzt es voraus. Ohne einen Mitspieler können wir gar nicht erst eine Partie starten. Haben wir dann jemanden gefunden, der mit uns aus dem Knast ausbrechen will, haben wir auch schon das erste kleine Problem: Der Voicechat des Spiels springt sofort an. Dieser übersteuert nicht nur oft und macht auch sonst mal gerne Mucken indem er gar nicht erst funktioniert, sondern lässt sich beim ersten Blick auf die Einstellungen auch nicht abschalten. Erst in den Overlay-Funktionen von EAs Spieleclient Origin können wir dem ein Ende setzen. Irgendwie müssen wir aber trotzdem mit unserem Partner kommunizieren, denn natürlich steckt hinter dem Koop-Zwang System. Für unseren Ausbruch und die Zeit danach werden uns oft genug Steine in den Weg gelegt, die wir nur mit einem Mitspieler lösen können. Zum Beispiel wenn es darum geht, die Wachen abzulenken oder hohe Wände hinauf zu klettern. Das wirkliche Gameplay von A Way Out ist dann allerdings recht überschaubar: In unserer PC-Version hämmern wir meist möglichst schnell die Taste E, drücken zeitgleich mit unserem Mitspieler Maustasten oder bewegen uns mit WASD durch die Gefängnisgänge. Der Begriff Quick-Time-Event kommt in den Sinn, zurecht. An anderen Stellen müssen wir uns auch nur mit unserem Mitspieler auf den genauen Moment des Buttonsmashs einigen. Die Rätsel, in die sich das Ganze einfügt, sind eher unspektakulär und stellen wohl niemanden vor große Herausforderungen. Mit diesem recht flachen Gameplay schippert A Way Out so dahin, bevor man in der zweiten Hälfte des Spiels alles ein wenig auflockert. Beispielsweise mit einer Bootsfahrt, in der wir, mit Paddeln bewaffnet, hektisch über Stromschnellen navigieren müssen. Und sogar einen Shooter-Part hat man eingebaut – diesen leider eher umständlich und wenig stimmungsvoll. Man merkt dann eben, dass das Spiel dafür nicht wirklich gemacht wurde und wird auch aus der Atmosphäre gerissen. Die ist eigentlich recht dicht, aber hat eben Momente, an denen die Entwickler sie aus den Augen verloren haben.

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