ASUS Maximus V Gene - Test/Review
Nach dem ausführlichen Testbericht zum Intel Core i7 3770K Prozessor (Link zum Testbericht) folgt nun ein Review zu einem Mainboard auf Basis des Z77 Chipsatzes - das Gaming und Overclocking-Board ASUS Maximus V Gene.
Von Christoph Miklos am 03.05.2012 - 03:45 Uhr

Fakten

Hersteller

ASUS

Release

Ende April 2012

Produkt

Mainboard

Preis

163,92 Euro

Webseite

Media (10)

Einleitung

Einleitung
Nach dem ausführlichen Testbericht zum Intel Core i7 3770K Prozessor (Link zum Testbericht) folgt nun ein Review zu einem Mainboard auf Basis des Z77 Chipsatzes - das Gaming und Overclocking-Board ASUS Maximus V Gene.
Über ASUS
Die marktführende Rolle von ASUS innerhalb der Mainboard-Industrie basiert auf dem hohen Innovationsanspruch des Unternehmens. Als vielfach ausgezeichneter Mainboard-Hersteller hat das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahr 1989 mehr als 420 Mio. Mainboards verkauft und die Branche mit zahlreiche Neuerungen geprägt, die heute als Industriestandards gelten. Jüngstes Beispiel sind neben Core Unlocker, Disk Unlocker und Protect 3.0 die weltweit ersten Dual Intelligent Prozessoren. Durch die Kombination der TPU (TurboV Processing Unit) mit der EPU (Energy Processing Unit) garantiert die Dual Intelligent Processors Technologie eine systemumfassende Optimierung von Leistung und Energieverbrauch und sorgt somit für ein besseres, kosteneffizienteres Nutzererlebnis.
Datenblatt
• Intel Z77 • Speicherslots: 4x DDR3 • Erweiterungsslots: 1x PCIe 3.0 x16, 1x PCIe 3.0 x16 (elektrisch nur x8), 1x PCIe 2.0 x4, 1x PCIe Mini Card • Anschlüsse extern: 1x HDMI, 1x DisplayPort, 4x USB 3.0 (Z77/ASM1042), 4x USB 2.0, 1x eSATA, 1x Gb LAN, 7.1 Audio (SupremeFX III) • Anschlüsse intern: 2x USB 3.0 (Z77), 4x USB 2.0, 2x SATA 6Gb/s (ASM1061), 2x SATA 6Gb/s RAID 0/1/5/10 (Z77), 4x SATA II RAID 0/1/5/10 (Z77), 1x mSATA, 1x CPU Lüfter PWM, 1x Lüfter PWM, 3x Lüfter • Besonderheiten: µATX, All solid capacitors, nVIDIA SLI (x8/x8), AMD CrossFireX (x8/x8), UEFI, Lucidlogix Virtu MVP • Achtung! Zur Nutzung von PCIe 3.0 wird eine Ivy Bridge CPU benötigt!
Testsystem
• Prozessor: Intel Core i7 3770K • Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 580 • Arbeitsspeicher: Kingston HyperX Genesis KHX2133C11D3K4/16GX • Prozessorkühler: EKL Alpenföhn Himalaya • Netzteil: Cooler Master GX750 • Festplatte: Mushkin Enhanced Chronos deluxe 120GB • Betriebssystem: Windows 7 Home Premium 64-Bit

Der Z77 Chipsatz

Der neue Z77 Chipsatz im Detail
Interessant: Eines von Intels internen Dokumenten bestätigt, das der Z77-Express-Chipsatz nur ein erweiterter Z68-Express-Chipsatz mit ein paar zusätzlichen Funktionen ist. Von den neuen Features dürfte der (endlich) integrierte USB-3.0-Controller wohl die größten Auswirkungen auf die Herstellungskosten (des Chipsatzes) und das Mainboard-Design haben. Dank der vier internen USB-3.0-Ports, die der Z77-Chipsatz mitbringt, können die Mainbordfirmen problemlos zwei der bisher notwendigen Zusatzchips weglassen, die sich auf den meisten Z68-Platinen finden. Es gibt noch ein weiteres Feature, was für Enthusiasten spannender sein dürfte und auf vielen Z77-Boards zu finden sein wird. Allerdings stammt es nicht von Intel sondern von Lucidlogix. Die neue MVP-Software wird es bei Intel nur zusammen mit den neuen Boards geben, und die Firma verspricht, dass sie die Spieleperformance jeder Grafikkarte verbessern könne.
MVP im Detail
Der große Bonus von Lucidlogix‘ Virtu-Software ist, dass sie auch in Verbindung mit einer gesteckten Grafikkarte die Nutzung von Intels Quick Sync Transcodereinheit erlaubt, die in den Sandy-Bridge-CPUs steckt. Im I-Mode betrieben, bei dem die Grafikausgabe über die integrierte GPU erfolgt und die dedizierte Grafikkarte virtualisiert wird, um so Strom zu sparen, kam es anfangs zu Kompatibilitätsproblemen mit diversen Anwendungen. Deshalb ergänzte die Firma später den D-Mode, in dem die Grafikkarte als primäres Anzeigegerät nativ arbeitet. Endlich musste man sich nicht mehr zwischen guter Gaming-Performance und der Möglichkeit, Filme per Quick Sync zu rekodieren, entscheiden. Auch MVP bietet die bekannten GPU-management-Fähigkeiten der Virtu-Software und bringt sogar noch ein paar 3D-Neuigkeiten mit: Virtual V-Sync soll screen tearing (nicht zusammenpassende Bildteile) reduzieren, während HyperFormance die Bildraten anheben soll. Im (Spieler)Alltag konnte uns die Technik nur wenig bis gar nicht überzeugen, da vor allem neuere Spiele Probleme mit der Software/Technologie haben. Kurz gesagt: MVP ist ein interessantes Feature, welches aber Gamer nur wenig interessieren dürfte.

Testbericht

Verarbeitung und Layout
Das Mainboard kommt im kompakten µATX-Format (305 mm × 244 mm) daher. Beim Rampage V Gene setzt Hersteller ASUS auf hochwertige Materialien sowie eine saubere Fertigung. Ein besonderes Augenmerk haben die Ingenieure auf die Kondensatoren gelegt, die durch eine strenge Qualitätsprüfung mussten. Generell ist das Layout des Boards durchdacht. Einmal mehr praktisch sind beispielsweise die gewinkelten SATA-Anschlüsse sowie die Power- und Reset-Buttons. ASUS setzt auf dem Maximus 5 Gene nur auf vier DIMM-Sockel, was aber aufgrund der Abmessungen des Micro-ATX-Mainboards nicht wirklich verwunderlich ist. Mit aktuellen 8-GB-Speicherkits könnte man so trotzdem einen mehr als ausreichenden Speicherausbau auf 32 GB schaffen. Wie bei nahezu jedem High-End-Mainboard spielt auch beim Maximus V Gene Overclocking eine große Rolle. Dass man sich dessen bei der Entwicklung bewusst war, möchte ASUS vor allem an hochwertigen Spannungswandlern und zahlreichen OC-Unterstützungen deutlich machen. Aufgrund des geringen Platzes in vielen Micro-ATX-Gehäusen fällt oft auch die Kühlung entsprechend gering aus. Um der Problematik einer möglichen Überhitzung entgehen zu können, verbaut ASUS werksseitig drei große Kühlkörper, welche auch beim Übertakten die Temperaturen der Chips niedrig halten.
Technik
Trotz der geringen Ausmaße stattet ASUS die Platine mit neuester Technik und zahlreichen Features aus. So bietet das Maximus V Gene zwei PCIe 3.0 x16-Slots für NVIDIAs SLI bzw. AMDs CrossFireX. Um die volle Leistung der beiden Grafiksteckplätze nutzen zu können, bedarf es zwingend einer neuen Ivy Bridge-CPU. Ältere Sandy Bridge-Modelle mit LGA1155-Sockel nutzen die gesteigerte Performance von PCIe 3.0 nicht. Neben einem PCIe 2.0 x4-Steckplatz verbaut ASUS zusätzlich noch eine PCIe-Mini-Karte, welche WLAN, Bluetooth, 3G und GPS unterstützt.
Intern bietet das Gene zwei USB 3.0- und vier USB 2.0-Ports. Vier SATA 6 Gb/s- sowie vier SATA 3 Gb/s-Anschlüsse sorgen dafür, dass sowohl Festplatten als auch andere Laufwerke problemlos Platz im Rechner finden. Extern bietet die Platine neben HDMI und DisplayPort für den integrierten Intel-Grafik-Chip insgesamt vier USB 3.0- und vier USB 2.0-Steckplätze. Gigabit-LAN, eSATA und 7.1-Audio sorgen zusätzlich für ausreichend Verbindungsmöglichkeiten. Letzteres weiß ASUS aufgrund des neuesten SupremeFXIII-Soundchips besonders hervorzuheben. So konnte man in der dritten Generation die Audiospur weiter von den Datensignalen trennen, sodass ein deutlich besserer Klang erzielt werden konnte.
ROG Connect im Detail
Das beiliegende USB Kabel in den Port einstecken, RoG Connect Button aktivieren und an einen zweiten PC anschließen. Auf diesem muss die TweakIt-Softwaresuite laufen und schon ist in Echtzeit die Steuerung und Überwachung des Boards möglich.
-RC TweakIt: Einstellmöglichkeiten für Spannungen und Taktraten und Hardwaremonitor.
-RC Poster: Gibt Statusmeldungen zum Bootvorgang wahlweise als Hex-Code (Erklärungen im Handbuch) oder als Text aus.
-RC Remote: Ermöglicht das Booten oder Neustarten des Boards. Ebenso lässt sich das Bios zurücksetzen.
-RC Diagram: Liefert den Verlauf von Spannungen/Temperaturen oder dem Strom in Diagrammform.
-RC Bios Flashback: Ermöglicht das bequeme Wechseln des aktiven Bios und Biosupdates über den angeschlossenen Zweitrechner.
Weitere Funktionen
-MemOK!: Schnelltest für Arbeitsspeicher.
-CPU Level Up: Per Knopfdruck den Prozessor um mehrere 100 MHz übertakten.
-SupremeFX III: Onboard 8-Kanal-Soundkarte auf Basis des Creative X-Fi Soundchips.
Preis und Verfügbarkeit
Das ASUS Maximus V Gene ist ab sofort für faire 165 Euro (Stand: 03.05.2012) im Handel erhältlich.

Benchmarks & Messungen

Z77 - SiSoft Sandra DhryStone CPU
mehr ist besser
Gigabyte G1.Sniper 3
234 GIPS
ASUS Sabertooth Z77
233 GIPS
ASUS Maximus V Gene
231 GIPS

Z77 - SiSoft Sandra Whetstone FPU
mehr ist besser
ASUS Sabertooth Z77
141 GFLOP
Gigabyte G1.Sniper 3
140 GFLOP
ASUS Maximus V Gene
138 GFLOP

Z77 - CineBench 11.5
mehr ist besser
ASUS Sabertooth Z77
11.31 Pkt.
Gigabyte G1.Sniper 3
11.29 Pkt.
ASUS Maximus V Gene
11.11 Pkt.

Z77 - 3DMark
mehr ist besser
ASUS Sabertooth Z77
9062 Pkt.
Gigabyte G1.Sniper 3
9050 Pkt.
ASUS Maximus V Gene
9011 Pkt.

Z77 - DDR3
mehr ist besser
Gigabyte G1.Sniper 3
18010 MB/s
ASUS Sabertooth Z77
18009 MB/s
ASUS Maximus V Gene
18001 MB/s

Z77 - USB, SATA & LAN
mehr ist besser
ASUS Maximus V Gene
201 MB/s
Gigabyte G1.Sniper 3
201 MB/s
ASUS Sabertooth Z77
201 MB/s

Z77 - Games
1680x1050 - kein AA/AF - mehr ist besser
ASUS Maximus V Gene
136 FPS
Gigabyte G1.Sniper 3
136 FPS
ASUS Sabertooth Z77
136 FPS

Z77 - Bootzeiten Windows 7 64bit
weniger ist besser
Gigabyte G1.Sniper 3
14 Sek.
ASUS Sabertooth Z77
13 Sek.
ASUS Maximus V Gene
13 Sek.

Z77 - Temperaturen
weniger ist besser
ASUS Maximus V Gene
46 °C
Gigabyte G1.Sniper 3
45 °C
ASUS Sabertooth Z77
37 °C

Z77 - Leistungsaufnahme
gesamte System ohne Monitor - weniger ist besser
Gigabyte G1.Sniper 3
128 Watt
ASUS Sabertooth Z77
127 Watt
ASUS Maximus V Gene
121 Watt

Fazit und Wertung

Christoph meint: Ein wahrer Koloss!

Unter dem Motto „Klein aber Oho!“ präsentiert ASUS das neue Maximus V Gene auf Basis des Z77 Chipsatzes von Intel. Der „kleine Riese“ kann puncto Technik, Ausstattung und Leistung locker mit der großen ATX-Konkurrenz mithalten. Trotz kompakter Maße müssen Overclocker, Enthusiasten und Gamer keine Kompromisse eingehen und bekommen das volle High-End Paket. Auch puncto Verarbeitungsqualität und Layout gibt es an unserem Testmuster nichts zu bemängeln. Lediglich die „neue“ MVP-Technik hätte man sich sparen können, da diese für Spieler -derzeit- keinen Sinn macht.

90%
Leistung
10
Technik
9
Verarbeitung
10
Bios
9
Ausstattung
10
Preis
8
Richtig gut
  • top Leistung
  • sehr gute Technik
  • PCIe 3.0
  • hochwertige Verarbeitung
  • Layout und Design
  • umfangreiches UEFI-Bios
  • viel OC-Potenzial
  • Ausstattung
  • Creative Onboard Soundkarte
Verbesserungswürdig
  • paar kleine Übersetzungsfehler im Bios (Deutsch)
  • MVP (für Spieler uninteressant)
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

Kommentar schreiben