Abseits der mittlerweile sehr beliebten Sniper-Elite-Serie hat Entwicklerteam Rebellion ein launiges Nebenprodukt geschaffen: Zombie Army. Nach zwei Kapiteln auf dem PC dürfen auch die Untoten-Jäger mit PS4 oder Xbox One zu den Waffen greifen. Wir haben die komplette Trilogie („Zombie Army Trilogy“) getestet.
Was für eine Story
Die Handlung von Zombie Army Trilogy könnte kaum trashiger sein: Berlin, 1945. Hitler ist gescheitert. Im Führerbunker greift der vom Okkulten Besessene zum letzten Strohhalm: Mit Hilfe eines Artefaktes werden alle gefallenen, deutschen Soldaten in Zombies verwandelt. Nur eine kleine Gruppe Widerstandskämpfer nimmt den aussichtlos scheinenden Kampf gegen zahllose Gehirnfresser auf. Diese erzählerische Grundlage hat am PC über zwei Episoden mit je fünf Abschnitten ihre Schuldigkeit getan und funktioniert auch hier - sogar für das neue dritte Kapitel, das abermals fünf Missionen umspannt und die Zombie Army Trilogy zu einem etwa 12 bis 17 Stunden langen Überlebenskampf macht.
Das gewohnte Gameplay Am Spielablauf hat sich nichts geändert: Entwickler Rebellion schmeißt sämtliche taktische Ansätze aus der Sniper-Elite-Serie über Bord. Kein Schleichen, kein Verstecken. Stattdessen heißt es in Zombie Army Trilogy „Headshoot FTW!“. In den streng linearen Levels wankt
Zombiewelle um Zombiewelle unerbittlich auf uns zu. Körpertreffer halten die Gegner nicht auf und erledigen sie erst mit der fünften oder sechsten Kugel. Also hilft nur eins: Kopfschüsse. Das Waffenarsenal umfasst aber nicht nur Scharfschützengewehre. Mit von der Partie sind auch diverse Pistolen, Maschinengewehre und natürlich Schrotflinten. Alternativ können wir auch größere Gegnergruppen per Granate oder Mine ausschalten. So unterhaltsam dieses herrlich simple Prinzip anfangs auch ist, so schnell geht ihm auch die Puste aus. Es gibt keine Fahrzeugmissionen, keine Auftragsvariationen, keine lohnenden Zwischenziele. Lediglich unterschiedliche Zombietypen wie herumhüpfende Sniper, anstürmende Sprengkommandos oder zähe Mini-Bosse sorgen für etwas Abwechslung. Die schlecht platzierten Checkpoints sorgen stellenweise für ungewollte Spannung, teilweise müssen wir nach einem Ableben mehrere Minuten noch einmal spielen - perfekt gelöst ist das nicht.
Deutlich mehr Spaß kommt im Koop-Modus auf, den wir mit bis zu drei weiteren Spielern bestreiten können. Neben den Storykapiteln gibt es jetzt auch einen neuen Horde-Modus, der in fünf abwechslungsreichen Karten immer stärker werdende Zombiewellen auf uns hetzt - auch hier spielt der Titel seine großen Koop-Stärken aus.
Die „gute“ Kill-cam
Eine „Besonderheit“ der Zombie Army Trilogy ist die bekannte „X-Ray Cam“. Feuert ihr einen präzisen Schuss ab – etwa in den Kopf – wechselt die Kamera in eine Slow-Motion-Ansicht der Kugel und verfolgt sie, bis sie den Feind durchbohrt hat. Detailverliebt wird dann gezeigt, wie Blut spritzt, Knochen splittern und Organe zerfetzt werden. Ein interessantes Feature, welches aber viel zu schnell ausgelutscht ist. Erfreulich für sämtliche Uncut-Zocker: Käufer der deutschen USK-Fassung bekommen dieses Feature ebenfalls zu Gesicht. Lediglich die verfassungswidrigen Symbole wurden entfernt.
Technik Der Grafikmotor der Shooters ist solide ausgefallen. Die Animationen sind flüssig und auch die Effekte können sich sehen lassen. Nur ein paar wenige Matschtexturen trüben den Gesamteindruck etwas. Beim Sound bekommt man realistische Waffengeräusche und weniger sympathische Sprecher geboten.
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