Space Marines!
Ihr wolltet schon immer mal der Hammer sein, der die Feinde des Imperators erschlägt? Oder eben derjenige, der jene Hämmer wiederum zerschmettert? Vielleicht ist dann Warhammer 40,000: Eternal Crusade für euch! Wir haben in die Alpha des Titels, der von Behaviour Interactive entwickelt wird, geschaut, und sagen euch, ob es sich lohnt ein Auge auf das Spiel zu werfen!
Dakka-dakka an allen Fronten
Eternal Crusade hat ehrgeizige Pläne: Man will, ähnlich wie im Spiel Planetside, eine große Kampagnenkarte auf die Beine stellen, auf der sich am Ende vier Fraktionen um die Vorherrschaft über Außenposten und Festungen prügeln. Allerdings ist es davon noch weit entfernt.
Bisher stehen dem Spieler nur drei Fraktionen zur Verfügung, Space Marines, Chaos Space Marines und Eldar, alle unterteilt in jeweilige Unterparteien. Als vierte Fraktion sind Orks geplant, die im Laufe der nächsten Monate die Schlachtfelder betreten sollen. Auch die große Kampagnenkarte gibt es noch nicht. Stattdessen prügeln sich die Spieler über verschiedene kleine Karten und nehmen als Angreifer Versorgungspunkte ein oder verhindern das eben als Verteidiger. Und hier spürt man eben sehr schnell den Alphastatus des Spiels, denn die Karten sind selten wirklich ausbalanciert und auf Matches zwischen gleichgroßen Gruppen ausgelegt. Aber alles der Reihe nach. Wir erstellen also unseren Charakter, verschaffen uns einen kleinen Überblick, über die verschiedenen Loadouts, die uns zur Verfügung stehen, editieren sie, wenn gewollt, und reihen uns in die Queue ein. Bislang haben wir die Wahl zwischen vier Spielmodi, in denen wir entweder als Angreifer oder Verteidiger in den Kampf ziehen, oder uns in einem PvE-Spielmodus mit einem Squad anderer Spieler den Weg durch Tyranidenhorden freischießen.
Bolterbellen und Shurikenzischen
Die Entwickler von Eternal Crusade haben fleißig Quellenstudium betrieben. Nicht nur, dass eine gehörige Portion Warhammer 40,000 Lore eingeflossen ist, auch Elemente aus vergangenen Spielen im Warhammer-Franchise können Spieler wiederentdecken. Wer fühlt sich nicht an das Spiel Space Marine erinnert, wenn man als eben solcher stampfend über das Schlachtfeld sprintet, nur um seinen Bolter zum Einsatz zu bringen? Gerade vom Sound her macht Eternal Crusade einiges richtig. Bolter verursachen das tiefe Donnern, das wir erwarten, Shurikenkatapulte der Eldar zischen hell, unsere Panzer rollen klappernd über das Feld. Unsere Spielfiguren haben spezielle Voicelines, abgepasst auf die jeweiligen Unterfraktionen des jeweiligen Volkes; Space Marines der Dark Angels zum Beispiel schreien zu Beginn eines Spiels, dass sie ein zweites Caliban verhindern müssen. Eldar hingegen berufen sich auf ihre Weltenschiffe, Chaosanhänger auf ihre Legionen. Auch führt jedes Volk eigene Klassen in den Kampf. Space Marines mit Sprungmodulen, Schwarze Khaindare der Eldar. Natürlich ähneln sich die Klassen der Fraktionen, doch hat jede Seite eigene Waffen und Wege, bestimmte Aufgaben auf dem Schlachtfeld zu erfüllen.
Early Access Alpha? Beim Imperator, zu früh!
Egal wie man es dreht und wendet, und egal, wie vielversprechend diese Anfänge sind, es lässt sich einfach nicht verhehlen, dass Eternal Crusade zu früh online gegangen ist. Klassen und Waffen lassen wirkliches Balancing meistens vermissen. Verballern wir mit unserem Bolter fast ein ganzes Magazin, um einen Gegner auf's Kreuz zu legen, erledigt unser stinknormales Kampfmesser den Job in zwei, drei Schwingern. Allgemein sollte man als Schütze auf Abstand gehen, denn der Fleischwolf des Nahkampfes ist eben genau das; ein Fleischwolf für jeden, der nicht schnell genug auf die Nahkampf-Taste drückt.
Aber auch die Karten wirken unausgewogen, als wären sie bereits darauf ausgelegt, für offene Feldschlachten herzuhalten, anstelle von den aktuellen Scharmützeln. Wenn zwei Seiten mit gleicher Spielerzahl gegeneinander kämpfen, die eine Seite aber hinter riesigen Befestigungen steht, die mit ausreichend offener Fläche davor ausgestattet sind, dann ist das als Angreifer oft frustrierend. Und spielt man dann ein wenig Eldar, hat man momentan (wer weiß, was der nächste Patch bringt) das Gefühl, dass man keine äonenalte Über-Zivilisation ist, sondern ein Boxsack für genmanipulierte Supermenschen. Während unserem Test hatten wir ab und an auch mit gehörigen Performance-Einbrüchen zu kämpfen. Und, das muss gesagt werden, Eternal Crusade ist kein Augenschmaus, die Texturen manchmal schwammig, die Bewegungen oft steif, besonders bei den Eldar. Es ist eben noch ein Alpha-Build, und das spürt man. Mit einem Preis von 40 Euro aber auch kein Argument, hinter dem sich die Entwickler verstecken dürfen. Wie anfangs erwähnt hat Eternal Crusade einen Lichtjahre-langen Weg vor sich, aber auch das Potenzial, wirklich interessant zu werden. Momentan könnte es eher frustrierend, wenn man kein hartgesottener Warhammer 40,000-Fan ist.
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