Unravel two - Test/Review
Kaum auf der E3 angekündigt. war es auch schon erhältlich! Die Rede ist natürlich von Unravel two, das seit ein paar Tagen über EAs Origin-Dienst erhältlich ist.
Von Lars Hack am 18.06.2018 - 15:45 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Electronic Arts

Entwickler

Coldwood Interactive

Release

09.06 2018

Genre

Platformer

Typ

Vollversion

Pegi

7

Webseite

Preis

ab 19,99 Euro

Media (20)

Doppelter Spaß

Kaum auf der E3 angekündigt. war es auch schon erhältlich! Die Rede ist natürlich von Unravel two, das seit ein paar Tagen über EAs Origin-Dienst erhältlich ist. Auch wir haben uns im wahrsten Sinne des Wortes in das wollige Abenteuer geschwungen!
Seemannsgarn
Die stürmische See, peitschender Regen und ein schwankendes Schiff – kein guter Ort für eine handgroße Figur aus Wollfäden. Und trotzdem finden wir uns zum Start von Unravel two genau hier wieder. Natürlich kommt es, wie es kommen muss und wir werden über Bord gespült. Als wir schließlich an der nächsten Küste wieder zu uns kommen, sind wir nicht allein. Eine andere Wollfigur, ein Artgenosse, hat ebenfalls seinen Weg hierher gefunden. Da wir rasch bemerken, dass unsere aus Fäden bestehende Gestalten ein loses Ende aufweisen, verbinden wir die kurzerhand miteinander. Fortan sind unsere Schicksale ziemlich wortgetreu verwoben. So brechen wir nicht alleine, sondern zu zweit auf. Das Ziel offenbart sich erst nach einem kurzen Marsch durch die Wildnis dieses fremden Landes: Der Leuchtturm an der Küste. Das verlassene Gebäude dient uns fortan als Missionshub, während wir uns Episode für Episode gen Spitze voran arbeiten. Und wie tun wir das? Natürlich mit unseren mächtigen Wollfadenkräften! Moment. Wollfadenkräfte?
Okay, okay, vielleicht klingt das etwas aufregender als es am Ende ist. Unravel two ist ein klassischer Plattformer. Wir bewegen uns von links nach rechts durch die Level hindurch, überwinden Hindernisse und lösen kleine Rätselaufgaben. Meistens läuft das eben darauf hinaus, dass wir uns hin- und herschwingen. So gelangen wir über Abgründe und gefährliche Passagen hinweg oder erklimmen sonst unpassierbare Abhänge. Zwar gibt es in der Welt immer wieder Ankerpunkte, an denen wir uns entlanghangeln können, unser wichtigstes Werkzeug bleibt aber die jeweils zweite Spielfigur. Durch die stete Verbindung zwischen unseren Wollrecken benutzen wir einfach einander um durch die Lüfte zu gleiten – solange nur einer der beiden einen guten Stand hat.
Brauchen wir dann doch ein wenig Sprungkraft, um nach oben zu gelangen, können wir unseren Faden auch an zwei Punkten festbinden und so ein Trampolin erschaffen! Außerdem manipulieren wir die Spielwelt, wenn es mal ein Rätsel erfordert. So schieben wir Sprungdüsen in die richtige Richtung, benutzen Steine als Wippengewichte oder lösen klitzekleine Lawinen aus, um uns den Weg zu bahnen. Und klar, das wichtigste neue Feature haben wir noch gar nicht angesprochen: Wir spielen im Koop! Beziehungsweise, wir können im Koop spielen. Schließen wir einen zweiten Controler an unser Gerät an, übernimmt ein zweiter Spieler die Kontrolle über den neuen Wollhelden. Allerdings zwingt man uns nicht dazu, uns einen Gefährten zu suchen. Wollen wir Unravel two in Ruhe und alleine spielen, steuern wir abwechselnd beide Figuren und wechseln je nach Situation per Knopfdruck hin und her. Egal ob zu zweit oder alleine, wir können Unravel two gemütlich bewältigen. Allerdings setzt man momentan noch nur auf lokalen Koop.
Garstige Truthähne
Von unserem Leuchtturm aus reisen wir in die verschiedensten Level – wir hüpfen durch die Straßen einer Stadt, das Unterholz in dichtem Wald oder am Ufer eines Sees entlang. Eben jene Level sind ein wahrer Blickfang! Von detailverliebten Hintergründen bis hin zu den stimmigen Plattformen, die unsere Wollhelden überwinden müssen, sieht Unravel two optisch einfach gut aus. Auch die Musik trägt zur gelungenen Atmosphäre bei. Ruhig, wenn wir am Rätseln sind, rasanter, wenn wir zum Beispiel vor einem wütenden Truthahn mit einem Hass auf Wollfiguren flüchten müssen. Trotzdem müssen eben auch die schwachen Seiten angesprochen werden. Viele der Rätsel wiederholen sich und rasch erkennt man als Spieler Muster in den Aufgabenstellungen. Ohnehin erwarten uns im Verlauf der Hauptstory keine wirklich harten Knobelaufgaben. Dafür schalten wir mit unserem Vorankommen immer wieder Herausforderungslevel frei, die uns etwas mehr fordern wollen. Allerdings wird jeder enttäuscht, der eine umfasssend erzählte Story erwartet. Zwar bekommen wir im Hintergrund immer wieder Ausschnitte einer Geschichte angeteasert, allerdings wird diese selten handfest. Dazu kommt eine überschaubare Spielzeit für die Hauptmissionen und ein geringer Wiederspielwert.
Mit 20 Euro auf Origin ist der Titel aber angenehm bepreist. Noch ein Pluspunkt: Nicht immer müssen beide Figuren die Sprungpassagen erfolgreich absolvieren. Meist reicht es, wenn sich ein Spieler am Faden des anderen entlanghangelt. Gepaart mit dem überwiegend ruhigen, szenischen Spielverlauf bietet sich Unravel two geradezu dazu an, mit den lieben Kleinen gespielt zu werden. Dafür spricht auch der extrem einfache Anstieg und die angenehm ansteigende Lernkurve.

1 Kommentar

Shirzad vor 2374 Tagen

Vielen Dank für den tollen Beitrag!

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