Tom Clancys Ghost Recon: Future Soldier - Test/Review (PC)
Publisher und Entwickler Ubisoft haucht der Ghost Recon-Serie neues Leben ein.
Von Christoph Miklos am 29.06.2012 - 23:55 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Ubisoft

Entwickler

Ubisoft Paris

Release

28.06.2012 (PC)

Genre

Taktik-Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

49,90 Euro

Media (66)

Die Zukunft des Militärs

Publisher und Entwickler Ubisoft haucht der Ghost Recon-Serie neues Leben ein. In Future Soldier bekommt man modernste Technik, viel Action und massig Skriptsequenzen geboten. Hört sich doch verdächtig nach Call of Duty an…oder?
Gut gegen Böse
Die Zukunft sieht nicht rosig aus: Terroristengruppen bedrohen die Welt. Ein kleiner US-Spezialtrupp - die sogenannten Ghosts - versuchen die Ordnung wieder herzustellen. Doch bereits zu Beginn des Spieles müssen wir tatenlos mit ansehen, wie unsere Einheit durch eine Bombe getötet wird. Die dafür verantwortlichen Übeltäter entpuppen sich schnell als globale Bedrohung und so beginnt man mit einem neuen Ghost-Squad eine Reise quer über den Erdball.
Taktik gegen Action
Future Soldier setzt - wie frühere Teile der Serie - auf Schleicheinsätze und taktisches Vorgehen. Immer wieder muss man Gegner erst unbemerkt aufspüren und sie dann lautlos aus der Nähe ausschalten. Alternativ reicht aber auch ein präziser Schuss aus einem schallgedämpften Gewehr. Auch abgesprochenes Teamplay ist entscheidend. Alle vier Ghost-Recon-Mitglieder nehmen auf Befehl bestimmte Ziele ins Visier, um sie perfekt getimed im selben Moment auszuschalten. Es gibt aber auch actionreiche Levelabschnitte im neusten Ghost Recon-Teil, die in bester Call of Duty-Manier auf massig Explosionen und Skriptereignisse setzen. Ebenfalls mit von der Partie: die stupiden Moorhuhn-Ballereinlagen (zum Beispiel als Bordschütze eines Black Hawk Truppenhelikopters). So laut und intensiv ging es in der Reihe bisher selten zu.
Die meisten der 12 Missionen sind eher linear gestaltet und haben einen ähnlichen Ablauf. Die Einflussnahme auf die anderen Teammitglieder beschränkt sich oft auf das Nötigste - Verhaltensregeln oder komplexere Positionierungsanweisungen für die Kollegen sind nicht möglich. Die Kampagne, für die selbst geübte Spieler wohl mindestens zwölf Stunden brauchen, kann auch mit bis zu drei Mitstreitern kooperativ durchgespielt werden.
Gadgets gegen Anspruch
Geht es nach Entwicklerteam Ubisoft, verfügen die Soldaten von morgen über eine aktive Tarnvorrichtung (wird nur beim Laufen oder Schusswechsel inaktiv) und satellitenunterstützte Kampfbrillen. Darüber hinaus spionieren ferngesteuerte Drohnen und Sensoren Gegner aus, ohne dass sich der Soldat selbst in die Gefahrenzone begeben muss. Die zahlreichen Gadgets sind zwar verdammt cool, doch sorgen diese in Kombination mit dem Multiabschuss für einen geringen Anspruch. Vor allem erfahrene Spieler dürften angesichts dieser zahlreichen Hilfsmittel chronisch unterfordert sein.
PC-Port gegen Technik
Die PC-Umsetzung von Ghost Recon: Future Soldier kann sich nur bedingt sehen lassen. Die flüssigen Animationen und feschen Effekte können nicht über die matschigen Texturen und zahlreichen Grafikfehler hinwegtäuschen. Für uns nicht ganz verständlich: Nach der Installation der beiden Updates hat sich die Qualität der Texturen merklich verschlechtert. Was ist da schief gelaufen? Zumindest beim Sound bekommt man Gutes geboten. Soundtrack und Waffengeräusche können auf Anhieb überzeugen. Lediglich die nicht immer lippensynchrone Vertonung nervt etwas.
Testvideo zur Kampagne von Tom Clancys Ghost Recon: Future Soldier
Multiplayer gegen Solospieler
Neben dem Koop-Modus enthält Future Soldier den so genannten Guerilla-Modus. Hier kämpft man wie im Horde-Mode aus dem konsolenexklusiven Gears of War 3 gemeinsam mit Freunden gegen immer stärker werdende Truppen. Das ist zwar nicht allzu innovativ, macht aber durchaus Laune. Allerdings nur über das Internet, ein LAN-Modus fehlt. Ebenfalls nur über Ubisofts Online-Server laufen vier weitere Modi, die sich anders als die Koop-Missionen auf das Gegeneinander der Spieler konzentrieren und zwar launig, aber wenig innovativ ausfallen.
Im Multiplayer stehen drei verschiedene Klassen zur Auswahl. Da wäre zum einen der Schütze der dank seiner verstärkten Schutzweste besonders viel Schaden einstecken kann. Ganz anders sieht es beim Späher aus: Mit seiner optischen Tarnung, Schutz vor Wärmedetektoren und einem großen Repertoire an Scharfschützengewehren eignet sich der meist verdeckt agierende Schleichkünstler perfekt als Sniper. Last but not least wäre da noch der Techniker: Von Haus aus mit Sensorgranaten zur Aufklärung der Umgebung ausgestattet, eignet er sich perfekt als Unterstützungsklasse.
Über das Ghost Recon Network, einem mit Call of Duty Elite vergleichbaren, aber kostenlosen Onlinedienst können wir nicht nur unsere Statistiken, Erfolge und gesammelte Erfahrungspunkte im Auge behalten, sondern auch auf den Gunsmith-Modus zugreifen. Mit der Gunsmith-Funktion kann man Waffen und Ausrüstung in einem 3D-Menü modifizieren. Das geht zum einen direkt über das Spielmenü, aber auch über die Ghost-Recon-Website und via App auf Android-Geräten wie Smartphones oder Tablets. Eine iOS-Version für iPhone und iPad soll in Kürze von Ubisoft nachgereicht werden.

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