Schonmal darüber nachgedacht, einen ganzen Planeten zu verändern? Jetzt ist eure Chance dafür gekommen - wenn auch nur virtuell. Entwickler Miju Games hat uns The Planet Crafter gebracht, das es vor kurzem aus dem Early Access zum vollen Release gebracht hat. Auch wir sind auf die Oberfläche eines wilden Planeten hinabgestiegen und haben das Schicksal einer ganzen Welt selbst in die Hand genommen.
Wüste weicht Bäumen
Das Grundprinzip ist recht einfach: Wir wurden auf einen fernen Planeten geschickt, bar jeglichen Lebens, um ihn für die Besiedelung durch die Menschheit fit zu machen. Die Ausgangslage? Eine mars-ähnliche Welt, die so vor sich hin durch das Weltall treibt. Wir landen hier in einer einfachen Kapsel - ein Stuhl, eine Truhe mit Vorräten, eine einfache Werkbank. Das ist alles, was man uns mit auf den Weg gibt, um eine ganze Welt nach und nach zu verändern.
Es gibt also einiges für uns zu tun, um eine furchtbare Welt zu kreieren. Wir schaffen Sauerstoff, in dem wir Pflanzen in speziellen Vorrichtungen anbauen. Wir erhöhen den Druck, indem wir Gase unter der Erde freisetzen. Und wir erhöhen die Temperatur, in dem wir... Naja. Heizungen bauen. Klingt erstmal schräg, aber nach uns nach wird unsere neue Heimat wohnlicher.
Unser ganzes Unterfangen ist in Stufen unterteilt, die jeweils einen Meilenstein darstellen. Unser erster Meilenstein ist beispielsweise, den roten Himmel in einen blauen, erdähnlichen zu verwandeln. Da wir für all unsere Spielereien natürlich auch Strom brauchen, bauen wir dazu noch Wind- und Solaranlagen. Für spezielle Ausrüstung plündern wir vor langer Zeit abgestürzte Raumschiffe. Auf dem Weg finden wir auch ein wenig über uns selbst heraus. Zum Beispiel sind wir hier nicht aus reinem Vergnügen, sondern als Strafe. Wir bekommen intergalaktische E-Mails von der Firma, die uns hier her geschickt hat und von anderen Planet-Craftern, die da draußen unterwegs sind. Die Menschheit kann sich also schon bald auf viele weitere Welten zum Besiedeln freuen.
Survival, aber zwischen den Sternen
The Planet Crafter tut es vielen Genrekollegen gleich. Wir starten mit wenigen Ressourcen und mausern uns allmählich zu einem Allround-Talent. Alle Werkzeuge, die wir brauchen - Pflanzkästen, Heizungen und so weiter - starten auf einem niedrigen Level und werden mit der Zeit immer effektiver, während wir den Planeten verändern. Oder zumindest bekommen wir stärkere Versionen von ihnen, die wir bauen können.
Die Rohstoffe, die wir für unsere Expansionspläne benötigen, liegen tatsächlich einfach herum. Die gesamte Planetenoberfläche ist übersät mit Ressourcen. Für so manchen spezielleren Rohstoff müssen wir uns aber anstrengen. Mal gibt es diese dann in Höhlen oder in den abgestürzten Raumschiffen, die wir immer und immer wieder finden. Damit das Spiel nicht einfach zum Ressourcen-Sammler wird, bemühen wir uns auch noch um unsere körperlichen Bedürfnisse. Wir starten mit drei Balken, die unseren Hunger, unseren Sauerstoff-Vorrat und unseren Durst darstellen. Um nicht ohnmächtig zu werden, müssen wir alle drei Balken oben halten. Dafür können wir auch die passenden Items craften. Zum Beispiel stellen wir aus gesammeltem Eis Wasser her. Im Laufe des Spiels bauen wir aber nicht nur unsere Basis aus, sondern auch uns.
Wir bauen größere Sauerstoff-Tanks für unseren Rücken. Oder ein Exoskelett, um mehr Gegenstände zu transportieren. Aber ja, klar, auch unsere Basis. Es beginnt mit einfachen Wohn-Blöcken, die wir dann mit Info-Bildschirmen, Vorrats-Truhen und zahlreichen anderen Planet-Crafter-Werkzeugen füllen. Ein ganzer Planet wartet auf unsere Arbeit. Das ist eine ziemlich große Leinwand zu füllen.
Prozent um Prozent
Stück für Stück machen wir den Planeten bequem für die Menschheit. Vom blauen Himmel bis hin zu ersten Pflanzen. Auf dem Weg upgraden wir immer wieder unsere Infrastruktur, sorgen für mehr Strom und machen unsere persönliche Ausrüstung fit für unsere Anstrengungen. Das klingt alles in allem recht ähnlich zu anderen Survival-Games und ist auch genauso. Der große Twist hier ist die allmähliche Veränderung unserer Umgebung. Sonst macht The Planet Crafter vieles wie Genrekollegen: Unsere Rezepte werden nach und nach verbessert und wir sammeln munter Rohstoff um Rohstoff. Das ist per se nichts Schlechtes, kann nur auf Dauer etwas repetitiv werden.
Böse Zungen könnten behaupten, dass das Spiel nichts verkehrt macht, weil es sich nicht viele Neuerungen zutraut. Aber das ist etwas übertrieben. Der Fokus liegt einfach auf der Transformation des Planeten, der allmählichen Umwandelung der Spielwelt. Darin allein liegt ein großer Reiz, der ohne viel Schnickschnack auskommt. Es gibt kaum ein gesprochenes Wort im Spiel, die Musik ist entspannt und passend für den gemütlichen Fortschritt, den wir anstreben. Ein großer Pluspunkt ist auch die sehr offene Einstellung der Schwierigkeit. Wenn wir zu Beginn unsere Welt erstellen, haben wir viele Freiheiten, wie schwer es sein soll. Vielleicht wollen wir bereits alle Rezepte freigeschaltet haben. Oder wir wollen uns keine Gedanken um Ressourcen machen. Von der ganz klassischen Experience bis hin zum "Ich bin nur hier, um den Planeten florieren zu sehen" liegt alles in unserer Hand.
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