The Last Guardian - Test/Review
Mittlerweile haben wir gefühlte Jahrhunderte auf The Last Guardian gewertet, dem neuen Titel aus dem Hause Team Ico, die unter anderem für Meisterwerke wie Shadow of the Colossus oder Ico verantwortlich sind (danke dafür, Team Ico!).
Von Dominik Vogel am 10.12.2016 - 16:43 Uhr

Fakten

Plattform

PlayStation 4

Publisher

Sony

Entwickler

Team ICO

Release

06.12 2016

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

59,99 Euro

Media (11)

Jahre später...

Mittlerweile haben wir gefühlte Jahrhunderte auf The Last Guardian gewertet, dem neuen Titel aus dem Hause Team Ico, die unter anderem für Meisterwerke wie Shadow of the Colossus oder Ico verantwortlich sind (danke dafür, Team Ico!). All jenen, denen das Studio dennoch kein Begriff ist, sei gesagt, dass jedes der Spiele für außerordentliche Geschichten, einfühlsame Charaktere und wunderschöne Szenerien stehen – und gleich vorweg: das alles finden wir auch in The Last Guardian. Technisch kann das Spiel aufgrund der langen Entwicklungsdauer aber leider nicht auf voller Länge überzeugen. Mehr dazu lest ihr wie immer hier im Test!
Geschichte
Da die Geschichte aus The Last Guardian der wesentliche Bestandteil des Spiels ist, wollen wir darauf nur knapp eingehen. Wir finden uns als kleiner Junge in einer Höhle wieder, ohne zu wissen wie wir hier gelandet sind. Neben uns liegt ein enormes Monster das einer überdimensionalen Mischung zwischen Katze und Vogel gleicht, und das mit Speeren verwundet wurde. Nachdem wir das Tier in den ersten Minuten füttern und ihm die Speere aus dem Leib entfernt haben, machen wir uns auf, die Höhle zu verlassen. Haben wir den Ausgang gefunden, wird uns schnell bewusst, dass wir uns inmitten einer riesigen Ruine befinden, der es zu entkommen gilt. Außerdem heult Trico, so wird unser Weggefährte genannt, einen Turm an der Spitze der verfallenen Stadt an – ob es sich wohl lohnt dort vorbeizusehen? Mehr als dieses knappe Intro zur Story verraten wir euch hier nicht. Was allerdings zur Geschichte gesagt werden sollte ist, dass die Charaktere einen unheimlichen Wandel vollziehen. Das Band zwischen Trico, der unzähmbaren Bestie, und unserem namenlosen Jungen wird merklich stärker umso weiter wir in der Geschichte voranschreiten, ohne dass es im Spiel extra angesprochen werden muss. Ihr werdet merken, dass euch das Tier beginnt zu verstehen und, dass ihr euch immer mehr auf Trico verlassen könnt. So wächst er euch immer mehr ans Herz, sodass ihr während dem spielen auf Trico Rücksicht nehmt und versucht, auf ihn acht zu geben. Relativ schnell ist eure Verbindung so stark, dass ihr Trico befehligen könnt. Dabei geht allerdings nie das Gefühl verloren, es mit einer wilden Bestie zu tun zu haben, die eben nicht jeden Befehl ausführt. Ich könnte euch hier stundenlang erzählen, wie schön die Charaktere inszeniert wurden, wie schön es ist zu sehen, wie die beiden Vertrauen aufbauen oder was für eine Leistung Team Ico vorgelegt hat, wenn es darum geht Gefühl in ein Spiel zu verpacken ohne die Charaktere sprechen zu lassen – erleben sollte die Geschichte aber jeder für sich!
Gameplay
Okay genug geschwärmt, kommen wir wieder zum Wesentlichen: dem Gameplay. Das hinterlässt nämlich einen eher durchwachsenen Eindruck. Auf der einen Seite finden wir die grandios animierten Protagonisten, eine lebendig wirkende Spielwelt und in jedem Raum kleine, aber durchdachte Rätsel die es zu lösen gilt. Auf der anderen Seite kämpfen wir immer wieder mit der Kameraführung, einem sichtlich starr vorgegebenen Weg und einer Steuerung auf die ich jetzt näher eingehen werde. Auch wenn es untypisch ist, gerade die Steuerung zu bekritteln, muss sie hier doch extra erwähnt werden. Nicht nur, dass Team Ico einfach mal auf klassische Konventionen wie die X Taste um zu springen oder Kreis um sich fallen zu lassen verzichtet, auch ist die Steuerung unheimlich unpräzise und macht nicht immer was sie soll. Habt ihr die Hürde mit der neuen Tastenbelegung erst einmal überwunden (ich habe bis zum Ende damit gekämpft) macht euch unser namenloser Junge damit zu schaffen, dass er hier und da vor Punkten steht, bei denen er sich hängen lassen soll, dies aber partout nicht machen möchte. Wirklich schade ist aber, dass die Interaktion mit Trico oft anstrengender ist als erwartet. Denn ihr müsst immer wieder auf ihn klettern oder von ihm abspringen, und das könnt ihr nur, wenn ihr auf dem Tier steht. Wir stehen wiederum nur, wenn wir uns zentral auf seinem Rücken oder Kopf befinden – ja findet die Punkte mal, wenn sich Kameraführung und Steuerung gegen euch verschworen haben! Dennoch: Die Momente in denen alles funktioniert und wir auf Trico sitzen, während er mit uns von Raum zu Raum oder von Säule zu Säule springt, sind jede Sekunde der unpräzisen Steuerung und der lahmen Kameraführung wert!
Grafik
Leider kommt The Last Guardian auch bei der Grafik nur mäßig weg. Wie ich schon eingangs erwähnt habe, haben wir mittlerweile Jahrhunderte auf das Spiel gewartet – und das sieht man. The Last Guardian sieht eben aus wie ein AAA-PlayStation3-Titel aus dem Jahre 2011 (dem Zeitpunkt zu dem das Spiel bei durchschnittlicher Entwicklungsdauer hätte erscheinen können). Die Texturen sind immer wieder sichtlich zweidimensional, das Design der Ruinen und der Außenwelt ändert sich kaum und Grashalme, Bäume sowie Tricos Fell sind vollkommen 2013. Deshalb ist es aber umso überraschender, dass die Bewegungsabläufe der Charaktere so natürlich und variantenreich wirken! Auch die Atmosphäre die euch das Spiel übermittelt ist gigantisch – obwohl kaum Hintergrundgeräusche zu finden sind! Dennoch: Klickt euch durch unsere Galerie, seht euch ein oder zwei Videos an und ihr wisst, warum The Last Guardian maximal im Mittelfeld bei grafischen Anforderungen liegt.

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