Einer der vielversprechendsten Titel dieses Jahr, so die Meinung Vieler. Wir sind gespannt und lassen uns überraschen. Ob Skyrim ein würdiger Nachfolger von Oblivion wird, oder sogar noch besser, könnt ihr in unserem Review nachlesen.
Gigantisch
Als Krieger des Volkes Nord findet man sich auf einem Marktkarren wieder. Weder weiß man wie man dort hinauf gekommen ist, noch was uns am Ziel erwartet. Doch all die gefesselten Mitfahrer lassen wenig Erfreuliches vermuten, und so kommt es dann auch als wir am Ende eine mächtige Burg erreichen. Wir werden zwar nicht direkt eines Verbrechens beschuldigt, noch findet sich unser Name auf der Liste der Aufständischen wieder, doch da wir schon mal hier sind, dürfen auch wir unseren Kopf auf den Hackstock legen und unser Schicksal mit den anderen teilen… fängt doch gleich gut an. Zu unserem Glück greift in diesem Moment ein Drache die Festung an, was unseren Kopf dort hält wo er auch hin gehört, zwischen unseren Schultern. Im heillosen Durcheinander suchen wir ein Versteck um dem schlechten Atem des Drachen zu entgehen und schließen uns kurzum einem Hauptmann der Wache an, der ebenfalls null Bock hat sich brutzeln zu lassen. Dabei dringen wir tiefer in den Bergfried ein und ein paar Etagen tiefer, vorbei an den Folterzellen, wo man sichtlich nichts von dem Angriff mitbekommen hat, da die finsteren Gesellen fröhlich mit ihrer Arbeit fortfahren. Dann stehen wir vor einer kleine Gruppe Männer die ohne Umschweife den Hauptmann angreifen…schwerer Fehler, der Hauptmann macht kurzen Prozess und wir sind um eine Waffe reicher, die wir dann auch laufend gebrauchen können. Ein paar Scharmützeln später haben wir es geschafft und sind der Burg, die der Drache zu einem Feuerkessel umgebaut hat, entkommen. Der Hauptmann ist schwer von uns beeindruckt, was auch sonst, und nimmt uns mit nach Flusswald wo Freunde von ihm leben. Hier erhalten wir unseren ersten Auftrag. Der Weg zum Ziel ist weit und gefährlich.
Da wir noch keinen wirklich beeindruckenden Level haben, ist ein Rudel Wölfe schon ein Kampf mit dem Glück. Bären sollte man sowieso meiden. Endlich angekommen werden wir vom Burgherrn unter Vertrag genommen, da wir als einziger lebender Beweis gelten, der Erfahrung mit einem Drachen hat. Nun ja, wenn man Schwanz einziehen und reiß aus nehmen als Erfahrung betrachtet, stimmt es wohl. Wir wiedersprechen nicht und besorgen seinem Hofmagier eine Steintafel, die er für Untersuchungen benötigt. Kaum abgeliefert freut sich der Burgherr über unser Gelingen und vergattert uns gegen einen Drachen zu kämpfen, da wir ja der einzige lebende Drachenkenner sind, welch Irrsinn. Egal, wir gehen in Begleitung eines weiblichen Hauptmannes und einem Haufen Soldaten zum Wachturm außerhalb der Feste, wo ein Drache bereits für einen wohlig warmen Untergrund gesorgt hat, und wie kann es auch anders sein, er kommt nochmal zurück, klar, weil wir jetzt da sind. Also Bogen raus, rauf auf den Turm, sehr schlechte Idee und flotten Schritte sowie mit angesengten Haaren wieder hinunter zwischen die Soldaten. Mehr Ziele für den Drachen und mehr Zeit für uns den letzten wirksamen Treffer zu landen. Geschafft, doch was ist das? Der Drache beginnt zu glühen und zerfällt, wie Vampire in der Sonne die auf den Sunblocker vergessen haben. Übrig bleibt seine Seele, die wir spektakulär in uns aufnehmen (Ghostbusters lässt grüßen), kein Problem, Inventar ist ja noch leer, und wir haben einen weiteren Level erreicht sowie eine neue Bezeichnung erhalten, „Drachenblut“. Wobei wir nicht wissen ob das gut ist oder schlecht. Die Seele findet sich wiedererwarten nicht im Inventar, sondern in unserem Körper, und hat uns stählerne Stimmbänder beschert, denn ab sofort beherrschen wir einen Ruf, nicht den den wir von den üblichen Barbaren kennen, sondern einen Drachenlaut, der alles zur Seite fegt was vor uns steht. Solltet ihr allerdings nicht unter den Soldaten ausprobieren, zumindest nicht wenn ihr nicht vorher gespeichert habt, die finden das gar nicht lustig, und lassen euch Stahl schmecken noch bevor ihr „ups“ sagen könnt. Zurück beim Burgherren, bekommen wir eine weitere Belohnung in Form einer nützlichen Waffe, 800 Wörter Danksagungen und einen Titel, der uns ab sofort zum Thane erhebt. Nach einer weiteren Aufklärung über die „Graubärte“ (alte Säcke mit langen grauen Bärten), die wir sofort aufsuchen sollen, machen wir uns vom Acker und bekommen als Begleitschutz eine hübsche Kriegerin, die einfach zu viel an hat. Das gab es schon mal freizügiger wenn ich mich recht erinnere… Macht nichts, lenkt uns zumindest nicht von unserem Auftrag ab. Wir laufen los zum Meeting mit den Grausäcken die auf einem Berg hausen der nur über schlappe 7000 Stufen zu erreichen ist. Das auf dem Weg dorthin Riesen und Bergtrolle auf der Lauer liegen, hat man vergessen uns zu sagen. Ab sofort heißt es alle 5 Minuten „schnell speichern“, da entweder der plötzliche Jump zum Desktop oder ein Hieb mit der Keule eines Riesen den Spielspaß trüben. Abgesehen davon hat man ab dieser Stelle freie Wahl die Landschaft zu erkunden wie man möchte, oder auch diverse Nebenmissionen anzunehmen. Mehr von der Story gibt’s jedenfalls nicht. Nur eines noch, viel Spaß, denn den werdet ihr mit Sicherheit haben.
Wo soll man da anfangen?
Vom Stil des Games hat sich im Vergleich zu Oblivion nicht viel verändert, einzig die Menüs haben einen bitteren Konsolen-Optik-Beigeschmack bekommen, was für uns PC-User fast schon eine Beleidigung ist. Aufträge einsammeln, ausführen und Charakter hochleveln. Drei Möglichkeiten stehen zur Verfügung um die Spielfigur zu pushen: Magic, Gesundheit, Ausdauer. Zusätzlich könnt ihr Fertigkeiten hoch ziehen, doch die alle hier aufzuzählen würde zu lange dauern. Egal ob man zum Dieb tendiert, zum Erzmagier der alles zerstört, oder heilt, oder zum Fernkämpfer, bis zum Rabauken mit zwei Klingen, stehen unzählige Möglichkeiten zur Verfügung. Ein zu großes Mischverhältnis sollte man allerdings vermeiden, aber das wisst ihr ja sicher. Dafür habt ihr die Möglichkeit mit mehreren Varianten das Game erneut durch zu zocken. Schwer beeindruckt von der gewaltig großen Landschaft, die nur in Innenbereichen zum Nachladen pausiert, durchstreifen wir alle möglichen Klimazonen, von Schnee bedeckten Berggipfeln bis hin zu schwülen Sumpflandschaften wird uns hier alles geboten was man sich vorstellen kann.
Ebenso beeindruckend ist die Umgebung mit ihrer äußerst aktiven Tierwelt, die von Hasen, Füchsen, Vögeln, Hirschen, Elchen, Wölfen, Bären, Steinböcken bis hin zu winzigen Glühwürmchen und gewaltigen Drachen eine Vielfalt bietet, die man nicht oft zu sehen bekommt. Auch sehen sie aus unmittelbarer Nähe überraschend echt aus. Das Tag und Nachtspiel ist auch hier in Skyrim vertreten, und das nicht zu knapp, da ein Nacht-Zyklus fast eine halbe Stunde in Anspruch nimmt, kommt das im Spiel wie eine halbe Ewigkeit rüber. Dem abzuhelfen wurde ein Pause-Menü eingebaut dass uns an diversen Orten eine frei einstellbare Zeit verweilen lässt. Denn handeln kann man prinzipiell nur unter Tags von 8:00 – 20:00, ja, auch die haben Öffnungszeiten. Ok, als Dieb muss man sich nicht daran halten, aber als ehrliche Haut… Hat man einen Ort schon mal besucht, kann man diesen per Sprung sofort wieder betreten, egal wo man sich auch gerade befindet. Voraussetzung dabei ist, dass man sich im Freien aufhält. Diese Erleichterung lernt man sehr schnell zu schätzen, denn wenn man dem Haupthandlungsstrang folgt, läuft man meistens Kreuz und Quer über die Karte und jedes Mal tiefer in unbekannte Gefilde. Wer es gemütlich mag und einen Ort erreichen möchte bei dem er noch nicht war, der darf ein Fuhrwerk samt Kutscher mieten, der aber nur einen begrenzten Radius anbietet. Schätze und Verstecke gibt es mehr als man zählen kann, und manche findet man nur durch Zufall oder während einer Mission. Ebenso verhält es sich mit den Waffen, Rüstungen und Zaubern, die an Art und Zahl astronomisch wirken. Etwas zäh wirkt der Kampfmodus, als würde unser Held einen Augenblick brauchen um zu überreißen was man möchte, blocken oder angreifen. Dazu kommt auch noch der etwas geizig ausgelegte Ausdauerbalken, sprich davon laufen könnt ihr abhaken, da lohnt es eher noch auf F9 „schnell laden“ zu drücken und vorsichtiger an die Situation heranzugehen. Eine durchwegs brauchbare Möglichkeit ist die Kombination aus Kampfmagie und Waffe die man in einer Hand halten kann. Also zuerst auf Distanz Brutzeln und dann umhauen. Die belebten und großen Hauptstädte laden zu Spaziergängen ein, und wer das nicht möchte, macht sie trotzdem, denn bis man einen Händler gefunden hat, die man häufiger benötigt als einem lieb ist, vergeht schon gut ein Stück Zeit. Zudem dürft ihr euch als Waffenschmid wichtigmachen, könnt selbst Tränke verändern oder brauen, dürft euch eine Frau suchen und ein Heim nehmen, Danke hab ich schon und was soll daran eigentlich reizbar sein? Und wo bitte sind die Bordelle und Nachtclubs? An so etwas denkt niemand.
Um auch ein paar negative Seiten anzusprechen. Bislang fand sich noch kein Patch der verhindern konnte, dass man aus unbekannten Gründen plötzlich auf dem Desktop landet. Nicht gespeichert? Pech! Wer sich mit dem Gedanken trägt die Waffe ziehen/wegstecken-Taste von „R“ auf eine andere Taste zu legen, dem könnte es so ergehen wie uns. Mitten im Kampf, verstecken wir uns vor Bogenschützen hinter einer Säule, vor uns liegt der Leichnam eines Soldaten, den filzen wir noch schnell, könnte ja Heiltränke bei sich haben und sacken mal schnell alles ein was er mit sich schleppt. Ein Bogen, welch Segen, also einspannen und Pfeil anlegen. Doch als wir hinter der Säule hervorkriechen, so als hätten wir Betonschuhe an, merken wird das da was nicht stimmt. Nochmal ins Inventar…wir sind überladen, also weg mit dem unnötigen Krempel. Doch der Krempel wehrt sich und bleibt wo er ist, festgesetzt in unserem Inventar. Nach unserem Ableben, dank der atemberauschenden Geschwindigkeit und einer Stunde Google-Suche, trafen wir einen Gleichgesinnten der das Problem schon gelöst hatte. Einfach die Taste so belassen wie sie ist, denn auch die „ablegen-Taste“ befindet sich auf „R“. Das Game hat sichtlich ein Problem damit, wenn eine Taste für zwei Funktionen gedacht ist, und man eine davon verändert, dass die Andere dann gar nicht mehr funktioniert. Die Gesellschaft unserer Begleiterin konnten wir leider auch nicht lange genießen, hübsch hin oder her, da sie mit unseren Abstechern quer durchs Gemüse nicht einverstanden war. Selbst Spielstand neu laden brachte keine Abhilfe, sie hing irgendwo in der Pampa fest, und da man einen solchen Abstecher auf Grund von extremen Steigungen nicht immer zurücklaufen kann um sie zu suchen, haben wir es eben dabei belassen, sie hatte sowieso zu viel Rüstung an. Wie gesagt, es gibt leider noch einen Haufen kleinerer Bugs, die mitunter durchaus störend wirken können.
Menü für Konsolen Das Ingame-Menü (Waffen, Rüstung, Inventar, Karte, Quests, etc.) ist sehr gewöhnungsbedürftig, da es keinen „Schließen“ Button gibt. Wollt ihr aus einem Menü hinaus und rückt wie gewohnt auf „Esc“, seid ihr plötzlich im Hauptmenü der Grundeinstellungen. Lesefaul haben wir uns dann durchgewurstelt und kamen
dahinter dass man nur nach links klicken muss (wenn das Menü an der linken Seite ist), einfach außerhalb des Menübereiches, oder die Tabulator-Taste drücken. Der Fertigkeitenbaum verrät dann glasklar den Hintergedanken der Programmierer, es muss auch simpel für Gamepads zu steuern sein, was man auch für die PC-Version einsetzen kann. Tasten von 1-12 sind belegbar. Auch kann man diverse Tasten umlegen, was aber nicht für alle gilt, und was wir überhaupt nicht nachvollziehen können. Dazu kommt auch noch der Doppelbelegungs-Bug.
Traumhafte Landschaft
Wie schon zuvor angeschnitten bekommt der Spieler eine fantastische Spielwelt geboten die reichlich animiert wurde. Schneewehen, Regen, Wasserfälle, ein Tag- und Nachtzyklus der glaubhaft integriert wurde, vorbeiziehende Wolken, üppige Wiesen und Waldlandschaften. Doch inmitten der wunderbaren Pracht verstecken sich auch matschige Texturen (Felswände), und andere optische Bugs. Doch trübt dies keineswegs den Gesamteindruck, der sich auch über ein „Two Worlds“ erhebt. Einfach traumhaft schön und beeindruckend.
Professionelle Synchronisation Überrascht waren wir auch von der exzellenten deutschen Synchronisation. Die Sprecher legen sich dabei voll ins Zeug, und das über die gesamte Spielzeit hinweg. Leider wiederholen sich die Stimmen zu oft, sprich eine Stimme für mehrere Charaktere, was dem Gesamteindruck in die Kniekehle tritt. Die Musik hingegen lässt kein Auge trocken, stimmungsvoll, spannend, Action geladen, das volle Programm mit einem Hauch von Herr der Ringe.
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