Tales of Xillia 2 - Test/Review
Rund ein Jahr nach der Veröffentlichung von Tales of Xillia in Europa erwartet uns der 2te Teil des beliebten J-RPG, das uns wieder von Bandai Namco präsentiert wird.
Von Dominik Vogel am 10.09.2014 - 05:07 Uhr

Fakten

Plattform

PlayStation 3

Publisher

Bandai Namco

Entwickler

Namco Tales Studio

Release

22.08 2014

Genre

Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (30)

Feine J-Kost

Rund ein Jahr nach der Veröffentlichung von Tales of Xillia in Europa erwartet uns der 2te Teil des beliebten J-RPG, das uns wieder von Bandai Namco präsentiert wird. Wer allerdings „nur“ mit einer Fortsetzung rechnet liegt falsch, denn uns erwartet nicht nur eine intensive neue Geschichte sondern auch eine neue Spielstruktur in der eure Entscheidungen den Spielverlauf beeinflussen können...
Geschichtsstunde
Wer von euch schon in den Genuss gekommen ist einen der Vorgänger der „Tales of“- Serie zu spielen, wird wissen, dass sie zu den Spieleserien gehört, die einen unglaublich intensiven und teils auch sehr komplexen Handlungsstrang verfolgt. Gleich vorweg: Das hat sich auch im 2ten Teil von Tales of Xillia nicht geändert. Diesmal sehen wir die Fantasywelt aus dem Blickwinkel von Ludger, der gleich zu Anfang von seinem Bruder Julius mächtig eins auf die 12 bekommt. Das war aber Gott sei Dank nur ein Traum – was anders auch blöd gewesen wäre, da wir uns bei Ihm um einen Job bewerben wollen. Um besagten Job zu ergattern müssen wir allerdings eine Prüfung absolvieren, bei der es um nichts anderes geht als ein paar Monster umzuhacken. Tja, gesagt, getan und großen Bro stolz gemacht!
Einige Laufpassagen und geniale Animesequenzen später finden wir uns auf einem Zug wieder, der von Terroristen überfallen wird. Es dauert natürlich nicht lang und wir erfahren den Grund für den Überfall: Es geht um ein kleines Mädchen, das sich an Board befindet und die wir – heldenhaft wie wir sind – retten wollen. Doch wem wir am Ende des Gemetzels gegenüberstehen kommt überraschend, denn Julius, unser Bruder, stellt sich der Gruppe an Kämpfern in den Weg! Als wäre das aber noch nicht unangenehm genug (besonders aufgrund des Traums den wir anfangs durchlebten) beginnt er noch dazu uns zu attackieren! Können wir dem großen Bruder weiterhin vertrauen? Und wer verdammt ist das Mädchen dass uns folgt? Und warum zum Teufel tragen alle Charaktere komische Taschenuhren? Um all diese Fragen aufzulösen müsste ich jetzt gewaltig Spoilern was natürlich nicht machen werde. Ich gebe euch aber stattdessen einen guten Rat: Findet es selbst heraus, es wird sich lohnen! Besonders da sich der weitere Geschichtsverlauf nicht nur auf Videosequenzen beschränkt. Ihr habt wie auch im ersten Teil während des Spiels immer wieder die Möglichkeit euch mittels Select-Taste, kurze und sehr nett inszenierte Kurzgespräche der Protagonisten anzusehen, die euch einen tieferen Einblick in das Universum gewähren.
Zwischen Final Fantasy und Heavy Rain
In den Welten von Tales of Xillia 2 bewegt ihr die Gruppe an Helden nur mit Ludger. Ihr steuert ihn aber nicht nur durch die Gebiete sondern trefft mit ihm auch immer wieder Entscheidungen die einen kleinen Einfluss auf Gespräche und einen großen Einfluss auf den Spielverlauf haben. Das geht sogar so weit, dass euch eure Entscheidungen á la Heavy Rain zu zwei verschiedenen Enden führen können. Werdet ihr gerade nicht als Entscheidungsträger benötigt lauft ihr durch die verschiedenen Gebiete und erledigt Quests oder killt Monster die sich euch in den Weg stellen. Um beim Monsterjagen nicht ziellos durch die Gegend zu schlendern oder das Ziel aus den Augen zu verlieren, werden wir mit einer übersichtlichen Minimap ausgestattet, die wir oben rechts am Bildschirmrand finden. Durch das RPG-typische offene Spielsystem könnt ihr selbst festlegen wann ihr soweit seid die Geschichte fortzusetzen. Das macht es nicht nur möglich jederzeit eure Helden in Kämpfen zu leveln, sondern auch die Zwischenmissionen - mehr oder weniger - nach Belieben zu erledigen.
Das in das Spiel integriert Kampfsystem weiß auch zu überzeugen. Dabei hat es etwas von der Mutter aller J-RPGs: Final Fantasy X (erschienen für PlayStation2), was Fans des Vorgängers oder der Tales of-Serie nicht sonderlich überraschen dürfte. Weiters könnt ihr den Charakteren verschiedene Rollen zuweisen, die sie dann im Kampf übernehmen um besonders schwere Gegner mit einer ausgeklügelten Strategie zu überrumpeln. Sollte euer Kampfstil eine Kreatur unbeeindruckt lassen, könnt ihr euer Ass aus dem sprichwörtlichen Ärmel ziehen: Die Comboangriffe! Getarnt als eine Art Spezialattacke hämmert das Team dabei eine Angriffsserie in euer Gegenüber der nur wenige Feinde gewachsen sind – wie zu erwarten steht euch diese Fähigkeit aber nicht ununterbrochen zur Verfügung. Ein kluger Einsatz ist also angebracht! Außerdem kommt in Tales of Xillia 2 dem Suchen und Sammeln von Gegenständen eine wichtige Rolle zu. Denn zum einen können gefundene oder gekaufte Objekte einen leeren Lebensbalken wieder auffüllen oder euch dabei helfen mehr Mana für den Einsatz von Artes-Fähigkeiten zu erlangen. Artes werden übrigens eure Magieattacken genannt die euch nicht selten dabei helfen werden mächtige Gegner in die Knie zu zwingen. Es ist – wer hätte es Gedacht - auch möglich Ausrüstungsgegenstände oder Waffen sowie Gold zu finden, das im Spiel als Währung dient. Wer also viel grindet ist klar im Vorteil! Was uns aber gar nicht gefällt ist die Tatsache, dass verschiedene Gegenstände die euch im Kampf weiterhelfen im PlayStation-Netzwerk zum Kauf zur Verfügung stehen. Das erinnert nämlich in unseren Augen mehr an ein billiges F2P-RPG mit Itemshop als an hochwertige J-RPG Action.
Grafik
Wie für die „Tales of“-Reihe üblich, wartet auch Tales of Xillia 2 mit hübschem Anime-Look auf. Dass das Spiel grafisch allerdings bei weitem nicht mit den neuen Next-Gen-Konsolen mithalten kann ist, glaube ich relativ klar. Auch finden wir in Tales of Xillia 2 des Öfteren matschige oder zweidimensionale Texturen, was aber alles andere als einen störenden Eindruck hinterlässt – zum Einen liegt das natürlich am schlichten Anime-Look, zum anderen aber sicher auch an der Umgebung. Diese wirkt nämlich durchwegs aufgeräumt und kompakt obwohl sie sehr weitläufig ist. Im Gegensatz zu anderen Spielen des Genres ist es euch in Tales of Xillia 2 auch möglich schnell zwischen verschiedenen Orten hin und her zu reisen ohne dabei stundenlang durch die Pampas zu laufen. Leider gibt es aber - wie auch schon beim Vorgänger - Abzüge bei den Charakteren. Diese wirken steif und sind in ihren Bewegungsabläufen ab und an eher fragwürdig, obwohl sie grundsätzlich toll inszeniert sind und – was mir in vielen Spielen mittlerweile fehlt – einen eigenen Charakter haben. Eine Tonausgabe gibt es im Übrigen nur auf Englisch mit deutschem Untertitel. Wer sich auf sein englisch verlassen kann wird allerdings bemerken, dass nicht nur Mundbewegung und Ton asynchron laufen sondern der deutsche Untertitel meist absolut schrottig übersetzt ist...

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