Sunset Overdrive - Test/Review
Nach der erfolgreichen Ratchet und Clank Serie produziert das mittlerweile legendäre Entwicklerstudio Insomniac Games ihren ersten Exklusivtitel für die Xbox One, der den Namen Sunset Overdrive trägt.
Von Dominik Vogel am 28.10.2014 - 01:42 Uhr

Fakten

Plattform

Xbox One

Publisher

Microsoft

Entwickler

Insomniac Games

Release

31.10 2014

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

69,99 Euro

Media (22)

Crazy Sh*t!

Nach der erfolgreichen Ratchet und Clank Serie produziert das mittlerweile legendäre Entwicklerstudio Insomniac Games ihren ersten Exklusivtitel für die Xbox One, der den Namen Sunset Overdrive trägt. Hinter dem typisch abgedrehten postapokalyptischen Szenario, in dem ein Energydrink eine ganze Stadt in Monster verwandelt hat, verbirgt sich ein Action-RPG in dem ihr mit verrückten Knarren Mutanten killt. Klingt geil oder? - Ist es auch, denn der Spaß kommt dabei nicht zu kurz!
Where is my Energy?
Wir starten die Geschichte als Müllmann, der bei einer Veranstaltung der Firma Frizzco den Müll der Gäste beseitigt. Sehr zufrieden sehen wir dabei allerdings nicht aus, was zum Teil sicher daran liegt, dass wir gleich von einem Besucher doof angeschnauzt werden. Doch wie es sich für eine charakterstarke Person gehört, stehen wir darüber und erledigen weiter unseren Job. Aber was genau macht Frizzco an diesem ominösen Abend? Soweit wir das mitbekommen, findet die Veranstaltung zur Einführung eines neuen Energydrinks statt der massig Power geben soll - wahrscheinlich noch viel mehr als das die Roten Stiere können! Was jedoch niemand weiß: Das Produkt wurde noch nicht getestet! Und als die ersten Dosen geöffnet werden, mutieren auch schon die ersten Gäste zu schleimigen Pickelmonstern, die über das Gelände laufen und Menschen attackieren. Überrascht von der Situation flüchten wir dann aber erstmal in Richtung unserer Wohnung, was sich schnell als aufwändiger herausstellt als wir es gerne hätten - die Viecher sind nämlich nicht nur verdammt eklig sondern verfolgen uns auch auf Schritt und Tritt! Auf dem Weg erledigen wir also noch ein paar Mutanten und sperren uns dann erstmal 17 Tage lang ein. Da wären wir also - in der Apokalypse. Zu allem Überfluss erfahren wir sogar, dass Frizzco, die sehr auf ihr Image bedacht sind, Sunset City ausradieren möchte damit niemand sonst etwas von ihrem Fehlgriff mit dem Drink erfährt. Was macht ihr also wenn die ganze Stadt tot ist, kein Weg hinaus führt und ihr euch eigentlich schon mit dem sicheren Tod abgefunden habt? Ganz genau! Bevor ihr sterbt killt ihr wenigstens noch ein paar dieser Monster - und das mit...
...Style!
Je nach Spielfortschritt und der Anzahl an Energydosen die ihr sammelt, erweitert sich euer Arsenal um Knarren mit denen ihr Bowlingkugeln durch Gegner hämmern könnt, Granatenteddybären, Laserwaffen oder Schallplattenkanonen - und das ist nur ein kleiner Auszug eurer Möglichkeiten! Das reicht aber natürlich noch lange nicht um die Apokalypse richtig zu genießen und deshalb stattet euch Insomnic Games mit AMPs aus, die es euch ermöglichen Waffen zu modifizieren. Damit könnt ihr eine stinknormale Pistole unter anderem mit Kugeln füttern, die vielleicht eine kleine Atomexplosion hervorrufen oder eure Gegner vereisen. Modifikationen spielen in eurer Reise durch das Endzeitszenario im Allgemeinen eine wichtige Rolle. Neben den Waffen-AMPs erhaltet ihr nämlich auch Abzeichen wenn ihr euch cool durch Sunset City bewegt, also viel grindet, springt, an Wänden entlang läuft oder einfach massig Mutanten killt. Und mit diesen Errungenschaften könnt ihr euch dann Upgrades für den Charakter kaufen, die in ihrer Art stark variieren. Neben extra Stylepunkten könnt ihr mehr Kampfschaden verursachen, die automatische Heilung aktivieren oder die Munitionskapazität aufstocken. Da das aber noch immer nicht genug ist, haben sich die Entwickler gedacht, dass sie euch einfach eine schier unendliche Auswahl an Kleidungsgegenständen zur Verfügung stellen - man will ja schließlich gut aussehen wenn man dem Tod in die Augen blickt. Ach ja, wenn ich unendlich sage meine ich das auch so! Der Customization steht also nichts im Weg!

Sunset City
Schrill, Skurril und Abgefahren - das sind die Worte die Sunset City wohl am besten beschreiben. Wir grinden auf Stromleitungen, absolvieren Supersprünge auf Autos, laufen Hauswände in schwindelerregenden Höhen entlang und stürzen uns im nächsten Moment von einem Hochhaus - und das alles von Anfang an in der ganzen Stadt, wie es sich eben für ein richtiges Open-World-Spektakel gehört. Dabei finden wir nicht nur Lootkisten, die mit ordentlich Kohle gefüllt sind oder plündern Lastwägen um an einige Kisten voller Energydrinks zu kommen, sondern finden ab und an sogar Überlebende, die wir vor den Mutanten, Räubern und Frizzco Maschinen retten können. Und wenn euch das nicht für einige Zeit beschäftigt, dann könnt ihr ganz einfach ein paar Quests oder Herausforderungen annehmen um in der Geschichte voranzuschreiten oder an coole Outfits und Geld zu kommen. Auch grafisch wartet Sunset Overdrive mit einem abgedrehten Comiclook auf, der nicht nur geil in das Endzeit-Killer-Spaß-Setting passt sondern uns die Leistung der Next-Gen Konsole verdeutlicht. Wir finden weder Ladezeiten oder Grafikbugs, noch hat die Xbox One Probleme damit rechtzeitig Texturen zu laden, was uns einen unglaublichen Weitblick ermöglicht. Damit macht die Kombination aus Gameplay und Grafik macht richtig Bock und wird durch die intuitive Steuerung perfekt ergänzt. Was allerdings negativ auffällt ist, dass wir oftmals ohne musikalischer Hinterlegung durch Sunset City düsen was zur Folge hat, dass wir uns atmosphärisch nicht ganz in den Flow versetzen können. Auch der Queststrang folgt einem einfachen Prinzip. Bewege dich in Gebiet A, erledige ein paar Quests und reise weiter nach Gebiet B wo du das Ganze wiederholst. Im Spiel wird also quasi ein Gebiet nach dem anderen abgeschlossen ohne einem hin und zurück. Pluspunkte sammelt Sunset Overdrive dafür aber beim Questdesign, das von „sammle X“ über „töte Y“ bis hin zu „finde Z“ so ziemlich alles im Peto hat. Auch der geniale und tiefschwarze Humor fügt sich dem Setting und sorgt des Öfteren für den einen oder anderen Lacher. Alles in allem hat sich Insomniac Games ordentlich ins Zeug gelegt um uns ein Spielerlebnis zu bieten, vor dem selbst Dead Island den Hut ziehen muss.
Multiplayer
Auf eine Lobby im klassischen Sinn verzichtet der Multiplayermodus. Auch finden wir keine einstellbaren Spielmodi oder Präferenzeinstellungen und mittlerweile wissen wir auch warum: In Sunset Overdrive spielen wir nicht einen Multiplayermodus, nein, wir sind Teil des Chaoskommando! Und ganz entgegen der Vorstellung zu rauben, morden und Anarchie zu stiften sind wir eigentlich unterwegs um die Stadt wieder etwas sicherer zu machen. Mit bis zu sieben weiteren Spielern erfüllen wir Miniquests die durchschnittlich rund 5 Minuten dauern. Das ist euch zu kurz? Das haben sich die Jungs von Insomniac Games auch gedacht und geben euch deshalb die Möglichkeit direkt nach dem Abschluss einer Aufgabe für die nächste zu Voten. Und keine Angst, die enorme Anzahl an Quests bietet euch eine große Auswahl! Die Mission mit den meisten Upvotes folgt gleich im Anschluss bis ihr euch nach 6 erfolgreichen Abschlüssen im Chaosfinale wiederfindet um den ekligen Viechern ein für alle mal den Gar auszumachen! Das ist nicht nur motivierend sondern macht ordentlich Bock – macht euch also auf viele Stunden Multiplayeraction gefasst!

Kommentar schreiben

Artikel auf einer Seite anzeigen