Silent Hill: Downpour - Test/Review
Die ersten beiden Silent Hill Teile lehrten den PlayStation-Zockern das Gruseln.
Von Christoph Miklos am 03.04.2012 - 04:00 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

Publisher

Konami

Entwickler

Vatra Games

Release

29.03 2012

Genre

Survival-Horror

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

59,99 Euro

Media (34)

Zurück zu den Wurzeln?

Die ersten beiden Silent Hill Teile lehrten den PlayStation-Zockern das Gruseln. Über die Jahre nahm die Qualität der Serie allerdings ab. Trauriger Höhepunkt: Das viel zu actionreiche und wenig spannende Silent Hill: Homecoming. Nun erwarten die Fans von Teil 8 Großes. Wie gut Downpour tatsächlich geworden ist, könnt ihr in unserem ausführlichen Testbericht nachlesen.
Aus dem Knast direkt in die Hölle
Im neusten Silent Hill-Ableger schlüpfen wir in die Knackihaut von Murphy Pendleton. Warum der junge Herr einsitzt ist unklar. Allerdings soll er in eine andere Anstalt gebracht werden. Auf der Fahrt schlittert der Bus in der Nähe der Kleinstadt Silent Hill einen Abhang herunter. Wie durch ein Wunder bleibt Murphy jedoch unverletzt. Von der wiedergewonnenen Freiheit hat er allerdings nicht viel. Ein ausgewachsener Horrortrip steht ihm bevor, der die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn verschwimmen lässt. Murphy ist auf sich allein gestellt.
Entwicklerteam Vatra Games hat versprochen, dass Downpour eine Rückkehr zu den Ursprüngen wird. Und tatsächlich bietet der Teil eine gemächlichere Spielerfahrung, die wieder verstärkt auf das Erkunden der Umgebung setzt. In der ersten Spielstunde wird man nicht nur sprichwörtlich im Regen stehen gelassen. Wir finden Zeitungsausschnitte, Flyer und erkunden unheimliche Orte. Hin und wieder geratet ihr sogar in Situationen, in denen ihr vor eine Wahl gestellt werdet. Leider beeinflussen eure Entscheidungen nicht die Handlung, sondern nur das Ende. Von dem es serientypisch verschiedene Varianten gibt. Eine wichtige Rolle spielt auch wieder die aus den Vorgängern bekannte Parallelwelt. Dabei transformiert sich die Umgebung in einen alptraumhaften Schauplatz, der in Maßen auch Murphys Seelenleben widerspiegelt und visuell zu gefallen weiß. Schade nur, dass diese „Ausflüge“ meistens mit der Flucht vor der sogenannten „Void“ enden. Spätestens nach der dritten Rennsequenz ist die Angst vor dem geheimnisvollen Licht verflogen. Seid ihr dann mal in Silent Hill angekommen, erwartet euch eine angenehm offene Spielwelt, die durchaus mit dem ein oder anderen Nebenauftrag lockt. Die sind sogar größtenteils spannend inszeniert und dienen zum Verständnis, was in dieser Stadt eigentlich so passiert ist. Aus diesem Alptraum könnt ihr nur entkommen, wenn ihr fleißig Rätsel löst. Kommt ihr trotzdem mal nicht weiter, finden sich meistens beim genaueren Hinsehen Hinweise und Tipps. Wenn ihr generell nicht so aufs Knobeln steht, könnt ihr vor dem Spielstart den Schwierigkeitsgrad der Rätselaufgaben herunterschrauben.
Kampf den Monstern
Auch in Silent Hill: Downpour werdet ihr früher oder später auf Feinde treffen. In diesen Momenten habt ihr zwei Möglichkeiten: Ihr rennt um euer Leben oder schnappt euch eine Waffe und wehrt euch. Dabei lassen sich Gegenstände wie Stühle, Spitzhacken, Holzbalken oder Beile prima zweckentfremden. Doch Vorsicht: Jedes Objekt hält nur für eine begrenzte Haltbarkeit, bevor es kaputt geht. Da ihr aber praktisch an jeder Ecke Nachschub findet, müsst ihr euch keine Sorge machen, mit leeren Händen einem Ungeheuer gegenüberzutreten. Im späteren Spielverlauf lassen Schusswaffen einen gewissen Sicherheitsmoment aufkommen. Blöd nur, wenn euch eine ganze Gruppe von Monstern angreift. In solchen Situation macht sich nämlich die extrem träge Steuerung bemerkbar. Da hilft auch das Abwehren der Angriffe nur noch bedingt. Dann vielleicht doch besser flüchten.
Horror wo bist du?
Trotz recht gelungener Atmosphäre fehlt es dem Spiel an wirklich guten Schockmomenten. Monster kommen aus dem dichten Nebel - kennen wir schon! Monster kommen aus dem trüben Wasser - auch ein alter Hut! Ansätze sind reichlich vorhanden, verlaufen jedoch oft im Sande. Häufig erwartet ihr irgendwas fürchterliches, nur um weitere zehn Minuten ohne große Schockmomente durch die Stadt zu laufen. Es fehlt einfach der letzte Kick, die letzte Konsequenz. Ein weiteres Problem ist auch das wenig kreative Gegnerdesign. Die meisten Wesen haben recht deutliche humanoide Züge und wirken uninspiriert. Gefror beim Anblick eines „Grey Childs“ oder „Closer“ aus den früheren Teilen noch das Blut in den Adern, rührt sich in Downpour höchstens der Finger zum Ausholen des Hackebeils.
Gruselige Technik
Trotz Unreal Engine 3 sieht der neuste Silent Hill Teil nicht sonderlich hübsch aus. Matschige Texturen, steife Animationen und nervige Ruckler trüben den Gesamteindruck sehr. Die akustische Untermalung von Dexter-Komponist Daniel Licht ist zwar recht ordentlich, wirklich vom Hocker hauen tut sie aber nicht. Die englischen Sprecher hingegen machen ihre Arbeit gut und transportieren die Dialoge glaubwürdig auf den Bildschirm.

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