Sekiro: Shadows Die Twice - Test/Review (+Video)
Das Spiel Sekiro: Shadows Die Twice wurde entwickelt von From Software, das Studio welches sich für die Demon- und Dark Souls Reihe, sowie Bloodborne verantwortlich zeichnet.
Von Timm Woita am 28.03.2019 - 06:03 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Activision Blizzard

Entwickler

From Software

Release

22.03 2019

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Media (11)

Das bessere Dark Souls?

Das Spiel Sekiro: Shadows Die Twice wurde entwickelt von From Software, das Studio welches sich für die Demon- und Dark Souls Reihe, sowie Bloodborne verantwortlich zeichnet. Weiterhin hat From Software ein ganzes Genre zugrunde gelegt, nämlich die Souls-like Titel. Sollte man dieses Genre irgendwie formulieren, wären passende Worte: Herausforderndes Gameplay, knackige Gegner wo sogar Standard Mobs den Tod bedeuten können, Fehler und Unachtsamkeiten werden massiv bestraft.
Aber schlägt der neue Titel von From Software in dieselbe Kerbe? Oder ist Sekiro: Shadows Die Twice nur ein weiteres Dark Souls mit einem Japan Setting?
Ein einsamer Wolf und seine Mission
Das Setting ist stark abweichend zu den Dark Souls Titeln. Wir befinden uns in einer Fantasy Welt, welche in der Zeit der Sengoku Ära spielt. Wie die Ära schon andeutet befinden wir uns in Japan. Wir spielen einen Shinobi welcher aufgrund eines Eids dazu verpflichtet ist seinen jungen Herren zu retten und zu beschützen. Zu Beginn werden wir aber zum Sterben zurückgelassen, raffen uns aber nach kurzer Zeit wieder auf, um unsere Mission durchzuführen. Ein paar gegnerische Tode später stehen wir unserem ersten Boss gegenüber. Dieser ist traditionell dafür da, um euch zu zeigen wie Unterlegen ihr seid. Nachdem er uns mit einem gekonnten Hieb den Arm amputiert hat und wir wieder zum Sterben zurückgelassen werden beginnt das richtige Spiel. Wir erhalten eine Shinobi Armprothese und begeben uns erneut auf die Suche nach dem jungen Herren. Hierbei treffen wir auf Samurai, Krieger auf Steroiden, Mönche, Turmhohe Schlangen und allerlei andere Gegner. Besonderer Twist bei Sekiro ist: Euer einsamer Wolf ist unsterblich. Sollten euch genannte Widersacher den garaus machen, habt ihr die Möglichkeit noch einmal wieder zu kehren, bevor dann der endgültige Tod folgt. Behäbig oder schnell wie ein Shinobi?
Das Moveset unseres Shinobi ist im Gegensatz zu Dark Souls mit einer großen Fülle an Möglichkeiten gesegnet, um am Gegner vorbeizukommen. Wir haben nun die Möglichkeit zu Springen oder sogar Doppelsprüngen auszuführen, können uns an Wände drücken, um an Wänden entlang Klippen zu überqueren, Felsvorsprünge zu ergreifen und uns an ihnen entlang zu hangeln und haben die Möglichkeit uns im hohen Gras zu verstecken.
Die zweite Große Änderung ist das Kampfsystem. Dieses ist nicht mehr auf perfektes Parieren und Ausweichrollen ausgelegt, sondern erfordert von uns das zerstören der Gegnerischen Haltung. Während in den Vorgängern ein perfektes Parieren dazu führte einem Gegner massiven Schaden zuzufügen, füllt sich nun bei Sekiro eine Leiste, welche die Haltung widerspiegelt. Treffen wir den Gegner nimmt die Haltung schaden. Schaffen wir es einen Schlag des Gegners zum richtigen Zeitpunkt zu parieren, steigt der Schaden an der Haltung weiter. Bekommen wir aber einen Schlag ab und ziehen uns kurz zurück zum Heilen kann der Gegner seine Haltung regenerieren. Dies gilt natürlich im Umkehrschluss auch für uns. Ist unsere Haltung komplett durchbrochen sind wir ein leichtes Ziel für Schläge und diese hauen bekanntermaßen ordentlich rein. Ein Kampf gegen zwei oder drei Gegner endet meistens tödlich. Hier sind wir wieder bei dem Schwierigkeitsgrad eines Dark Souls. Jeder Gegner kann das Ableben unseres Protagonisten bedeuten und das ist bei unklugem Vorgehen vorprogrammiert. Die Widersacher sind nämlich meistens nicht alleine unterwegs, sondern in Gruppen. Aber hier wird das erweiterte Moveset wichtig. Sekiro bietet nämlich eine unglaubliche Vertikalität. Das soll heißen: Durch die Shinobiprothese könnt ihr euch an bestimmten Stellen an Mauern, Häusern und Felsen hochreißen. Ihr habt hierdurch die Möglichkeit Gegner geschickt zu umgehen, ihnen in den Rücken zu fallen oder aus brenzligen Situationen zu entkommen, um dann nach kurzer Zeit wieder zuzuschlagen. Unachtsame Gegner können so von oben oder durch schleichen direkt ausgeschaltet werden. Auch Elite Gegner können durch Planung und nutzen der neuen Möglichkeiten direkt massiv geschwächt werden.
Zusätzliche Hilfestellung bringen euch die verschiedenen Prothesenmodule, welche in der Spielwelt gefunden werden können. Diese ermöglichen den Einsatz von zum Beispiel Wurfsternen, einem Flammenwerfer oder einer Axt, welche Schilde zerstören kann. Ansich ist das Skillsystem nicht mehr so offen wie bei Dark Souls. Ihr habt die Möglichkeit verschiedene Schwertfähigkeiten zu lernen. Die Gesundheit und Angriffskraft werden über Gebetsperlen und Erinnerungen gesteigert. Dies heißt natürlich das Verskillen nicht möglich ist, beraubt dem ganzen aber auch seiner Individualität und Offenheit, wenn es um die Charakterentwicklung geht.
Unser Testvideo zu Sekiro: Shadows Die Twice


Oh du schöne, arme, offene Welt
Die Grafik von Sekiro ist auf einem guten Niveau, kommt aber an Spiele wie Metro Exodus oder The Division 2 nicht heran. Zu häufig fallen matschige Texturen auf. Dafür spielt sich das Spiel aber sehr flüssig und es gab kaum Clipping oder Kollision Fehler. Der Sound ist sehr gut. Das Aufeinandertreffen der Klingen hat mich mehrmals mit den Ohren schlackern lassen und die Musikuntermalung passt sehr gut zum Setting. From Software hat sich dieses Mal sogar eine lokalisierte Vertonung gegönnt. Zu empfehlen ist aber weiterhin der japanische Originalton mit deutschen Untertiteln, weil dieser perfekt zum Setting passt. Schade ist auch das Sekiro auf 60 FPS gelocked ist. Dies wird sich aber wahrscheinlich in nächster Zeit durch Mods der Community behoben. Wie eingangs erwähnt, spielt Sekiro in Japan im 16 Jahrhundert. Die Spielwelt ist vom Krieg gebeutelt und dies zeigt das Spiel auch immer wieder. Zerstörte Gebäude, Belagerungswaffen an Toren, brennendes Holz und Leichen. Aber auch verschneite Täler, modrige Verliese, giftiges Brachland oder ein Berg samt Kloster wollen erkundet werden. Insgesamt sind die einzelnen Gebiete sehr schön aufbereitet und wie bei Dark Souls können Shortcuts entdeckt werden, um einzelne Gebiete miteinander zu verknüpfen.
Das interessanteste ist die offene Spielwelt. Es gibt keinen bestimmten Weg, welchen der Spieler gehen muss. Dies liegt auch daran, dass jeder Gegner zu schaffen ist. Egal wie stark oder schwach die Spielfigur ist. Mit Vorbereitung und gutem Timing bei Parieren, Ausweichen und Angriff können selbst starke Gegner schon früh ausgeschaltet werden. Hin und wieder trifft man dann zwar auf verschlossene Türen, aber die Buddha Figuren sind fair gesetzt sodass man schnell wieder dorthin reisen kann.
Sekiro: Shadows Die Twice ist seit dem 22. März 2019 für Windows-PC, Xbox One und PlayStation 4 ab 49,95 Euro im Handel erhältlich.

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