Risen 2: Dark Waters - Test/Review
Nach zwei Jahren schickt Entwickler Piranha Bytes den zweiten Teil von Risen an den Start.
Von Hannes Obermeier am 14.05.2012 - 01:23 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Deep Silver

Entwickler

Piranha Bytes

Release

03.08.2012 (Konsolen)

Genre

Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

59,99 Euro

Media (52)

Oldskool RPG?

Nach zwei Jahren schickt Entwickler Piranha Bytes den zweiten Teil von Risen an den Start. Wir nehmen das Action RPG mit starkem Karibikflair unter die Lupe.
Piraten und die Inquisition
Nach einem knappen Jahrzehnt darf unser namenloser Held erneut sein Können unter Beweis stellen. Kaum gealtert und mit einer Augenklappe versehen muss er wieder gegen einen Titanen antreten. Dieses Mal ist es Mara, der Meerestitan. Der weibliche Titan befehligt monströs große Kraken die ganze Fregatten in die Meerestiefe ziehen können. Dass dies weder Piraten noch der Inquisition gefällt liegt auf der Hand. Also muss jemand den neuen Bösewicht erledigen. Klar, damit sind wir gemeint. Als Angehöriger der Inquisition werden wir damit beauftragt nach einer speziellen Waffe zu suchen, mit der dieses tödliche Unterfangen überhaupt erst möglich wird. Allerdings müssen wir dafür aus unserem Verein austreten und den Piratenhäuptling Stahlbart aufsuchen. Zum Glück ist unsere Freundin Patty eine Tochter des berüchtigten Piraten. Wir entledigen uns unserer Dienstkleidung und versuchen mit Pattys Vater Kontakt aufzunehmen, was uns nach mehreren Aufgaben auch gelingt. Da er der einzige zu sein scheint, der weiß wo diese besondere Waffe zu finden ist, führt an ihm auch kein Weg vorbei. Hat man sich dessen Vertrauen erst einmal erarbeitet, geht die Reise zu einer weiteren Südseeinsel, wo man erneut mit unzähligen Botengängen und Kleinaufgaben betraut wird. Dabei erlernt man weitere Fähigkeiten und kann seinen Charakter ordentlich nach oben leveln. Zudem erlernt man auch noch das Schmieden von unterschiedlichen Waffen wie Säbel, Degen, Schwerter oder auch die Fertigung von Flinten und Pistolen. Auch trifft man dort auf zweierlei Eingeborene, die uns nicht alle wohl gesonnen sind. Die Netten haben auch noch einiges an Aufgaben für uns parat, was uns auch mit anderen Piraten in Kontakt bringt. Doch mehr wollen wir von der Story, die an diesem Punkt noch lange nicht zu Ende ist, nicht verraten. Die Atmosphäre hält sich aufgrund der Story, die etwas zu schwach in den Vordergrund gerückt wird, etwas zurück. Der Hauptcharakter ist nicht so wie in Skyrim der Held des Tages auf den alle gewartet haben. Er geht in den vielen Botengängen unter, auch wenn er immer wieder die Fäden zieht und alles tut, um den Titanen am Ende zur Strecke zu bringen, koste es was es wolle.
Voodoo und die süße Zunge…
Zu den üblichen Fertigkeiten wie Waffen schmieden, Tränke brauen und den Umgang mit Waffen, erlernt man auch noch das Beherrschen von Vooodoo-Zauber und der süßen Zunge. Ersteres ist selbsterklärend, doch die Süße Zunge, so unmännlich das auch sein mag, öffnet Tür und Tor und das auf mannigfaltige Weise. Mit dieser Fähigkeit, die zum Teil auch notwendig ist bezirzt man Personen damit diese Dinge zu tun, die sie eigentlich gar nicht wollen. Je besser man sie beherrscht, desto schneller ist man am gewünschten Ziel. Nachschub in Sachen Proviant findet man laufend in Form von Pilzen und Früchten. Auch Wildschweine können erlegt und außer den Hauern auch noch eine Portion Fleisch entnommen werden. Dieses muss allerdings über einem Lagerfeuer zubereitet werden um es genießbar zu machen. Wer meint trinkfest zu sein, kann sich gelegentlich mit Matrosen oder anderen Saufkumpanen ein Wettrinken per Minigame einverleiben. Dies bringt Gold, sofern man wetten möchte, oder auch mal eine nette Schatzkarte. Hat man so eine Schatzkarte in Händen, ob gefunden, gestohlen oder gewonnen, so wird die betreffende Stelle am Boden sowie auf der Minikarte mit einem roten X markiert. Also Schaufel nicht vergessen. Schatzkisten findet man überall und an den entlegensten Orten. Doch leider lassen sich manche davon nur mit einem Dietrich, und auch nur dann öffnen, wenn man einen entsprechenden Level im Schlösser knacken erreicht hat. Zumeist zahlt es sich aus, alle Kisten zu öffnen. Ruinen und Tempel sind ein reines Freudenfest für Abenteurer und geizen auch mit Schätzen nicht. Doch sollte man immer ein oder zwei Skulpturen mit sich rumschleppen, um sie auf leere Podeste zu stellen, die dann erst einen Mechanismus entriegeln um an besagte Schätze zu kommen. Doch aufgepasst auf dem Rückweg. Da warten gelegentlich richtig fiese Fallen auch euch. Konversationen kann man teilweise auch selbst lenken. Einfach nur Frage um Frage oder Antwort um Antwort durchklicken führt selten zum gewünschten Ausgang. Zeit nehmen, lesen und dann erst klicken. Das Kampfsystem wirkt sehr konsolenlastig und bietet bis auf ein paar Kombinationen oder einer Zielhilfe bei Schusswaffen nicht allzu viele Möglichkeiten.
Steuerung für Konsolen
Nachdem uns die Mausgeschwindigkeit nicht zugesagt hat (war viel zu schnell), wollten wir diese nach unten drosseln, was bei den meisten Spielen möglich ist. Doch hier Fehlanzeige. Es gibt keine Möglichkeit den Mausspeed zu verändern. Gewöhnungsbedürftig war zudem auch die linke Maustaste, mit der man Angriffe führt, und auch, wenn man die Waffe weggesteckt hat, interagiert. Ansonsten ist das Handling Standardkost. Das Inventar ist übertrieben groß ausgefallen, was Sammlern sehr entgegenkommt. Ein richtiges Fass ohne Boden.
Wunderschöne Kulissen mit Macken
Abgesehen von ein paar nervigen Popups kann die Kulisse wirklich überzeugen. Genauso sieht ein richtiger Dschungel mit alten Tempeln aus. Allerdings kostet die Optik auch richtig Ressourcen. Trotz moderner Hardware merkt man deutlich, wie beim Laufen die Botanik aus sich herauswächst, so als würde sie aufgeblasen, oder einfach rasant schnell wachsen, was aber das Spielgeschehen nicht wirklich beeinflusst. Unser Protagonist allerdings läuft viel zu steif, das hat man bei Skyrim wesentlich schöner und geschmeidiger hinbekommen. Generell wissen die Charaktere optisch nicht so wirklich zu überzeugen. Das Kampfgeschehen dafür wirkt flüssig und realistisch. Schöne Wassereffekte und Strandabschnitte, sowie Sonnenunter und Aufgang unterstreichen die generell wirklich schöne Optik. Ach ja, typisches Südseewetter. Regen gibt es täglich, wenn auch nicht sehr lange.
Deutsche Sprache Hin und hergerissen waren wir von der deutschen Synchronisation, die zum Teil professionell wirkt und dann stellenweise wieder laienhaft. Auch bekommt man sehr bekannte Stimmen zu hören, die unverständlicherweise von Nebencharakteren gesprochen werden. Die Musik sowie die Effekte sind sauber eingearbeitet und harmonieren mit dem Gesamtbild.

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