Für viele Fans war „Paper Mario: Die Legende vom Äonentor“ das beste Rollenspiel-Abenteuer mit dem beliebten Klempner. Nach knapp 20 Jahren hat nun Nintendo ein Remake des beliebten Spiels für die Nintendo Switch veröffentlicht. Aber ist das Spiel wirklich noch so gut, wie Fans behaupten?
Handlung
Mario wird von Peach zu einer Schatzsuche eingeladen, doch bei seiner Ankunft in Rohlingen ist die Prinzessin verschwunden. Im Untergrund von Rohlingen soll ein legendärer Schatz hinter dem Äonentor schlummern. Das Tor lässt sich allerdings nur mit sieben Sternjuwelen öffnen und so beginnt Marios Abenteuer. Die Ausgangslage klingt unspektakulär, doch das Geheimnis des Äonentors sowie Peachs mysteriöses Verschwinden machen neugierig. Zwischen den Kapiteln schlüpft man immer wieder in die Rolle von Peach und bekommt so mehr Infos zur Situation.
Vielmehr als die Hauptstory tragen aber die Handlungen in den einzelnen Kapiteln zur Begeisterung bei. Man infiltriert ein Drachenschloss, löst Verbrechen in einem luxuriösen Zug oder prügelt sich als Profikämpfer bis zum Meistergurt. Die knapp 30 Stunden lange Kampagne bietet demnach ausreichend Abwechslung. Dennoch merkt man den Rätseln, dem Leveldesign und vor allem den Nebenquests das Alter an. Das ist aus heutiger Sicht zwar immer noch solide Nintendo-Qualität, kann aber zum Beispiel nicht mit Paper Mario: The Origami King mithalten.
Tolle Welt
Nach wie vor eine große Stärke von Paper Mario: Die Legende vom Äonentor ist die fantastische Spielwelt. Wie gewohnt sind Papier und Pappe das zentrale Artdesign. In den abwechslungsreichen Ortschaften trifft man auf bekannte wie auch auf neu kreierte Bewohner. Jeder NPC ist mit Namen, optischen Merkmalen, einer Persönlichkeit und Hintergrundinformationen ausgestattet.
Beim Kampfsystem setzt Entwickler Nintendo auf bewährte Kost: Wenn man einen Gegner auf der Oberwelt berührt, baut sich eine Theaterbühne auf und es startet ein rundenbasierter Kampf. Ähnlich wie in Super Mario RPG sorgen sogenannte Action-Kommandos für mehr Interaktion im Kampf. Man muss also im richtigen Moment die A-Taste drücken oder andere Befehle befolgen, um mehr Schaden zu machen oder die Verteidigung zu stärken. Richtig cool ist auch der Konter beim Verteidigen, den man mit der B-Taste ausführt. In einem Zeitfenster von gerade mal zwei Frames ist es damit möglich, Schaden komplett zu vermeiden. Sicherlich nichts für den Einstieg, aber im späteren Verlauf macht es Spaß so gegnerische Angriffe zu blocken.
Die Theaterbühne ist nicht nur ein Optik-Highlight, sondern auch Bestandteil vom Kampfsystem. Je besser die Darbietung bei den Action-Kommandos ist, desto mehr Zuschauer nehmen Platz. Der Jubel lädt die Sternen-Energie auf, womit besondere Spezial-Fähigkeiten eingesetzt werden können. Eine tolle Idee.
Das recht simple Kampfsystem wird dank der über 80 Orden um weitere strategische Optionen bereichert. Mit Orden kann man aktive wie passive Fähigkeiten ausrüsten und sich so auf jeden Bosskampf individuell vorbereiten. Mario bestreitet sein Abenteuer nicht allein, sondern wird von sieben Partnern unterstützt, die sich ihm nach und nach anschließen. Die Partner sind nicht nur innerhalb der Story eine Bereicherung, sondern besitzen eigene Fähigkeiten, die einem sowohl im Kampf als auch bei Rätseln zugutekommen. In bester Metroidvania-Manier entdeckt man mit neuen Fähigkeiten neue Wege sowie zahlreiche Geheimnisse.
Weitere Verbesserungen
Im Vorfeld der Veröffentlichung wurde immer wieder heiß diskutiert, ob es sich um ein Remake oder „nur“ einen Remaster handelt. Die kurze Fassung: Die Switch-Version ist definitiv ein Remake.
Und nun die lange Version: Das Entwicklerteam hat die Grafik komplett überarbeitet. Neue Licht- und Spiegeleffekte sowie viele kleine Details sorgen für mehr Stimmung. Aufgrund der verbesserten Optik musste aber die Auflösung auf 900p und die Bilder pro Sekunde auf 30 gesenkt werden. Zusätzlich hat Nintendo einen neuen Soundtrack springen lassen. Alternativ stehen aber auch die Original-Tracks zur Verfügung.
Zu den weiteren Neuerungen bzw. Verbesserungen zählen die neue Schnellreisefunktion und diverse Komfortfunktionen. So kann man mehr Items tragen, beim neuen Kampf-Coach Angriffe üben oder bekannte Zwischensequenzen überspringen. Inhaltliche Neuerungen sucht man aber vergebens.
Paper Mario: Die Legende vom Äonentor ist seit dem 23.05.2024 exklusiv für Nintendo Switch ab 44,90 Euro im Handel erhältlich.
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