Lost Planet 3 - Test/Review
Nachdem Lost Planet 2 durch die Konzentration auf Koop und den Verzicht auf eine echte Storykampagne die Fans des ersten Teils ziemlich enttäuschte, will der Publisher mit Lost Planet 3 nun alles richtig machen.
Von Christoph Miklos am 01.09.2013 - 01:57 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Capcom

Entwickler

Spark Unlimited

Release

30.08 2013

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

59,99 Euro

Media (56)

Eis, Eis Baby!

Nachdem Lost Planet 2 durch die Konzentration auf Koop und den Verzicht auf eine echte Storykampagne die Fans des ersten Teils ziemlich enttäuschte, will der Publisher mit Lost Planet 3 nun alles richtig machen. Aus diesem Grund hat man sich auch für einen neuen Entwickler entschieden: das US-Team von Spark Unlimited (Call of Duty 2, Turning Point) soll das angeschlagene Image der Serie wieder aufmöbeln.
Neuer Held, neue Geschichte aber alter Planet
Anders als die Zählweise im Namen suggeriert, ist Lost Planet 3 keine Fortsetzung der ersten beiden Teile, sondern erzählt deren Vorgeschichte: Die Hauptfigur heißt Jim Peyton und ist einer der ersten Menschen auf dem Eisplaneten. Er gehört zu einem Team von Wissenschaftlern und Arbeitern, die aus der lebensfeindlichen Umgebung eine bewohnbare Heimat machen sollen. Doch das ist alles andere als einfach, da sich neben der Kälte auch aggressive Eismonster, die sogenannten Akriden, als echte Bedrohung entpuppen. Und dann sind da noch die mysteriösen, offensichtlich von Menschenhand geschaffenen Anlagen, auf die man bei den Terraformingarbeiten stößt. Doch bevor wir den Kampf gegen die fiesen Kreaturen aufnehmen dürfen, müssen wir uns erst mit dem „Utility Rig“, einen Art Mech-Anzug, vertraut machen. Direkt vor dem Tor, das die Basis vor Minustemperaturen und Akriden schützt, gibt es bereits den ersten Einsatz für das Bohrwerkzeug am linken Arm des Rig: Über Nacht haben sich meterdicke Eiszapfen gebildet, die den Weg versperren. Aus der Egoansicht zertrümmert Jim die Dinger kurzerhand. Ein erster Vorgeschmack darauf, wie sich der Rig schon kurze Zeit später im Kampf schlagen wird.

Gewohntes Gameplay
Lost Planet 3 kommt mit einer klassischen und recht soliden Third-Person-Shooter-Mechanik daher. Im Vergleich zu Genre-Konkurrenten sticht diese jedoch in keinerlei Hinsicht heraus. Viel eher fällt auf, dass sich die Steuerung nicht ganz so „flüssig“ anfühlt wie zum Beispiel bei Gears of War. Beim Gameplay bekommt man die gute alte Kost aus dem ersten Teil geboten. So müssen wir zum Beispiel einen speziellen Sender einsammeln und ihn in einer Höhle aktivieren. Kurz darauf folgt ein spannender Kampf gegen heranstürmende Akriden. Gelegentliche Quick-Time-Events lockern das Geschehen auf. Natürlich dürfen auch nicht die gigantischen Bossfights fehlen, die euch einiges abverlangen werden. Denn fast alle Feinde sind nur an bestimmen Körperpartien (Stichwort: oranges Leuchten) verwundbar. Ein Hauch Dead Space kommt auf, wenn ihr diesen verlassenen Stützpunkt erforscht. Leichen liegen auf dem Boden, Rauch strömt aus den Rohren und imposante Spielereien mit Lichteffekten begleiten euch durch die verwüsteten Räume. Als störend haben wir die geringe Abwechslung bei der Umgebungsgestaltung empfunden. Viel zu oft werdet ihr nichts anderes sehen als das ewige Weiß.
Abseits der Missionen haltet ihr eure Frau auf dem Laufenden, während sie euch von der Erde aus erzählt, wie schlecht der Sohnemann nachts einschlafen kann. Darüber hinaus findet ihr immer wieder Audiotagebücher von anderen Kolonisten, die über bestimmte Ereignisse reden und so die Handlung vorantreiben. Die Entwickler zeigen durchaus Humor: Besonders die Psychoanalysen sorgen in den Ladepausen für Schmunzler. Hier wird die Psyche von Jim getestet, der sich allerdings nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt.
Technik
Der Grafikmotor von Lost Planet 3 kann nur bedingt überzeugen. Die detaillierten Charaktere und schicken Schneelandschaften können nicht über die abgehackten Animationen und störenden Leistungseinbrüche hinwegtäuschen. Im akustischen Bereich bekommt man stimmige Tracks und authentische Umgebungsgeräusche geboten. Weniger gut: Die lieblose Synchronisation und fehlende Lippensynchronizität.

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