Life is Strange: True Colors - Test/Review
True Colors, so heißt der neuste Ableger der beliebten Life-is-Strange-Serie aus dem Hause Square Enix. Erneut greifen die Entwickler zum bekannten Erfolgsrezept bestehend aus einer emotionalen Coming-of-Age-Geschichte, einer Superkraft, großen Entscheidungen und einem gefühlvollen Indie-Soundtrack.
Von Christoph Miklos am 02.11.2021 - 11:53 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

Switch Lite

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

Switch

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Square Enix

Entwickler

Deck Nine

Release

10.09 2021

Genre

Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Preis

ab 59,50 Euro

Media (14)

(Wahre)Gefühle

True Colors, so heißt der neuste Ableger der beliebten Life-is-Strange-Serie aus dem Hause Square Enix. Erneut greifen die Entwickler zum bekannten Erfolgsrezept bestehend aus einer emotionalen Coming-of-Age-Geschichte, einer Superkraft, großen Entscheidungen und einem gefühlvollen Indie-Soundtrack. Und schon an dieser Stelle kann ich verraten: Es werden definitiv Tränen fließen…
Vorabhinweis: Im Gegensatz zu den vorherigen Veröffentlichungen wird Life is Strange: True Colors nicht in Form einzelner Episoden veröffentlicht. Man spielt das Abenteuer also nicht mehr in Häppchen, sondern erhält zur Veröffentlichung das komplette Spiel.
Neue Heldin
In True Colors schlüpft man in die Polygonhaut von Heldin Alex, eine junge Frau, die nach einer schwierigen Kindheit in Kinderheimen und Pflegefamilien aufwuchs. Nach vielen Jahren spürt sie ihr älterer Bruder Gabe auf und bittet sie, nach Haven Springs zu kommen, wo er sich mittlerweile ein sicheres Leben aufgebaut hat. Doch ein tragischer Vorfall bringt alles aus dem Gleichgewicht. Mehr möchten wir an dieser Stelle nicht verraten. Um den Fall rund um den Vorfall zu lösen, nutzt Alex eine Art Superkraft: Sie kann die Gefühle anderer Menschen sehen und ihre Gedanken dazu hören. Wenn Angst, Wut oder Trauer besonders stark werden, kann Alex die Welt durch die Augen dieser Person sehen und Erinnerungen und Gefühle abrufen, die mit Objekten in der Umgebung verknüpft sind. So richtig „stimmig“ ist dieses Gameplay-Feature aber nicht, da immer wieder Logiklücken auffallen. Mal kann Alex recht alltägliche Gefühle von NPCs lesen, an anderer Stelle bleiben die eigentlich starken Emotionen von Hauptcharakteren verborgen. Zwar kann man die Kraft jederzeit frei anwenden, aber sie funktioniert oft nur exakt so, wie es gerade für die Handlung passt. Alex sieht ihre Macht nicht als Segen, sondern als Fluch an. Denn ihre eigenen Emotionen verschmelzen mit denen ihrer Mitmenschen und so kämpft sie bereits ihr Leben lang mit unkontrollierten Wutausbrüchen oder schwerer Trauer. Ein (ganz) großer Pluspunkt von Life is Strange: True Colors sind die verschiedenen Haupt- und Nebencharaktere. Mit allen Charakteren hat Alex eine großartige Chemie, wozu auch die gelungene Sprachausgabe mit bekannten deutschen Sprechern beiträgt. Die Dialoge fühlen sich immer „echt“ und nie aufgesetzt an. True Colors hat keine Angst vor schockierenden Momenten. Es nutzt Themen wie Tod, Krankheit und Schuld nicht nur als Gimmick, sondern gibt ihnen den nötigen Raum. Abseits der zahlreichen Dialoge gibt es immer wieder kleine Mini-Rätsel zu lösen und schick gerenderte Videosequenzen.
Entscheidungen
Typisch für die Serie: Man bzw. Frau wird am laufenden Band mit Entscheidungen konfrontiert. Am Ende führen alle Entscheidungen zwar zu einem von fünf verschiedenen Enden, der Weg dorthin bleibt aber leider mehr oder weniger linear. Tatsächlich beeinflussen die Entscheidungen manchmal gar nicht so sehr, was passiert - sondern vor allem, wie NPCs darauf reagieren. Schicke Mini-Open-World
Dreh- und Angelpunkt von True Colors ist die beschauliche Bergbaustadt Haven Springs, die dank Unreal Engine 4 und optionaler Raytracing-Effekte einfach nur herrlich aussieht. Als Alex bewegt man sich ab Kapitel 2 recht frei durch Haven Springs und kann auch optionale Nebenaufgaben lösen, die meisten Gebäude bleiben einem aber verschlossen. Das Setting passt, unserer Meinung nach, perfekt zum neusten Serienableger. Auch die Hauptcharaktere wurden mit viel Liebe zum Detail erstellt. Leider trüben die arg steifen Animationen etwas die Atmosphäre. Im akustischen Bereich waren wir vor allem vom sehr stimmigen Indie-Soundtrack (Mix aus Rock und Pop) und den guten Sprechern begeistert.

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