Ob Oscar-prämierte Kinofilme oder global erfolgreiche Serien: Koreanische Produktionen – kurz „K-Content“ – erobern seit Jahren die Bildschirme weltweit. Viele der spektakulären Welten, durch die sich die Protagonisten bewegen sind virtuell erschaffen. LG Electronics (LG) liefert nun beeindruckende Technik, die diese Entwicklung in Südkorea weiter beschleunigen wird. So stattet das Unternehmen das neu eröffnete „Studio V“ im südkoreanischen Daejeon mit einer hochmodernen LED-Lösung aus. Die Anlage im StudioCube, Südkoreas größtem öffentlichen Filmstudio, zählt zu den größten Virtual-Production-Studios weltweit.
Filmsets aus Licht statt aus Holz und Farbe
Bei Virtual Production (VP) werden fotorealistische Hintergründe auf riesigen LED- Wänden dargestellt. Anstatt aufwändige Kulissen zu bauen und an Originalschauplätzen zu drehen, stehen die Schauspieler:innen vor einer gewölbten Bildschirmlandschaft, die jede erdenkliche Umgebung simulieren kann: von mittelalterlichen Burgen über futuristische Städte bis hin zu fremden Planeten.
Diese Technik wurde durch Produktionen wie „The Mandalorian“ bekannt und wird mittlerweile weltweit eingesetzt. Für das neue Studio V in Daejeon lieferte LG eine J-förmige LED-Hauptwand, die eine Installation von bis zu acht Metern Höhe und 60 Metern Breite ermöglicht. Hinzu kommen höhenverstellbare Deckenbildschirme und mobile Seitenwände, die sich an unterschiedliche Produktionsanforderungen anpassen lassen.
Neben den kreativen Möglichkeiten bietet Virtual Production auch ökologische und operative Vorteile. Großflächige physische Kulissen werden durch 3D-Umgebungen in Echtzeit ersetzt, wodurch sich der Materialverbrauch und der Transportaufwand reduzieren lassen. Gleichzeitig profitieren Filmschaffende von der Echtzeit-Visualisierung und effizienteren Drehplänen.
Technik für höchste Ansprüche
Die von LG entwickelte LED-Lösung wurde speziell für professionelle Filmproduktionen konzipiert. Sie erreicht eine Farbgenauigkeit von über 99 Prozent des DCI-P3-Farbraums, dem Standard für digitales Kino, und verfügt über eine hohe Bildwiederholrate, welche die Bildung störender Artefakte bei Kameraaufnahmen verhindert. Die ultraleichten Module lassen sich flexibel anordnen und ermöglichen sowohl konkave als auch konvexe Bildschirmkrümmungen.
Staatliche Unterstützung für die Kreativwirtschaft
Die Eröffnungsfeier Anfang am 3. Dezember wurde von der Korea Creative Content Agency (KOCCA) ausgerichtet. Mit ihrer Teilnahme unterstrichen hochrangige Vertreter des koreanischen Kulturministeriums und der Bürgermeister von Daejeon die nationale Bedeutung des Projekts für die Kreativwirtschaft des Landes.
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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