Grounded 2 - Test/Review
Man muss sich auch mal Zeit für die kleinen Dinge im Leben nehmen. Zum Beispiel, indem man sich schrumpfen lässt und sich mit Käfern einen mörderischen Kampf ums Überleben liefert.
Von Lars Hack am 14.08.2025 - 06:22 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 5 Pro

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PC

Publisher

Xbox Game Studios

Entwickler

Obsidian Entertainment

Release

29.07 2025

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

12

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (10)

Kleine Helden ganz groß


Man muss sich auch mal Zeit für die kleinen Dinge im Leben nehmen. Zum Beispiel, indem man sich schrumpfen lässt und sich mit Käfern einen mörderischen Kampf ums Überleben liefert. Obsidian Entertainment schickt uns mit Grounded 2 zurück auf Höhe der Grasnarbe und damit in die Welt von Krabblern, Schleimern und allem Kleintier dazwischen. Bereit für ein Early-Access-Abenteuer im Grasschatten?

Stakeholder, wir haben die Kinder geschrumpft


Vier Jahre sind seit dem ersten Teil vergangen. Erinnern wir uns kurz zurück: Vier Kinder wurden im Garten von Dr Tully, einem genialen Wissenschaftler, durch dessen Erfindung auf Käfergröße geschrumpft. Bevor die wilden Krabbler aber unsere vier Helden verzehren konnten, haben diese sich zur Wehr gesetzt. Dornen, Gras, etwas Harz, anderer Kleinkram und schon hat man Häuser errichtet, Waffen gebastelt und sich zum Kampf gegen die Insekten gewappnet. Am Ende haben die Vier die zahlreichen Miniatur-Forschungseinrichtungen im Garten gefunden und schließlich zu ihrer wahren Größe zurückgefunden. Aber keine Sorge! Ominent, das Firmenkonglomerat, für das Dr. Tully arbeitet, bedauert den ganzen Zwischenfall. Und sie haben gute Nachrichten! Sie haben ihre Richtlinien für unfreiwillige Versuchs-Teilnehmer geupdatet. In Zukunft wird es also auf keinen Fall mehr ähnliche, bedauerlichen Vorfälle geben. Also, zumindest bis nun Grounded 2 startet, meine ich. Um etwas an die Gesellschaft zurückzugeben, hat sich Ominent sogar dazu bereit erklärt, den nahen Park komplett zu restaurieren. Die Krönung des Ganzen ist eine Statue unserer vier Helden aus dem ersten Teil, die ihr unglaubliches Abenteuer sicher überstanden haben. Ominent gibt eben gerne zurück. Da das Spiel aber nach einer reibungslosen Eröffnungszeremonie ziemlich schnell vorbei wäre, geht natürlich einiges schief. Aus den Nachrichten erfahren wir, dass Dr Tully plötzlich rasend wurde, unserem treuen Robotergefährten aus dem ersten Teil den Kopf abreißt und damit endet auch erstmal unsere Erinnerung. Denn im nächsten Moment erwachen wir in einem Ominent-Labor. Großer Twist: Wir sind erneut winzig. Für uns ist das ja aber kein Problem, wir kennen das ja bereits! Also wappnen wir uns erneut und finden schnell heraus, dass dieses Mal scheinbar noch mehr ungewöhnliche Experimente auf uns warten, als das Unternehmen eigentlich zugeben wollte. Denn nicht nur wir sind auf Insektengröße geschrumpft, auch die Leiterin von Ominent sieht sich von Käfern bedrängt. Käfer, die von irgendwem gesteuert zu werden scheinen…Unsere Aufgabe ist also klar: Überleben. Den Roboterkopf finden. Herausfinden, wer die Käfer in Rage bringt. So ziemlich in der Reihenfolge, ja.

Sic Parvis Magna


Wir beginnen Grounded 2 recht altbekannt. Aufgewacht in einem geschrumpften Körper, geht es zunächst einmal ums Überleben. Und wie überlebt man? Mit einer Rüstung. Mit Waffen. Mit einer Behausung. Stück für Stück basteln wir uns genau das zusammen. Dazu dient uns alles, was wir rund herum finden. Kleine Pflanzen, Kieselsteinchen, Harz und alles andere, was auf dem Boden verstreut ist. Um über das bloße Aufsammeln hinaus zu gelangen, dient uns das Omnitool - ein handliches Werkzeug, das je nach Lage genau das tut, was wir wollen: Schneiden, hämmern, graben. Anfangs tut es das nur bei bestimmten Ressourcen, aber mit der Zeit upgraden wir es immer weiter, um stetig an neue Ressourcen zu gelangen. Mit diesen erweitern wir unsere Ausrüstung, bauen neue Werkbänke, Möbel und Behausungen und der Kreislauf beginnt mehr oder weniger von vorne. Um unserem Omnitool neue Eigenschaften zu geben, sammeln wir Sciencepunkte. Diese nutzen wir zum Upgraden, aber auch, um neue Rezepte freizuschalten. Haben wir das Tutorial hinter uns gelassen, machen wir erstmal das, was es eben auch im Vorgänger gab. So weit, so gut. Grounded 2 gibt sich aber nicht mit einem bloßen Aufwärmen bereits bekannter Kost zufrieden. Wir dürfen nun mit neuen Ausrüstungsgegenständen spielen, neue Unterkünfte errichten, Ressourcen verwenden und es gibt noch ein ganz besonderes neues Feature. Sehr früh im Spiel lernen wir, dass Ominent versucht hat, alles rund um ihre Forschung zu verkleinern, um eine komplette Miniatur-Infrastruktur zu errichten. Allerdings klappt das nicht mit Verbrennungsmotoren. Um sich zwischen den Grashalmen also fortzubewegen, musste man sich etwas neues einfallen lassen. Wir dürfen auf Käfern reiten! Wo Autos scheitern, müssen die Krabbler herhalten, um uns schnell durch den Park zu transportieren. Das erlaubt den Sprung vom prinzipiell überschaubaren Garten des ersten Teils hin zum ausufernden Park im zweiten Teil.

Ah, Early Access!


Grounded 2 legt gut los und baut darauf auf, was wir schon kennen. Als erstes fällt uns recht schnell auf, dass die Atmosphäre die gleiche ist. Unsere Helden kommentieren ihre Abenteuer, jubeln im Kampf, schleudern Herausforderungen und besserwissern über Entwicklungen und neue Käfer, denen wir begegnen. Gepaart mit der knalligen Grafik, dem fast schon comichaften Look, macht das einiges her und nimmt uns direkt ganz nah ran unter die Grasnarbe. Das kennen wir aus dem ersten Teil und der Entwickler hat hier genau wieder angesetzt und weitergemacht. Eine deutsche Synchronisation bleibt man uns schuldig, aber falls euch das ein Trost ist, machen die englischen Sprecher einen fantastischen Job. Unsere Helden haben vier Jahre Entwicklung seit ihrem ersten Abenteuer hinter sich und bringen neue Hobbys und Interessen mit ein, wenn sie den ein oder anderen Kommentar in ihre Abenteuer mit einbringen. Sogar ein paar altbekannte Geräusche, von ebenso altbekannten Käfern, begegnen uns wieder. Dazu natürlich viele der anfänglichen Craftinggegenstände. Der Beginn unserer Reise erinnert immer wieder an unser erstes Abenteuer, abgesehen von unserem Omnitool, das die Aufgabe von Axt und ähnlichen Werkzeugen übernimmt. Eine Mischung aus Tutorial und Story - schließlich müssen wir unseren Roboter finden - hilft uns entlang des Weges, bringt uns bei, wie wir erste Ausrüstung fertigen und navigiert uns dann auch hin und her durch den Park. Dafür, dass Grounded 2 in den Early Access startet, läuft das ganze sehr flüssig und sauber. Im gesamten Test ist uns das Spiel nur zweimal kommentarlos abgestürzt, was uns bei anderen EA-Spielen schon wesentlich öfter vorgekommen ist. Eher fällt dabei auf, dass es hier und da immer mal wieder Clipping-Probleme gibt. Wenn wir an einem Stein abrutschen und unsere Figur halb durch den Stein rutscht, bevor sie unten auf dem Boden ankommt. Das ist nicht gamebreaking, aber auch nicht unbedingt ein Hingucker in einem Spiel, das selbst Schnecken cool aussehen lässt… und das will schon was heißen! Wie der erste Teil erlaubt auch Grounded 2 den Multiplayer, den wir vor Start ins Early Access noch nicht testen konnten, da wir nur einen Key zur Verfügung haben. Aber im Laufe des Early Access werden wir vermutlich auch mal einen Redaktionsausflug in den Schatten der Halme hinbekommen - vielleicht ja sogar auf der nahen Gamescom!

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