Grid Autosport - Test/Review
Nach einem eher schwachen Grid 2 will Codemasters mit Grid Autosport offensichtlich die Kritikpunkte am letzten Teil der Rennspielreihe angehen - mit Erfolg!
Von Christoph Miklos am 07.07.2014 - 01:52 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Codemasters

Entwickler

Codemasters

Release

27.06 2014

Genre

Rennspiel

Typ

Vollversion

Pegi

7+

Webseite

Preis

ab 49,99 Euro

Media (37)

Es geht wieder aufwärts

Nach einem eher schwachen Grid 2 will Codemasters mit Grid Autosport offensichtlich die Kritikpunkte am letzten Teil der Rennspielreihe angehen - mit Erfolg!
Verbesserungen
Ende Mai 2013 erschien Grid 2 für PC und Konsolen. Das Rennspiel hinterließ bei der Community aber einen faden Beigeschmack: zu wenig Abwechslung, kein echtes Fahrgefühl und mangelnde Tuning-Optionen trübten den Spielspaß enorm. In Grid Autosport wurden diese Mängel -fast- komplett ausgemerzt. Das fängt schon bei der üppigen Auswahl an Modi an. Im Karriere-Modus erwarten euch fünf verschiedene Wettbewerbe, und alle haben eigene Fahrzeuge und Regeln. Die Höhepunkte des Karriere-Modus sind die Grid-Events, die erst freigeschaltet werden, wenn ihr in den insgesamt fünf Rennklassen Touring, Endurance, Open Wheel, Tuner und Street ein gewisses Level erreicht habt. Für jedes Rennen und jeden abgeschlossenen Event in den Klassen, bekommt ihr Erfahrungspunkte, die euch im Level aufsteigen lassen. Das ist motivierend, allerdings werdet ihr so auch gezwungen, selbst Rennklassen zu spielen, die euch vielleicht nicht gefallen, damit ihr in der Karriere vorwärts kommt. Dafür sind die verschiedenen Klassen aber schön abwechslungsreich geraten. Die Anzahl der Erfahrungspunkte hängt auch vom gewählten Schwierigkeitsgrad ab - und auch da hat Grid Autosport deutlich mehr Vielfalt zu bieten als der Vorgänger. Nicht nur die Herausforderungslevel können eingestellt werden, es lassen sich auch zahllose Fahrhilfen ein- oder ausschalten: ABS, Traktionskontrolle, Lenk- und Kurvenhilfen sind frei wählbar. Auch die Anzahl der Rückblenden (Zeit kann für ein paar Sekunden zurückgedreht werden, um mögliche Fehler auszumerzen) kann frei eingestellt werden.
Modi
Beim Touring handelt es sich um klassische Tourenwagen-Rennen auf realen Rennstrecken, bei denen ihr auch ein Qualifying absolvieren dürft, um euch eine gute Startposition zu sichern. Doch Vorsicht: Die Kurse werden immer zweimal gefahren und eure Startposition im zweiten Durchlauf umgedreht. Gerade in den höheren Schwierigkeitsgraden ist hier Taktieren angesagt, da ihr für eine gute Qualifikation zwar auch zusätzliche Punkte in der Meisterschaft bekommt, eine schlechte Startposition euch aber einiges kosten kann.
Die Endurance-Rennen sind Langstreckenrennen, die üblicherweise nachts stattfinden und so für eine tolle Atmosphäre sorgen. Ziel ist hier natürlich, nach der abgelaufenen Zeit möglichst weit vorne im Fahrerfeld zu liegen. Leichter gesagt als getan, da ihr besonders auf euren Reifen-Abrieb achten müsst
Bei Open Wheel werden leichte Rennautos gesteuert, Kontakt mit dem Mitbewerberfeld sollte also tunlichst vermieden werden. Im Tuningmodus hingegen warten unterschiedliche Herausforderungen wie Zeitrennen und Drift-Wettbewerbe; hier darf dann unter anderem auch am Steuer eines Muscle Car Platz genommen werden. In allen Modi erklären sich verschiedene Teams bereit, den Spieler aufzunehmen, wobei jedes eigene Ziele vorgibt - etwa bestimmte Platzierungen oder das Besiegen ausgewählter Fahrer.

Fahrverhalten und KI
Das Fahrverhalten im neusten Grid-Ableger geht wieder deutlich mehr in Richtung Simulation. Doch keine Sorge: Mit aktivierten Fahrhilfen lassen sich selbst Superflitzer präzise durch enge Kurven lenken. Das tolle Geschwindigkeitsgefühl sorgt für einen ordentlichen Adrenalinschub beim Zocken. Und selbst wenn wir es allzu wild treiben, belohnt uns das Spiel - mit einem detaillierten Schadensmodell. Kleinere Lackkratzer bei Kollisionen gibt es ebenso zu sehen wie eingedellte Motorhauben, zerknautschte Heckpartien oder abgerissene Spoiler und Türen. Alternativ kann man auch in den Optionen einstellen, dass das Schadensmodell nur optische Auswirkungen hat.
Sämtliche Kontrahenten beherrschen heimtückische Aktionen wie das Blockieren in Kurven oder das leichte Touchieren von schräg hinten. Einen „Gummiband-Effekt“ konnten wir nicht feststellen. Andererseits rasen die KI-Fahrer nicht sonderlich konstant. Fast alles zwischen „Ideallinien fahren“ und „kampflos überholen lassen“ erlebt man während einer Rennsaison in Grid Autosport.
Multiplayer
Im Mehrspieler-Part gibt es die Möglichkeit, Hotlaps und Highscores anderer Spieler zu schlagen oder sich in einer Lobby für ein paar Rennen zu verabreden. Darüber hinaus lässt sich auch eine eigene Saison erstellen. Auch im Mehrspielermodus gibt es Onlineränge, in denen Spieler aufsteigen, um erneut den kompletten Fuhrpark nach und nach freizuspielen.
Technik
Auch Grid Autosport nutzt die hauseigene Ego 3.0-Engine, welche schon in Grid 2 zum Einsatz kam. Kenner dieser Rennspielserie wissen was das heißt: Schicke Lichteffekte, detaillierte Fahrzeuge und überzeugende Raucheffekte. Darüber hinaus weiß der Detailgrad der verschiedenen Strecken zu gefallen. Und das Beste: Selbst auf älteren Rechnern und Notebooks läuft das Spiel mit einer flüssigen Bildwiederholrate. Weniger gut haben uns die kaum vorhandenen Umgebungsdetails neben der Strecke gefallen. Soundtechnisch bekommt man brachiale Motorengeräusche und eine „lebhafte“ Hintergrundmusik geboten.

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