Final Fantasy XIV: A Realm Reborn (PS4) - Test/Review
Für Final Fantasy XIV Online, welches im Oktober 2010 an den Start ging, hagelte es heftige Kritiken.
Von Christoph Miklos am 24.05.2014 - 00:36 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

PlayStation 3

PC

Publisher

Square Enix

Entwickler

Square Enix

Release

14.04 2014

Genre

Online-Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

ab 28,32 Euro

Media (83)

PS4-Launch

Für Final Fantasy XIV Online, welches im Oktober 2010 an den Start ging, hagelte es heftige Kritiken. Aufgrund geringer Abozahlen musste der Betreiber Square Enix die Server offline nehmen. Doch statt das Kapitel einfach als gescheitert abzuhaken hat man sich dazu entschlossen, mit A Realm Reborn einen groß angelegten Neustart zu wagen. Nach unserem ausführlichen PC-Bericht (Link), folgt nun unser Test zur PlayStation 4-Umsetzung.
Startschuss
Die Charaktererstellung wirkt sehr vertraut. Zur Auswahlen stehen fünf verschiedene Völker (Elezen, Lalafell, Hyur, Miqo’te und Roegadyn). Pro Rasse darf obendrein noch aus zwei Stämmen gewählt werden, was sich dann wiederum auf die verfügbaren Hauttöne und Frisuren auswirkt. Darüber hinaus kann man im umfangreichen Editor Größe, Augen, Bärte, Narben uvm kinderleicht verändern.
In der Ur-Version standen die Klassen Gladiator (Schwerter), Faustkämpfer (Schlagringe), Pikenier (Stangenwaffen), Waldläufer (Pfeil und Bogen), Marodeur (Äxte), Thaumaturg (Zepter und Stäbe) und Druide (Stöcke und Stäbe) zur Auswahl. A Realm Reborn beinhaltet zusätzlich die neue Klasse des Hermetikers (Zauberbücher). Natürlich kann man sich im späteren Spielverlauf auch wieder spezialisieren (Paladin, Mönch, Krieger, Dragoon, Barde, Weißmagier, Schwarzmagier und Beschwörer).
Neue alte Welt
Die Waldstaat Gridania (Startgebiet unseres Druiden) hat nicht nur ein optisches Facelift erfahren, sondern der Ort wurde auch in Alt- und Neustadtbereiche unterteilt. Neue Gebäude und NPCs sorgen für eine noch dichtere Atmosphäre. Überhaupt ist das Aussehen des Spiels nun ein ganz anderes: Sowohl Kulisse als Benutzer-Interface kommen wesentlich moderner und farbenfroher daher. Darüber hinaus haben die Entwickler dem Spiel zahlreiche „Tipps-Boxen“ spendiert, die vor allem Neueinsteiger helfen sollen, sich in der Welt von Eorzea zurechtzufinden.
Kampfsystem
Auch beim Kampfsystem haben die Entwickler von Square Enix ordentlich Hand angelegt. Vor allem die an Final Fantasy XI erinnernde Automatisierung der Grundattacken ist eine Wohltat, da man sich nun voll und ganz auf das Timing sowie Aneinanderreihen wichtiger Manöver konzentrieren kann, die unter anderem auf Reaktivierungszeiten, Energieverbrauch und Positionierung basieren. Neue Fertigkeiten erlernt man automatisch und viele davon kann man später sogar klassenübergreifend einsetzen, was zusammen mit dem Mitspracherecht bei der Verbesserung der Charakterwerte sehr unterschiedliche Spielweisen der einzelnen Rollen erlaubt. Zudem lassen sich verschiedene Ausrüstungs-Sets festlegen und auf Knopfdruck wechseln. Auch die neu konzipierte Controller-Steuerung für die PlayStation-Community weiß zu gefallen.
FATE
Eine weitere Neuerungen von A Realm Reborn sind die sogenannten FATEs (Full Active Time Events). Diese Gruppenereignisse finden immer wieder zufällig an den unterschiedlichsten Stellen der Spielwelt statt und reichen von kurzen Jagd- und Sammeleinsätzen über das Ausheben von Banditennestern oder Verteidigen von Stützpunkten bis hin zu Bosskämpfen. Das tolle daran: Jeder kann an diesen Events teilnehmen - ein Gruppenzwang herrscht nicht. Je besser die aktuelle Charakterstufe zu der des Events passt, umso üppiger fällt die anschließende Belohnung aus. Das ist eine ideale Auflockerung auch für Rohstoffsammler wie Wald- und Bergarbeiter oder Fischer, die nach wie vor jederzeit ihr Werkzeug durch eine Waffe ersetzen und so im Handumdrehen zu wehrhaften Kriegern oder Magiern werden können.
Handwerk
Wer keinen Bock auf sammeln und kämpfen hat, kann sich auch für einen Handwerksberuf entscheiden. Hier kann man sich unverändert als Zimmermann, Weber, Gerber, Grobschmied, Plattenschmied, Goldschmied, Koch oder Alchemist versuchen. Wie die Rohstoff sammelnden haben sich auch die Rohstoff verarbeitenden Berufe in puncto Ablauf und Design spürbar verändert. Die Handhabung wurde entschlackt, die Übersicht verbessert, der Zeitdruck entfernt.
Questdesign
Insgesamt bewegen sich die Quests in ARR auf einem guten Niveau, ragen aber nicht aus dem Genre-Einheitsbrei heraus und überraschen zu selten mit einfallsreichen Wendungen. Ein paar Beispiele: In der Waldstadt Gridania erledigen wir Eichhörnchen, in der Piratenstadt Limsa Lominsa gibt es lustige Dialoge, wir jagen Diebe durch ein Wüstengebiet und unterhalten NPCs mit Emotes. Einziger Lichtblick sind die Story-Aufgaben, die die Hintergrundgeschichte in Cinematics und Ingame-Sequenzen erzählen. Diese lassen einen anfänglich zwar noch fragend zurück, fügen sich aber im Spielverlauf in eine epische Geschichte. Es gibt ein unter anderem Wiedersehen mit alten Bekannten wie den Primae Ifrit und Garuda.
Dungeons
Die Dungeons im neu erschaffenen Eorzea haben es in sich - zumindest für unerfahrene MMO-Zocker. Ab Level 15 geht es in eine Piratenhöhle für vier Spieler. Zwar geht es dort noch vergleichsweise behaglich zu, doch ohne kompetenten Tank und Heiler läuft nichts. Praktisch: Höherstufige Charaktere werden automatisch angepasst. Einer der ersten Instanz-Bosse wird im Kampf durch seine Helfer unverwundbar gemacht. Ein anderer Endgegner lässt sich nur besiegen, indem wir ihn in die Flächenattacken anderer Monster locken. Richtig knackig wird es dann ab der zweiten Hälfte der Story. Dann lauert am Ende eines Dungeons schon mal ein riesiger Drache, der gelegentlich die ganze Instanz mit Schleim vollspeit, die Gruppe vergiftet und sich so auch noch selbst heilt. Nervig: Die Dungeons haben ein Zeitlimit von 90 Minuten. Ist diese Zeit verstrichen, geht es von vorne los.
Endcontent und die Zukunft
Derzeit umfasst der Endcontent (ab Levelstufe 50) mehrere Hardcore-Dungeons, ein 8-Mann-Raid-Dungeon und Primae-Gefechte im sogenannten „Hard Modus“ für ebenfalls acht Helden. Seit Update 2.1, welches bereits fixer Bestandteil der PS4-Version ist, gibt es auch Arena-PvP, ein umfangreiches Housing und „Crystal Tower“ als Raid-Instanz für 24 Spieler. Entwicklerteam Square Enix arbeitet bereits an weiteren Dungeons und neuen Story-Quests. Auch im PvP-Bereich soll es in den kommenden Wochen Neuerungen geben.

Kommentar schreiben

Artikel auf einer Seite anzeigen