In Final Fantasy XIII-2, welches euch wieder einmal von Square Enix präsentiert wird, taucht ihr in die Rolle von Serah ein. Sie ist die kleine Schwester von Lightning, die Fans der Serie aus dem Vorgänger bekannt sein dürfte. Zusammen mit Noel Kreiss, der wie sich herausstellt ein Zeitreisender ist beginnt eure Reise ins ungewisse um die Welten Grand Pulse und Cocoon vor dem Absturz zu retten.
Epische Saga oder Durchschnittskost?
Eure Reise startet im Jahr JS3 in Neo Bodhum, der Siedlung die Serah ihre Heimat nennt. Doch es ist viel ist passiert in den letzten 3 Jahren. Die Menschen haben ihre Heimat Cocoon verlassen und besiedeln nun auch Grand Pulse, Lightning ist spurlos verschwunden und wird mittlerweile von einem Großteil ihrer Bekannten für tot erklärt. Und zu allem Überfluss reißt euch direkt zu Anfang des Spiels ein Angriff von Kreaturen aus dem Schlaf. Noch überrascht von dem plötzlichen Lärm torkelt Serah zum Eingang des Hauses. Dort muss sie feststellen, dass sich die ruhige Siedlung in ein Schlachtfeld verwandelt hat und eilt ihren Freunden zu Hilfe. Dabei bekommt sie Unterstützung von Noel, einem Fremden im Dorf, der von Lightning in die Vergangenheit geschickt wurde um die Zukunft zu ändern. Nachdem die erste Angriffswelle überstanden ist und sich die Protagonisten etwas besser kennengelernt haben, machen sie sich auf den Weg zu einem Kometeneinschlagspunkt. Dieser soll angeblich der Auslöser für das Chaos sein. Wie sich herausstellt, beziehungsweise Noel preisgibt, ist die Ursache gar kein Komet, sondern eine Veränderung in der Zeitlinie. Sie ist die Quelle allen Übels die es ab sofort zu beseitigen gilt. Lange Rede, kurzer Sinn: Die eigentliche Zeitlinie, also die Zukunft beziehungsweise Vergangenheit, wurde verändert. Da das nicht passieren darf treten überall und zu jeder Zeit Paradoxe auf, welche die Fantasywelt auf kurz oder lang zerstören werden. Das ist für euch natürlich nicht zulässig und deshalb macht ihr euch auf den Weg um den Ursprung zu finden und zu eliminieren.
Back to the Future oder doch eine Neuauflage? Ach was habe ich im Vorgänger über den linearen Verlauf gejammert. Oder über die ekelhaften Schlauchlevel, die man ja von der Final Fantasy Reihe eigentlich gar nicht gewohnt ist. Am meisten aufregen konnte ich mich allerdings über das miserabel einfache und langweilig gestaltete neue Kampfsystem. Mit der Hoffnung dass sich vielleicht etwas verbessert hat, starte ich also - in Erinnerungen an ältere Teile der Serie schwelgend - das Spiel, und siehe da: alle Ängste umsonst! Die schlauchigen Levelsegmente? – Verschwunden! Stattdessen teils große und weitläufige Gebiete die nur darauf warten erkundet zu werden. Selbiges gilt auch für die Linearität die den Vorgänger gekennzeichnet hat. Anstelle des lahmen „gehe dorthin und erfahre dies und jenes über die Geschichte“-Gameplays habt ihr eine Übersichtskarte die euch die Möglichkeit lässt selbst und nach Belieben durch die Zeiten zu reisen. Genannt wird diese meisterliche Innovation Chronosphäre, die wie das Zeitreisen selbst eine zentrale Rolle im Spielverlauf einnimmt.
Abzüge gibt es leider nach wie vor beim Kampfsystem. Das von mir am Anfang als kompliziert eingeschätzte Kampfsystem das dem des Vorgängers verdammt ähnlich sieht, entpuppt sich letztendlich als Tastenklopferei. Lediglich bei Bosskämpfen wird man Spieler etwas gefordert. Auch die Waffenmodelle sehen meist gleich aus. Der einzige Unterschied besteht in der Farbgebung, was einfallslos wirkt. In Final Fantasy habt ihr außerdem die Möglichkeit in Gesprächen - à la Mass Effect - aus vier Möglichkeiten eure präferierte Antwortmöglichkeit auszuwählen. Blöd nur, dass es ganz egal ist welche Möglichkeit ihr wählt da es laut Spiel nur eine „richtige“ Aussage gibt – Schade! Oft hätten nämlich aus verschiedenen Möglichkeiten interessante Gespräche entstehen können die das Gameplay und die spielerische Freiheit etwas aufgepeppt hätten. Abgesehen von einigen Details glänzt der neue Ableger aus dem Hause Square Enix mit Langzeitmotivation, Abwechslungsreichtum und natürlich der herausragenden…
…Grafik und Sound
Wie es für die Final Fantasy Serie üblich ist, spielt auch das neuste XIII-2 in der Oberliga der Grafikspektakel mit. Und ich muss ehrlich zugeben nach Fehlern suchen zu müssen um welche zu finden. Größtes Manko ist, dass die Zwischensequenzen teils auf In-Game Grafik basieren, was aber so nebensächlich ist, dass es lächerlich wäre sich darüber zu zerreißen. Im Endeffekt sind die verschiedenen Areale im Umgebungsdesign sehr abwechslungsreich und lebhaft designet. Auch die Kreaturen auf die ihr treffen werdet werden euch nicht enttäuschen. Vom kleinen Pudding bis hin zum anmutigen Bahamut ist penibel darauf geachtet worden Kleinigkeiten zu perfektionieren. Alles in allem harmoniert jedes Detail der Gefilde in denen ihr euch fortbewegt mit dem Rest der Landschaft und hinterlässt einen atemberaubenden Eindruck. Dazu trägt natürlich auch die gelungene Soundkulisse seinen Teil bei. Motomu Toriyama, Game Director bei Square Enix und unter anderem schon im Einsatz bei Final Fantasy VII, VIII, X, X-2 und XIII, hat im neuen Teil darauf geachtet mehr Musikrichtungen denn je zuvor einzubringen. Vordergründig bleibt zwar wie gehabt der orchestralische Sound, dieser wird jedoch mit mehr Vocals und Musikrichtungen wie Rock gemischt.
Zuchthaus In Final Fantasy XIII-2 werden die Monster die ihr beschwören könnt neu definiert. Ab sofort sind sie nämlich vollwertige Partymitglieder die genauso wie die Protagonisten im Kristarium weiterentwickelt werden. Außerdem könnt ihr die verschiedenen Kreaturen und Gattungen beliebig miteinander kreuzen um Effekte oder Stärke der Monster zu verbessern. Aber Vorsicht: die Monster haben eine fest zugeteilte Rolle die nicht verändert werden kann. Außerdem ist Spielern die an der eher an der Story interessiert sind davon abzuraten sich intensiv mit dem Thema Monsterzucht auseinanderzusetzten, da beim Aufziehen, Entwickeln und Suchen der verschiedenen Spezies schnell mal ein paar Stunden um sind ohne es zu merken.
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