EA FC 24 - Test/Review
Seit 1993 läuft die Fußballsimulation aus dem Hause Electronic Arts unter dem Namen „FIFA“. Dieses Jahr ist damit Schluss: Der bekannte Fußballverband wollte nämlich eine Milliarde US-Dollar für weitere vier Jahre Lizenz.
Von Christoph Miklos am 28.10.2023 - 07:01 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

Switch Lite

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

Switch

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Electronic Arts

Entwickler

Electronic Arts

Release

29.09 2023

Genre

Sportspiel

Typ

Vollversion

Pegi

12

Webseite

Media (14)

Fast alles beim Alten


Seit 1993 läuft die Fußballsimulation aus dem Hause Electronic Arts unter dem Namen „FIFA“. Dieses Jahr ist damit Schluss: Der bekannte Fußballverband wollte nämlich eine Milliarde US-Dollar für weitere vier Jahre Lizenz. Zu viel für den Publisher, der laut eigener Aussage für das Geld lediglich "vier Buchstaben auf einer Box" bekam. Daher gibt es 2023 kein FIFA 24, sondern den inoffiziellen Nachfolger „EA FC 24“.

Frischer


Die erste Neuerung bekommt man bereits nach dem obligatorischen Lizenzbildschirm zu Gesicht: das Menü. Auf der linken Seite findet man alle Modi und auf der rechten Seite gibt es ein bisschen Ballakrobatik vom Fußballstar Haaland (Coverstar von EA FC 24). Auf dem digitalen Gras setzt sich der positive Eindruck fort: Die hauseigene Frostbite-Engine wurde noch einmal überarbeitet. Alle Animationen wirken flüssiger, Trikots werfen Falten und die verbesserte Beleuchtung unterstreicht die ohnehin geniale Stadionatmosphäre. Die Gesichter sehen zum Glück deutlich realistischer aus als das Gruselkabinett auf dem Cover der Ultimate Edition und kommen den echten Stars ziemlich nahe. Vor und nach einem Spiel gibt es schicke Zwischensequenzen, die einen Blick hinter die Kulissen erlauben. Auch auf dem Feld gibt es neue Szenen wie Rudelbildungen nach einem harten Foul oder eine rote Karte aus der Ego-Perspektive. Eine perfekte Präsentation sollte man sich aber nicht erwarten, denn auch im Jahr 2023 gibt es teilweise merkwürdige Animationen und Audio-Aussetzer.

Die Inhalte


Auch in EA FC 24 gibt es die bekannten und teilweise liebgewonnen Spielmodi:
• Clubs: Hier kann man, wie in den Vorgängern, einen eigenen Verein aufbauen. Im 2024er-Ableger gibt es nun noch mehr Optionen dafür. Wer mit anderen einen Verein aufbauen möchte, hat nun deutlich mehr Optionen. Unter anderem dürfen Saisons im Ligasystem mit Playoffs gespielt und der Bekanntheitsgrad gesteigert werden.
• Volta: Kurzweilige Straßen- und Hallenmatches.
• Spielerkarriere: Als Profi-Kicker kann man sich nun einen Agenten schnappen, der einem dabei hilft, im Wunschverein zu spielen.
• Trainerkarriere: Als Manager muss man einen kompletten Trainerstab aufbauen. Die Eignung der Übungsleiter orientiert sich am übergeordneten Taktikkonzept. Hier kann aus sieben Varianten gewählt werden (Standard, Tiki-Taka, Gegenpressing, Flügelspiel, Konterspiel, Kick and Rush, Park the Bus). Jeder Trainer hat 1-5 Sterne in den Kategorien Angriff, Mittelfeld, Abwehr und Torwart. Je mehr Sterne die Mannschaft in einer Kategorie hat, desto besser entwickeln sich die Spieler in diesem Bereich. Trainingseinheiten wurden bis auf eine einzige Übung direkt vor einem Match gestrichen. Mit dieser wird ein spezieller Wert wie Dribbling, Schießen oder Kopfbälle für das anstehende Spiel gesteigert. Weitere Optimierungen beinhalten Kontermöglichkeiten bei erfolgreichen Abwehraktionen in der Highlight-Simulation sowie die Möglichkeit, ein Spiel von der Trainerbank aus zu verfolgen. • Ultimate Team (früher FUT): Natürlich darf dieser Modus nicht fehlen. Neu sind hier die Spielerinnen. Frauen gab es zwar bereits in FIFA 23, doch jetzt dürfen sie mit den Männern in einem Team spielen. Abseits davon hat sich nur wenig geändert. Interessant ist noch, dass Karten modifiziert und verbessert werden können. Natürlich sind auch die Pay2Win-Mechaniken wieder mit an Bord. Auf den vermeintlichen Druck der FIFA oder die hohen Kosten für deren Lizenz kann EA diese nun nicht mehr schieben.

Lizenzen und Crossplay


Kein Grund zur Sorge: Der neue Name ändert nichts daran, dass EA ein volles Lizenzpaket bietet. Lediglich eine FIFA Weltmeisterschaft wird es nicht mehr geben. Weiterhin fehlen Trainer aus der Bundesliga (außer Edin Terzic) und eine Hand voll italienischer Vereine. Neu hinzu kommen hingegen einige Frauen-Teams und -Wettbewerbe. Darunter die Google Pixel Frauen-Bundesliga, die amerikanische NWSL, die spanische Liga F, die englische Woman Super League und die französische D1 Arkema. Erfreulich ist auch die Nachricht, dass Crossplay für jeden Spielmodi zur Verfügung steht. Allerdings müssen die „Generationen“ unter sich bleiben. PS5, Xbox Series X/S und PC sowie PS4 und Xbox One spielen jeweils zusammen. Die Switch geht leider leer aus.

Endlich Neues


Bis zum jetzigen Abschnitt wirkt EA FC 24 lediglich wie ein FIFA 23.5 (im besten Fall). Eine wirkliche Neuerung stellt Hypermotion V dar, die neueste Iteration von EAs Animationstechnologie. Bälle werden unterlaufen, Pässe im Sprint mit dem Außenrist mitgenommen, Schüsse sehen realistisch aus und jede Grätsche ist ein Risiko mit unbekanntem Ausgang. Zudem unterscheiden sich vor allem die Stars noch mehr durch ihre Bewegungsabläufe. Das Highlight beim Gameplay sind jedoch die neuen Playstyles. Diese ersetzen die bisherigen Eigenschaften und machen einen tatsächlichen Unterschied. Es gibt 34 Playstyles (die jeweils noch eine Plus-Variante haben) und fast alle bekannten Stars besitzen mehrere dieser vom Kontext abhängigen Spezialattribute. Haaland hat zum Beispiel einen Power-Kopfball und einen Power-Schuss. Seine Abschlüsse landen also mit hoher Wahrscheinlichkeit im Netz. Insgesamt macht es im Gegensatz zu FIFA einen deutlich größeren Unterschied, ob man zum Beispiel gegen Bayern München oder 1860 München antritt. Die Revolution bleibt aber ganz klar aus, und am Ende steht erneut ein Vollpreistitel mit minimalen Änderungen und viel PR-Blabla.
EA FC 24 ist seit dem 29.09.2023 für PC und Konsolen ab 43,99 Euro erhältlich.

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