Die Macht der Belohnungen und warum wir diese verfolgen
Bereits in unserer Kindheit bemerkten die meisten von uns schnell, dass wir für bestimmte Verhalten belohnt und für andere bestraft werden.
Von Christoph Miklos am 10.12.2018 - 19:18 Uhr - Quelle: E-Mail

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Gamezoom.net

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Anfang 2000

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Gaming-Zubehör

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Bereits in unserer Kindheit bemerkten die meisten von uns schnell, dass wir für bestimmte Verhalten belohnt und für andere bestraft werden. Auf diese Weise lernen Kinder zum Beispiel, dass brav sein etwas Gutes ist und böse sein etwas Schlechtes. Oder dass sie ihre Hausaufgaben machen oder im Haushalt mithelfen sollten, um sich dadurch Lob zu verdienen.
Doch Belohnungen und Strafen werden nicht nur von unseren Eltern verteilt. Auch in der Natur gibt es sie. Zum Beispiel war bei Jägern und Sammlern die Tatsache, dass besonders energiereiche Lebensmittel gut schmecken, auch nichts anderes als eine Belohnung dafür, dass wir sie uns aus der Natur besorgten.
Die Liste der verschiedenen Arten von Belohnungen ist fast endlos. Man denke nur an die Schule, die Arbeitswelt, Spiele oder eigentlich jeden anderen Bereich unseres Lebens. Überall werden Menschen für gewisse Verhalten belohnt und für andere Verhalten bestraft. Und das trifft nicht nur auf Menschen zu. Auch in der Tierwelt sorgt das gleiche Prinzip dafür, dass Tiere bestimmte Verhaltensweisen entwickeln, die ihr Überleben sichern.
Heute wollen wir das faszinierende Prinzip der Belohnungen erforschen. Dazu sprechen wir über die Macht der Belohnungen und warum wir von Natur aus Belohnungen verfolgen.
Belohnungen bei Spielen
Ein sehr einfaches Beispiel für die Macht der Belohnungen sind Spiele. In jedem erdenklichen Spiel gibt es bestimmte Belohnungen für den Spieler, die dieser durch Erreichen von Leistungen erhalten kann. In Videospielen sind dies offensichtliche Dinge wie bessere Gegenstände, Extraleben oder Punkte, die unsere Gesamtleistung im Spiel messen. Diese Art von Belohnung ist extrem wirksam und kann sogar süchtig machen. Jeder Mensch, der schon Mal ein Videospiel gespielt hat, wird dies bestätigen können.
Und auch in anderen Arten von Spielen warten Belohnungen auf uns. Man denke nur mal an das Glücksspiel. Wer in Spielen wie Blackjack oder Poker die richtigen Entscheidungen trifft, wird dafür mit Geld belohnt. Schlechte oder impulsive Entscheidungen werden dagegen damit bestraft, dass wir unser hartverdientes Geld verlieren. Und auch andere Entscheidungen werden belohnt. Wer das beste Online Casino findet, der erhält als Belohnung einen besseren Willkommensbonus und eine bessere Auswahl an Spielen.
Belohnungen in der Schule
Ein anderes sehr gutes Beispiel für die Macht der Belohnungen ist die Schule. Hier werden gute Leistungen so eindeutig belohnt wie fast nirgendwo sonst. Wer zurück an seine Schullaufbahn denkt, der wird sich vielleicht daran erinnern, wie gut sich eine hartverdiente 1 in Mathe angefühlt hat. Und wie enttäuscht man war, wenn es doch eine 5 oder 6 war.
Durch die Schule wird den Kindern fest eingebrannt, dass sie nur durch harte Arbeit (oder durch geschicktes Betrügen) belohnt werden. Dies sind ohne Frage wichtige Lektionen für den Rest des Lebens. Doch wäre es nicht vielleicht auch möglich, Kinder ohne Belohnungen und Strafe dazu zu bringen, hart zu arbeiten? Und stattdessen den Spaß an der Arbeit und am Lernen selbst zu fördern? Diese Sichtweise wird bei vielen Menschen immer populärer, die unser Schulsystem für komplett veraltet erachten und sich eine komplette Umwandlung wünschen.
Belohnungen bei der Arbeit
Natürlich setzt sich das Prinzip der Belohnungen nahtlos in der Arbeitswelt fort. Dort erhält man dann statt guten Noten eine Gehaltserhöhung oder einen Bonus für das gute Verhalten. Oder man wird ganz einfach damit belohnt, dass man seinen Job behalten darf. Beim Arbeiten sind zwar auch andere Faktoren als belohnende Elemente im Spiel – wie zum Beispiel das Ansehen der Kollegen oder der eigene Stolz auf einen gut gemachten Job – aber die materiellen Belohnungen stehen bei der Arbeit immer im Vordergrund.
Doch genau wie bei der Kritik am Schulsystem, sehen viele Menschen auch das Prinzip der materiellen Belohnungen in der Arbeitswelt sehr kritisch. Mark Lepper, ein Psychologe der Stanford University aus den USA, fand zum Beispiel heraus, dass materielle Belohnungen lange nicht so effektiv sind wie intrinsische Motivation. Darunter versteht man den Spaß an der Sache selbst, der dann für eine höhere Motivation sorgt.
Laut dem Psychologen sorgen materielle Belohnungen dafür, dass Menschen nur noch dafür arbeiten. So verliere man schnell den Blick für das Wesentliche und kümmere sich ausschließlich darum, durch die Arbeit so viel Geld wie möglich zu verdienen. Wer stattdessen ganz einfach Spaß an seiner Arbeit hat, findet oft effektivere Arbeitsweisen und bleibt dazu noch länger motiviert, was am Ende für eine wesentliche Leistungssteigerung sorgt.
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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