Die Bedeutung von Farben in Computerspielen
Farben haben einen großen Einfluss auf den Gemütszustand der Menschen.
Von Christoph Miklos am 05.10.2018 - 18:43 Uhr - Quelle: E-Mail

Fakten

Hersteller

Gamezoom.net

Release

Anfang 2000

Produkt

Gaming-Zubehör

Webseite

Farben haben einen großen Einfluss auf den Gemütszustand der Menschen. Mittlerweile gibt es sogar Farbtherapien, auch Chromotherapie genannt, die die positive Wirkung von Farben auf Körper und Geist nutzen, denn Farben lösen in uns bestimmte emotionale Reaktionen hervor.
Rot ist zum Beispiel eine warme Farbe, die für Energie, Liebe, Selbstbewusstsein und Leidenschaft stehen kann. Gleichzeitig ist es aber auch eine Warnfarbe - man denke nur an das Stoppschild. Rot ist in Maßen zu genießen, denn zu viel kann unruhig machen und Stress hervorrufen. Ähnlich verhält es sich auch mit anderen Farben. Blau ist beispielsweise beruhigend, kann aber auch kalt und abweisend wirken. Und Grün steht für Harmonie und Sicherheit, doch kann auch mit Eifersucht und Müdigkeit assoziiert werden.
Nicht nur Innendesigner und Werbeagenturen achten deshalb besonders auf die richtige Auswahl der verwendeten Farben. Auch Spielehersteller nutzen die Psychologie der Farben, um eine bestimmte Stimmung oder Atmosphäre zu erzeugen.
Farben als Warnung Sieht ein Spieler in einem Videospiel zum Beispiel Rot, dann wird dies meist mit Gefahren, Explosionen, Feuer, etc. in Verbindung gebracht. In Actionspielen werden mit roten Blood-Screens häufig Verletzungen des Spielers angezeigt. Laut einer Studie der Universität Rochester soll die Farbe Rot Puls, Atmung und Blutdruck des Spielers erhöhen und seine Reaktionsfähigkeit verbessern. Ist die Gefahr gebannt, verschwindet die rote Farbe und der Spieler erfährt ein Gefühl der Erleichterung.
Farben als Wegweiser In vielen Open-World-Spielen nutzen die Hersteller auch leuchtende Objekte wie Türen und Truhen, die dem Spieler auf subtile Art und Weise den Weg weisen. Solche kognitiven Prozesse laufen in unserem Unterbewusstsein ab, weshalb Tricks dieser Art dafür sorgen, dass der Spieler das Gefühl hat, Teil der virtuellen Welt zu werden.
Farben als Stimmungsbarometer In dem 2009 erschienen Titel The Saboteur nutzten die Entwickler Farben ganz gezielt. Die Handlung spielt während des Zweiten Weltkriegs in Frankreich. Die von Nazis besetzten Gebiete sind im monochromatischen Schwarz und Weiß gehalten, wobei das Nazi-Abzeichen in einem kräftigen Rot leuchtet. Dadurch wirken diese Regionen kalt, abweisend, bedrückend und gefährlich. Im Laufe des Spiels befreit man diese Gebiete nach und nach, woraufhin die warmen Farben zurückkehren. Denn je breiter das genutzte Farbspektrum, desto fröhlicher wirkt das Spiel auch. Man denke zum Beispiel nur an Spiele wie Super Mario, mit denen vor allem eine jüngere Zielgruppe angesprochen werden soll.
Spieleentwickler greifen oftmals zu den gleichen Tricks wie Filmproduzenten, um bestimmte Stimmungen zu erzeugen. Denn werden Farben richtig eingesetzt, dann können diese das Spielerlebnis noch intensiver und aufregender machen.
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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