Dead Island 2 - Test/Review (+Video)
Nach zahlreichen Verschiebungen ist nun Dead Island 2 endlich für PC und Konsolen erschienen. Doch hat sich die lange Wartezeit ausgezahlt?
Von Christoph Miklos am 24.05.2023 - 02:16 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Deep Silver

Entwickler

Dambuster Studios

Release

21.04 2023

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Media (22)

Blutiger Spaß


Nach zahlreichen Verschiebungen ist nun Dead Island 2 endlich für PC und Konsolen erschienen. Doch hat sich die lange Wartezeit ausgezahlt?

Was für ein Einstieg


Die offizielle Fortsetzung von Dead Island spielt nicht auf einer tropischen Insel, sondern im sonnigen Los Angeles (auch HELL-A genannt). Dort ist, wie sollte es auch anders sein, eine Zombieapokalypse ausgebrochen. Zum Glück ist unser Charakter immun und versucht nun in der knapp 18 Stunden langen Story-Kampagne aus der Quarantänezone zu entkommen. Dabei trifft man auf zahlreiche NPCs wie zum Beispiel die Schauspielerin Emma Jaunt oder den betrunkenen Rockstar Ricky X, die brav Hollywood-Klischees bedienen, ohne dabei aber zu nerven. Schade bloß, dass es keine deutsche Synchronisation gibt. Es gibt lediglich deutsche Texte und Untertitel. Bevor es aber mit dem Abenteuer losgeht, muss man sich für einen „Slayer“ entscheiden. Zu Beginn stehen zur Auswahl Amy, Ryan, Dani, Carla, Bruno und Jacob. Jeder Charakter besitzt zwei einzigartige Fähigkeiten sowie mehr oder weniger Zähigkeit, Ausdauer, Regenerationsfähigkeit, kritischen Schaden, Beweglichkeit, Gesundheit und Widerstandsfähigkeit. Doch Vorsicht: Man sollte sich gut überlegen, welchen Slayer man spielt, da man diesen nicht im Verlauf der Kampagne wechseln kann.

Wer braucht schon eine Open World?


Entwicklerteam Deep Silver Dambuster Studio hat bewusst auf eine offene Spielwelt verzichtet. Stattdessen gibt es abwechslungsreiche Areale, die später per Schnellreisefunktion erreicht werden können. Es gibt insgesamt 24 Hauptquests, 33 Nebenquests, 15 Suchmeldungen und 84 Herausforderungen. Während die Haupt- und Nebenquests keinen Innovationspreis gewinnen, weil man zum Beispiel einfach nur Alkohol besorgen soll, bringen die Suchmeldungen immerhin etwas Abwechslung rein. So durchforstet man etwa Nachrichten einer besorgten Mutter, um Hinweise darauf zu finden, wo ihr geliebter Sohn Davis abgeblieben ist.

So killt man Zombies!


Der Dreh- und Angelpunkt von Dead Island 2 sind seine Zombies und wie man sie fachgerecht erledigt. Das beginnt mit der Vielzahl an Zombie-Typen und endet mit dem richtigen Einsatz modifizierbarer Waffen und Fähigkeiten. Man muss nicht nur gekonnt leichte und schwere Angriffe timen und auf die Ausdauer achten, sondern im besten Fall auch darauf, ob die aktuell ausgewählte Waffe besser für Kopftreffer oder schnelle Schläge geeignet ist. Das geht aber schnell gut von der Hand, genauso wie der Einsatz des Rasereimodus. Hat man ausreichend Zombies getötet und die Anzeige gefüllt, kann man damit für kurze Zeit die Hirntoten mit bloßen Händen erledigen. Schön blutig: Mit der richtigen Waffe und einem gezielten Schlag hackt man den Untoten dabei gerne auch mal die Gliedmaßen ab. Dank des F.L.E.S.H-Systems (Fully Locational Evisceration System for Humanoids) sieht das anatomisch sehr ästhetisch, ja fast schon kunstvoll aus. Aufgrund er schwachen K.I. stellen selbst größere Gegnermengen keine große Gefahr dar. Auch die wenigen Bosskämpfe sind nicht gerade ein Highlight.

Bastelstunde


Sollten die Gegner einmal nicht schnell genug das erneute Zeitliche segnen, können mögliche Waffenupgrades helfen. Das funktioniert an den in der Spielwelt verteilten Werkbänken. Hat man Baupläne freigeschaltet oder gefunden, bastelt man mit gesammelten Ressourcen zum Beispiel eine noch stärkere Machete mit extra Schockschaden. Die verstümmelt die Zombies nicht nur, sondern schockt sie auch ordentlich, sofern sie nicht zu der immunen Sorte zählen. Während freigeschaltete Wurfgeschosse wie Granaten etwas ungewohnt eine Abklingzeit besitzen, muss man bei Nahkampfwaffen auf die Haltbarkeit achten. Feuerwaffen wie Revolver und Sturmgewehre gehen dagegen nicht kaputt. Dafür muss man hier auf die rare Munition achten.

Kartenspiel


Dead Island 2 verzichtet auf einen Skilltree wie im Vorgänger, stattdessen gibt es ein Kartensystem mit diversen Deckmöglichkeiten. Die Karten kann man dabei jederzeit wechseln, nachdem man sie über den Spielfortschritt freigeschaltet oder in der Welt gefunden hat. So kann man zwar den eigenen Spielstil verfeinern und herumexperimentieren, allerdings eher mit passiven Vorteilen. Aktive Fähigkeiten wie etwa der Sprungtritt sind leider Mangelware.

Schick


Die Grafik auf Basis der Unreal Engine 4 macht einen guten bis sehr guten Eindruck. Man kommt immer wieder durch schöne Umgebungen und schicke Villen, spaziert Alleen mit Palmen entlang oder sieht von den Hollywood Hills hinunter in die Ferne. Probleme mit Rucklern, Bugs oder auffällig unfaire Stellen sind uns nicht aufgefallen.

Unser Testvideo zu Dead Island 2




Zusammen macht es noch mehr Spaß


Möchte man nicht allein spielen, kann wahlweise auch im Koop für bis zu drei Spieler*innen auf Zombiejagd gehen. Dadurch wird die Angelegenheit zwar noch einfacher, aber im Team hat man dafür die Möglichkeit, sich gegenseitig wiederzubeleben und Waffen zu tauschen. Der Host gibt zwar die Quest vor, der Fortschritt wird aber für alle gleich gespeichert. Auch besitzt jeder seinen eigenen Loot, es muss also nicht gestritten werden.

Cut in Deutschland


In Deutschland erscheint Dead Island 2 mit der USK-Altersfreigabe ab 18 Jahren, allerdings nicht uncut. Doch keine Sorge: Der einzige Unterschied zur internationalen Fassung besteht darin, dass man in der USK-Fassung mit den Zombies nicht mehr interagieren kann, sobald sie besiegt sind. Nachträgliches Zerstückeln fällt damit flach, mehr Einschränkungen gibt es aber nicht.
Dead Island 2 ist seit dem 21. April 2023 für Xbox One und Series X/S, PlayStation 4 und 5 sowie für Windows-PC ab 48,75 Euro erhältlich.

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