DOCV bezweifelt GGL-Daten zum deutschen Schwarzmarkt
Der Deutsche Online Casino Verband (DOCV) hat seine Unzufriedenheit mit den neuesten Daten der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) zum Zustand des regulierten Marktes des Landes zum Ausdruck gebracht. Nach Angaben des Verbandes hat die Regulierungsbehörde den Schwarzmarkt für Glücksspiele inakzeptabel unterschätzt.
Von Christoph Miklos am 26.07.2024 - 13:18 Uhr - Quelle: E-Mail

Fakten

Hersteller

Gamezoom.net

Release

Anfang 2000

Produkt

Gaming-Zubehör

Webseite

Der Deutsche Online Casino Verband (DOCV) hat seine Unzufriedenheit mit den neuesten Daten der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) zum Zustand des regulierten Marktes des Landes zum Ausdruck gebracht. Nach Angaben des Verbandes hat die Regulierungsbehörde den Schwarzmarkt für Glücksspiele inakzeptabel unterschätzt.
Datendiskrepanz
In einem Interview mit ggbet-top.at/de/casino sagte Simon Priglinger-Simader, Vizepräsident des DOCV und Regulatory Affairs Advisor von Entain, dass GGLs Einschätzung der Verbreitung illegalen Glücksspiels zu optimistisch sei. Nach Angaben der Regulierungsbehörde macht der Schwarzmarkt nur 4 % des Marktes aus.
DOCV stellte jedoch fest, dass im GGL-Bericht Folgendes heißt: ● Das Schwarzmarktvolumen beträgt 600 Millionen Euro ● legales Marktvolumen - 3 Milliarden Euro
Anhand dieser Zahlen lässt sich leicht berechnen, dass der Marktanteil illegaler Betreiber bei knapp 20 % liegt, was laut Priglinger-Simader nicht ideal ist. Im Vergleich dazu ergab eine vom DOCV und dem Deutschen Sportwettenverband (DSWV) in Auftrag gegebene Studie von Dr. Gunter Schnabl aus dem Jahr 2023 Folgendes: nur 50,7 % der Nutzer spielen im regulierten Online-Bereich 49,3 % nutzten nicht lizenzierte EU-Anbieter oder illegale Offshore-Seiten. Diese beredten Zahlen lassen Experten und führende Branchenvertreter über die reale Lage nachdenken.
GGL wird die Daten aktualisieren
Auch andere Branchenteilnehmer bemerkten diese offensichtliche Diskrepanz und lehnten den GGL-Bericht ab. Obwohl GGL demnächst aktualisierte Schätzungen veröffentlichen wird, haben die unrealistischen Zahlen den regulierten Sektor sicherlich nicht erfreut. Priglinger-Simader sagte, die Branche freue sich auf aktualisierte Schätzungen der GGL zur Größe des Schwarzmarkts und betonte, dies sei ein „wichtiger Schritt nach vorne“.
Leider werden sich die endgültigen GGL-Schätzungen wahrscheinlich verzögern. Das Veröffentlichungsdatum des Berichts, dessen Erscheinung ursprünglich für 2026 geplant war, wird wahrscheinlich verschoben werden, da das Juni-Update selbst sechs Monate zu spät kam, so stellte DOCV fest.
Daher geht der Verband davon aus, dass die endgültige Fassung des Berichts frühestens im Jahr 2027 veröffentlicht wird. Priglinger-Siemadera sagte, die Regulierungsbehörde müsse einen Weg finden, einige Maßnahmen zur Bekämpfung des Schwarzmarkts je früher desto besser umzusetzen, um zu verhindern, dass illegale Betreiber weiterhin ungestraft florieren.
Abschließend stellte Priglinger-Simader fest, dass er sich der Herausforderungen bewusst ist, mit denen GGL konfrontiert ist, und der Tatsache, dass die Regulierungsbehörde ihr Bestes gibt. Er schlug vor, dass niedrigere Steuersätze und weniger strenge Vorschriften den Rechtsmarkt wettbewerbsfähiger machen könnten. Dennoch ist Priglinger-Simader hinsichtlich des allmählichen Wachstums des Rechtsmarktes optimistisch.
Auf einer Pressekonferenz versicherte Ronald Benter, CEO der GGL: „Wir sind gut vorbereitet und arbeitsfähig. Mit der GGL verfügt Deutschland erstmals über eine zentrale Aufsichts- und Durchsetzungsbehörde für Online-Glücksspiele. Bei schwerwiegenden Verstößen werden wir die Genehmigungen widerrufen. Unser Ziel sind gleiche Bedingungen für alle Lieferanten. Wir wollen sicherstellen, dass ein Geschäftsmodell, das illegales oder unangemessenes Online-Glücksspiel anbietet, langfristig nicht funktioniert. Auch bei der Durchsetzung werden wir konsequent sein. Jeder Anbieter, der nicht auf der Whitelist steht, wird entfernt, egal wie groß er ist.“
GGL plant außerdem die Einrichtung einer Sonderstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung illegaler Glücksspielanbieter. Nach Angaben der Behörde hat die GGL seit der Übernahme der Verantwortung für die Bekämpfung des illegalen Glücksspiels in den sechs Monaten fast 150 Fälle von illegalem Glücksspiel und fast ebenso viele Fälle von Werbung für illegales Glücksspiel registriert. Die Aufsichtsbehörde überprüfte rund 1.150 illegale Glücksspielseiten, dabei spricht die Tatsache der Größenordnung für sich selbst.
Zu den weiteren vorrangigen Zielen der Glücksspielbehörden für 2024 gehört es, den Spielern mehr Transparenz darüber zu verschaffen, welche Anbieter die Spielerschutzmaßnahmen einhalten, sowie Suchtprävention.
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

Kommentar schreiben