Cuphead, der 2D Actionshooter im Stile uralter Cartoons ist endlich da und treibt uns in den Wahnsinn. Wieso der Titel so unsagbar gut ist, was uns speziell daran gefällt und was ihr vielleicht, oder vielleicht auch nicht lieben werdet – das lest ihr im Test.
Cuphead und Mugman Dabei beginnt die Story doch eigentlich ganz klassisch. Wir ziehen los, gewinnen bisschen was im Casino und im Alles oder Nichts Deal mit dem Teufel, verzocken wir eben mal unsere Seele. Kennt ihr doch. Nicht? Naja, wie auch immer. Wir werden also Satans Geldeintreiber und mit Geld, meinen wir natürlich Seelen. Also laufen wir los, quatschen Leute an, verprügeln sie in epischen Bosskämpfen und streichen ihre Seelen ein. Quasi als Trophäe.
Soweit so gut, das Spielprinzip ist also denkbar einfach und auch die Steuerung ist ziemlich simpel. Angriff, Sprung, Specialattack, Dodge. Zwischendurch mal Waffe wechseln, wenn wir Lust darauf haben, oder im Sprung parieren, aber sonst? Nein, das war es und die Steuerung selbst reagiert auch noch flott und simpel auf alles was wir tun. Klar, muss es ja auch, denn nun kommen wir zum eigentlichen Knackpunkt bei der lustigen Seelenjagd.
Darksouls im Disneylook Das Ding mag zwar 2D sein und aussehen, als würde Mickey Mouse hier gleich mit seinem Boot vorbeituckern, aber täuscht euch nicht. Die comichaften, süß aussehenden Kämpfe, die liebenswerten Bosse und die liebevoll erstellten Gun and Run Passagen sind knallhart und bestrafen jeden noch so kleinen Fehler. Mit zwei Leben ausgestattet, werdet ihr immer und immer wieder in neue Bosskämpfe mit verrückten, neuen Mechaniken geworfen und dürft euch Phase für Phase aufs Neue überraschen lassen. Dabei gelang es uns nun durchaus, den ein oder anderen auch im ersten Versuch zu legen, während wir auf der anderen Seite wiederum Stunden damit zugebracht haben, uns von einem Go-Card fahrenden Clown verprügeln zu lassen.
Das ist nun auf keinen Fall negativ zu verstehen, denn so gut wie jeder der Kämpfe hat eine andere Mechanik und funktioniert anders. Klar, es sind immer Gegner, die ihr abschießen müsst, aber es ist nun nicht wie damals bei, beispielsweise, Titan Souls, bei dem zwar der Encounter gewechselt hat, aber die Grundmechanik, nämlich darauf zu warten, dass der Gegner seinen verwundbaren Punkt zeigt, damit ihr den dann treffen könnt. Cuphead ist verflucht abwechslungsreich und behalt sein forderndes, eigentlich beinahe grausames, Level eben bis zum Ende und das ist auch gut so. Ein weiterer Positivpunkt ist der Aufbau der Welt. Ihr habt euren Abschnitt und hier quatscht ihr Leute an. Steht der Typ auf eurer Liste, geht es ab in einen Bosskampf. Kein ewiges Minions metzeln, kein ewiges rumgelaufe – direkt in die Action, so wie wir das mögen.
Und sonst so? Ja, was gibt es noch zu sagen? Man muss vielleicht anmerken, dass manche Encounter stellenweise unfair wirken und die Masse an Feinden, die gelegentlich auftaucht, eben doch etwas einschüchternd und weniger motivierend wirkt. Das Ding ist allerdings, im Grunde könnt ihr alles schaffen, ihr könnt auf alles reagieren. Es ist kein erzwungenes Trial and Error, sondern eben bloß die Bestrafung dafür, dass ihr nicht generell auf jede Absurdität vorbereitet seid.
Der Sound und die Optik auf der anderen Seite, tragen enorm zur Stimmung bei. Alles, egal ob der Sprecher im Stile der alten Cartoons oder die Optik, die ebenfalls in jenem Stil gehalten ist, nimmt das Flair mit und hilft, es aufzubauen. Der flimmernde Monitor, der überschwängliche Ansager, die überzeichneten, runden Animationen. Alles wirkt glücklich und liebevoll und … will uns zugleich natürlich ganz massiv ans Leder. Es ist herrlich. Zusätzlich dazu haben wir einen lokalen Coop, in dem wir mit Mugman zusammen Abenteuer erleben und die ganzen Kämpfe eben einfach zu zweit kämpfen. Passt.
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